Raiffeisen Privatbank Liechtenstein: Nur einmal geglänzt
Die Raiffeisen Privatbank Liechtenstein hat im Beratungsgespräch geglänzt. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
„Einem wirklich beeindruckenden Beratungsgespräch durch einen Berater der Raiffeisen Privatbank Liechtenstein folgen eine weniger gute Nachbereitung und ein Anlagevorschlag, der uns aus Laiensicht eher enttäuscht. Doch das soll sich der Profi einmal ansehen. Die Qualifikation für die weitere Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität hat die Raiffeisen Privatbank in Liechtenstein jedenfalls geschafft."
Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Kommen wir gleich zur Sache: Die Leistung der Raiffeisen Privatbank wirkt auf den Leser wenig individuell. Wie eine Standardpräsentation, ein wenig moduliert, ohne weitere Erläuterungen und ohne erkennbare Individualität. Das haben wir (auch) in Liechtenstein in diesem Markttest ganz anders erlebt.
Die Ausgangssituation des Kunden wird nicht einmal zusammengefasst. Die Bank schlägt eine Aktienquote von 30% vor. Erwarten dürfen wir damit 3,43% Rendite pro Jahr. Nach Kosten würden 2,43% übrigbleiben. Doch Steuern und Inflation werden nicht berücksichtigt. Und: Auf den tolerierten Maximalverlust wird nicht eingegangen.
Der Kunde soll wie folgt investieren: 40% Europäische Staatsanleihen, 8% Emerging Markets Anleihen EUR, 7% Globale Unternehmensanleihen EUR, 5% Europäische Unternehmensanleihen, 7% Globale High Yield Anleihen EUR, 14% Aktien Europa, 5% Aktien Schweiz, 8% Aktien USA, 3% Aktien Emerging Markets, 3% Gold.
Raiffeisen Privatbank „vergisst", die Vermögensstruktur zu erläutern
Erläutert wird die Vermögensstruktur nicht. Einzeltitel werden nicht verwendet. Der Maximalverlust dieses Portfolios lag bei -19,3%. Dies geht aus historischen Berechnungen des Anlagevorschlags hervor. Der tolerierte Maximalverlust des Kunden liegt jedoch bei 10%-15%.
Auffallend ist der 12%ige Anteil an (teuren) Mischfonds. Selbst wenn, wie die Bank schreibt, institutionelle Tranchen gewählt werden – die Managerkosten fallen trotzdem an.
Da ist unklar, warum die Bank dann noch eine recht hohe Gebühr verlangt. Kosten soll das Paket nämlich All-In 1,00%. Zusätzlich fallen die Kosten für die aktiven Fonds an. Und die Raiffeisen Privatbank gibt damit die Steuerung der Aktienquoten teilweise aus der Hand. Das überzeugt nicht.
Fazit Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Der Anlagevorschlag wirkt wie Massenware. Individualität erkennen wir nicht. Eine unterdurchschnittliche Leistung, sowohl im gesamten Wettbewerbsumfeld als auch nur bezogen auf Liechtenstein.
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WISSENSWERTES
Raiffeisen Privatbank Liechtenstein AG,
Austraße 51, 9490 Vaduz,
Liechtenstein
https://raiffeisen.li/de
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GESAMTWERTUNG
Wo Licht ist, ist auch Schatten, heißt. Bei der Raiffeisen Privatbank in Liechtenstein wirft das Licht im Beratungsgespräch einen Schlagschatten auf den schriftlichen Teil. Da bleibt dann (zu) viel im Dunkeln. Insgesamt reicht es noch zum Urteil »Befriedigend«.