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Vermögensverwalter im Live-Test

Nur sechs Vermögensverwalter schlagen nach fünf Jahren ETF-Benchmark-Depot

Die Verwaltung von Stiftungsvermögen stellt Vermögensverwalter vor besondere Herausforderungen.
Sechs von 51 Vermögensverwaltern sind in der Verwaltung eines Stiftungsvermögens nach fünf Jahren Laufzeit «Besser als die Benchmark», ein Portfolio aus zwei passiven Indexfonds (ETF). Im Performanceprojekt III haben die Teilnehmer das flüssige Vermögen einer gemeinnützigen Stiftung eines aktienaffinen Stifters von fünf Millionen Euro gemanagt. Dabei waren einige Anforderungen zu beachten.

Sechs von 51 Vermögensverwaltern sind in der Verwaltung eines Stiftungsvermögens nach fünf Jahren Laufzeit «Besser als die Benchmark», ein Portfolio aus zwei passiven Indexfonds (ETF).

Die Freie Internationale Sparkasse (F.I.S.) aus Luxemburg übertrumpft das passive Benchmark-Depot sowohl nach Punkten als auch in der Wertentwicklung klar. Auf dem zweiten Rang nach Punkten positioniert sich die Berliner Sparkasse, gefolgt von der Haser Vermögensverwaltung GmbH sowie drei Häusern aus Liechtenstein: der Früh & Partner Vermögensverwaltung, der LGT Bank und der VP Bank.

F.I.S. hat über die Laufzeit den Punktevorsprung ausgebaut

Den Punktevorsprung gegenüber dem restlichen Teilnehmerfeld hat die (F.I.S.) stetig ausgebaut und erzielte letztlich 520 Punkte. Ausgehend von 5.000.000 Euro Anfangsvermögen betrug der Vermögenszuwachs der F.I.S. seit Projektstart am 1.1.2014 beträgt 2.467.565,22 Euro. Das entspricht einer Rendite von 8,3% p.a. Die Berliner Sparkasse geht mit 505 Punkten aus dem Rennen, Haser Vermögensverwaltung mit 500 Punkten. Das Benchmark-Depot hatte zum Projektschluss am 31. Oktober 2019 insgesamt 497 Punkte.

Die Punkte basieren auf drei Perfomance- und Risikokennzahlen (Performance, Omega, Sortino Ratio). Diese Punktzahl wurde reduziert, wenn die festgelegte Ausschüttungsquote nicht erreicht wurde.„Dieses Ergebnis muss der gesamten Branche zu denken geben. Aus Deutschland stammen lediglich zwei Häuser, die das Benchmark-Depot in der Punktewertung ausstechen“, kommentiert FUCHSBRIEFE Chefredakteur und Partner der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ, Ralf Vielhaber, die Ergebnisse. Die Freie Internationale Sparkasse ist in Luxemburg ansässig, die anderen drei Häuser, die die Benchmark übertreffen, sind in Liechtenstein beheimatet. Insgesamt kamen 32 Teilnehmer aus Deutschland, sieben aus der Schweiz, sechs aus Österreich, vier aus Liechtenstein und zwei aus Luxemburg,

„Stiftungsvermögen zu managen, ist aufgrund der Pflicht zur Ausschüttung der Erträge ein anspruchsvolles Geschäft. Dies zeigt sich am Ende des Fünf-Jahres-Vergleichs. Viele Vermögensverwalter haben da deutliche Schwächen gezeigt“, fügt Jörg Richter, Partner der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ hinzu. „Wir sind gespannt, ob im neuen Projekt, das am 1. Januar 2020 startet, mehr Vermögensverwalter überzeugen können.“

Mehrere Partner unterstützen das Projekt

Die Teilnahme am Performance-Projekt ist kostenfrei. Interessenten können sich melden unter service@performanceprojekt.de.

Das Performance-Projekt ist eines von vier Prüffeldern der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ, bestehend aus dem Verlag Fuchsbriefe und Dr. Richter | IQF. Zusammen mit der auf die Überwachung von Performance und Portfoliorisiken spezialisierten Quanvest GmbH und dem Datenanbieter vwd bewertet die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ die Erfolge in der Verwaltung eines fünf Millionen schweren Stiftungsportfolios mit seinen besonderen Anforderungen an Vermögenserhalt und Ausschüttungsquote. Die Punkteberechnung erfolgt durch die Quanvest GmbH. Für das Projekt stellt vwd eine Plattform für die Depotführung zur Verfügung. Ab 1.1.2020 läuft eine weitere Projektrunde mit fünf Jahren Anlagedauer. Interessierte können sich kostenfrei anmelden und die Ergebnisse und aktuellen Depotstände hier einsehen.

Das Performance-Projekt III

Im Performanceprojekt III hatten die Teilnehmer folgende Aufgabenstellung zu erfüllen: Das flüssige Vermögen der gemeinnützigen Stiftung eines aktienaffinen Stifters beträgt fünf Millionen Euro. Es soll über einen Zeitraum von fünf Jahren so gemanagt werden, dass am Ende der Laufzeit der nominale Vermögenserhalt nach Kosten und Entnahmen steht und zugleich jährlich 2% (= 100.000 Euro) aus ordentlichen Erträgen für den Stiftungszweck ausgeschüttet werden können. Ordentliche Erträge sind Dividendenzahlungen von börsennotierten Unternehmen sowie Zinsen auf Staats- oder Unternehmensanleihen. Etwaige Wertsteigerungen der Papiere hingegen sind außerordentliche Erträge. Gemäß Satzung sind diese zu thesaurieren und dürfen deshalb nicht zur Deckung der Ausschüttungsquote herangezogen werden.

Das Benchmark-Portfolio

Der Gradmesser für den Erfolg der Vermögensverwalter in Projektrunde III war ein sogenanntes Benchmark-Portfolio. Bei dessen Zusammenstellung ist der Stifter wie ein nicht-professioneller Anleger vorgegangen. Er kaufte zwei kostengünstige börsengehandelte Indexfonds. (ETFs). 60% wurden in europäische Staatsanleihen, die verbleibenden 40% in 100 internationalen Aktien mit hoher Ausschüttungsquote investiert. Einmal jährlich wurde das Depot rebalanciert, also auf die Ursprungsverteilung 60/40 justiert.

33 Teilnehmer verfehlten im letzten Projektjahr die geforderte Ausschüttungsquote von 100.000 Euro. Das führt in der Vermögensverwaltung für Stiftungen schnell zu rechtlichen Problemen, da die Stiftung so ihren satzungsgemäßen Zweck nicht erfüllen kann und wird somit mit Maluspunkten geahndet. 

Alles in allem ist das Ergebnis aus Sicht der aktiven Vermögensverwalter nicht überzeugend. Eine Quote von 11%, die besser ist als die passive Benchmark, stellt die Asset-Manager insgesamt vor die Frage der Daseinsberechtigung.
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