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Auswertung Vermögensstrategie TOPS 2018

Oppenheims Anlagevorschlag mit Trauerflor

Das ist der letzte Anlagevorschlag, den wir von Sal. Oppenheim auswerten. Die Mutter Deutsche Bank integriert das Traditionshaus, der Name verschwindet vom Markt. Aber noch aus einem anderen Grund tragen die Gondeln Trauer.

Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

"Die Beratung wird von zwei professionellen, gut vorbereiteten Bankern durchgeführt, die ihr Handwerk beherrschen. Wir fühlen uns jederzeit verstanden und aufgehoben. Abstriche machen wir aus Laiensicht erst beim Anlagevorschlag. Der nun, nachdem sich die Bank für den nächsten Auswertungsschritt qualifiziert hat, unter die Lupe genommen wird."

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Damit hatte sich Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Das Kölner Bankhaus verzichtet auf die Zusendung eines Protokolls. Wir erhalten dafür einen gewichtigen, gebundenen Vorschlag, der mit zusätzlichen Laschen strukturiert ist. Bei fast 50 Seiten Umfang ist dies sehr hilfreich.

Allerdings stellen wir fest, dass die Bank unsere Eckdaten nicht präzise genug zu formulieren. Vielleicht hat sie bei diesen auch nicht richtig zugehört.

Unsere 70 % Aktienquote benennt sie konkret, nicht aber unser Verlustziel. Wir sehen, dass unser Verlustziel im schlechtesten Fall auch deutlich gerissen werden könnte. Bis zu 47 % kann es runtergehen.

Ohne Treffsicherheit

Positiv ist zu sehen, dass die Bank diese Daten liefert und auch über mehrere Perioden und Anlagedauern ausweist. Aber treffsicher ist der Vorschlag damit nicht. Ein Protokoll hätte hier geholfen, um die Daten nachzujustieren.

Auch unser Ziel, maximal 25 % im Euroraum zu investieren, wird gerissen. Etwas über 30 % Euro sehen wir. Es bleibt der Eindruck, dass die Bank sich nicht individuell auf unsere Ziele einstellen möchte. Wir lesen etwas über dividendenstarke Aktien, nicht aber eine Auseinandersetzung mit unserem wichtigen Euro-Thema.

So wird angelegt: 69,8 % Aktien, 29,7 % Renten, 0,5 % Liquidität.

Wir sehen Aktien als Einzelinvestments, allesamt "Dividendentitel". Ferner werden Fonds eingesetzt. Als eine der wenigen Banken setzt Oppenheim zu 10 % Discount-Zertifikate ein. Diese haben den Vorteil, dass sie eine "Seitwärts"-Rendite erzielen, wenn der EuroStoxx 50 sich nicht richtig vom Fleck bewegt.

Umfangreicher Stresstest

Der Stresstest und die Szenariorechnung der Bank sind umfangreich. Wir sehen die Entwicklung der letzten 5 Jahre, die Entwicklung in Extremphasen, allerdings auch zum Teil mit Kennzahlen unterlegt, die der Laie nicht so deuten kann.

Die Rendite wird mit 6,3 % p. a. geschätzt. In 79 % der Fälle werden wir – so die Bank – in 10 Jahren das Vermögen real erhalten haben – allerdings sind Kosten und Steuern darin noch nicht enthalten. Die Bank schreibt im Kleingedruckten, dass sich diese Positionen negativ auf die Performance auswirken. Richtig!

Und dies sind die Kosten, die die Bank abrechnen möchte: 0,75% + USt., Kickbacks werden ausgekehrt.

Fazit

So richtig finden wir uns in dem Vorschlag nicht wieder. Es scheint so, dass die "Beratungswege" der Bank fest strukturiert sind. Da bleibt erlebbare Individualität auf der Strecke, wie hier zu sehen ist. Wenn dann noch die Sorgfalt bei der Datenerhebung fehlt, kommen auch keine überzeugenden Ergebnisse heraus. So bleibt Sal. Oppenheim im Wettbewerb der Besten deutlich hintendran.

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WISSENSWERTES

Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, Odeonsplatz 12, 80539 München, www.oppenheim.de


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Gesamtfazit: Oppenheim zeigt immer wieder qualitätvolle Ansätze, aber leider nicht durchgängig. Wir erleben nicht mehr die Güte aus dem Vorjahr. Nur befriedigend in der Gesamtschau.
Mit insgesamt 67,3 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA ein Befriedigend und Platz 24 in der Gesamtwertung.

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