Liechtensteinische Landesbank: Ein Gut mit einem Plus davor
Die Liechtensteinische Landesbank hat im Beratungsgespräch weitgehend überzeugt. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
„Nach einem etwas holprigen Start gelingt das Gespräch am Ende ganz gut. Fachlich überzeugen beide Berater, beim Gesichtspunkt Einfühlungsvermögen hätten wir uns hier und da mehr vorstellen können. Der Anlagevorschlag wiederum macht aus Laiensicht die kleineren Abstriche an anderer Stelle weitgehend wieder wett. Unsere Entscheidung geht daher in Richtung grüner Ampel."
Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Die Liechtensteinische Landesbank AG fasst die Eckpunkte rund um die Situation des Kunden in einem Gesprächsprotokoll korrekt zusammen. Das Ziel, das Vermögen real zu erhalten und seine Verlustziele werden benannt. Allerdings sieht die Bank darin keinen Widerspruch, zumindest weist sie in der Zusammenfassung nicht darauf hin. Wir finden wichtige Kunden-Themen wie die Vorsorgevollmacht ebenfalls im Protokoll. Prima.
Dass die Bank keinen Zielkonflikt erkennt, sehen wir dann auch im zugesandten Vorschlag. Wie der Wettbewerber LGT kommt die Liechtensteinische Landesbank auf 3 % Bruttorendite. Sie nimmt eine höhere Inflation von 1,5 % p. a. Zugleich sind die Kosten mit 0,65 % relativ niedrig.
Allerdings können wir nicht weiter nachrechnen, denn es fehlen die Angaben, welche Rendite je Vermögensklasse erwartet wird. Daher müssen wir den Zahlen der LLB vertrauen.
Liechtensteinische Landesbank macht den Anlagevorschlag gut lesbar
Mit den vorliegenden Eckdaten könnte der Kunde genau den realen Vermögenserhalt schaffen. Der Kundenwunsch steht im Mittelpunkt. Gut gelöst. Schön ist, dass der Vorschlag im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser zu lesen ist. Die Vermögensklassen werden farblich gekennzeichnet. Sehr gut!
Die Portfoliostruktur soll wie folgt aussehen: 1% Kurzfristige Anlagen, 44% Obligationen, 9% Obligationen Inflationsgeschützt, 9% Wandelobligationen, 1% Obligationen Schwellenländer, 5% Hochzinsanleihen, 19% Aktien, 2% Aktien Schwellenländer, 2% Hedge Fonds, 2% Rohstoffe/Metalle, 4% Gold, 2% Immobilien, 2% Versicherungsverbriefungen.
Da Anleihen mit mehr als 50% die Hauptanlageklasse sein sollen, geht die Bank auf die Bonitäten und die Fälligkeiten dieses Subportfolios nochmals genauer ein. Insbesondere wird das Risiko bei steigenden Zinsen beschrieben. Gut! Steigt der Zins um 1%, so verliert das Rentenportfolio ca. 4,5% oder 19.575 Euro. Eine solche Nennung und Beschreibung eines wesentlichen Risikos ist vorbildlich für den Markt. Das Haus geht jedoch auf die weiteren Positionen nicht weiter ein.
Die Liechtensteinische Landesbank arbeitet mit aktiv verwalteten Investmentfonds
Als Investmentvehikel sehen wir Investmentfonds, die überwiegend aktiv verwaltet sind. Damit wählt die Bank einen teuren Weg, in die Anlageklassen zu investieren. Ein Manko mit Blick auf die Portfolioqualität.
Positiv ist die breite Streuung im Depot! Danach wird gezeigt, dass der Anlagevorschlag historisch betrachtet die Kunden-Vorgaben erfüllen konnte. Der Maximalverlust lag bei -15%, wobei der Erholungszeitraum 2,4 Jahre betrug. Sehr anschaulich wird anhand früherer Finanzkrisen und Bullenmärkte der maximale Verlust und Gewinn dargestellt. Zudem werden auch die Erholungszeiträume nochmal skizziert. Gut gelöst.
Die Liechtensteinische Landesbank zeigt die Wertentwicklung anschaulich auf
Schließlich wird die Wertentwicklung im Zeitverlauf anhand oberer und unterer Grenzen prognostiziert. Dabei wird direkt nach der getätigten Anfangsinvestition ein Schockereignis des Bondscrash 1994 unterstellt, da Renten die Hauptanlageklasse im Anlagevorschlag ausmachen. Das nennen wir kaufmännische Vorsicht!
Die Bank bestätigt erneut, dass die Vermögensstrategie die Kunden-Vorgaben auch in einem solchen Stressfall erreichen konnte.
Ferner geht das Haus noch auf ganzheitliche Nebenthemen ein. Eines davon wird ausführlicher behandelt: der Wechsel der Anlagewährung. Kurzfristig sieht die Liechtensteinische Landesbank keinen Bedarf zum Wechsel in den Schweizer Franken, da das Haus von einer Überbewertung gegenüber dem Euro ausgeht. Mittel- bis langfristig sollte der Kunde bei einer Abwertung des Schweizer Franken einen Wechsel der Anlagewährung in Betracht ziehen. Die Bank würde sich dabei mit ihm abstimmen und alles in die Wege leiten.
Die Gebühren betragen „all-in" 0,65%. Die Kosten für die vielen Investmentfonds im Rahmen der laufenden Kosten werden nicht gezeigt. So sehen wir die Gesamtkosten nicht.
Fazit Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Die Liechtensteinische Landesbank AG hält ihr Wort: Tradition trifft Innovation. Der Anlagevorschlag ist individuell gehalten. Auf das Kunden-Interesse der Währungs-Überführung wird auch ausführlich eingegangen. Der Stresstest ist innovativ und sticht aus dem Wettbewerb positiv heraus. Alles in Allem eine sehr gute Leistung mit Abstrichen in der Portfolioqualität!
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WISSENSWERTES
Liechtensteinische Landesbank AG
Städtle 44, 9490 Vaduz, Liechtenstein
https://www.llb.li/de
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GESAMTWERTUNG
Die Liechtensteinische Landesbank sticht vor allem mit der innovativen und individuellen schriftlichen Vermögensstrategie hervor. Die Leistungen im Beratungsgespräch und die Transparenz verdienen ein »Gut«, die Portfolioqualität liegt im Bereich von »Befriedigend«. Zusammen genommen eine gute Leistung mit einem Pluszeichen davor.