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LUNIS, Stiftungsmanagement 2020: Qualifikation

Auf ganzer Linie überzeugend

Hat es LUNIS geschafft, die Weiss-Jänicke-Stiftung und die FUCHS|RICHTER PRÜFINSTANZ von ihrem Vorschlag zu überzeugen? © Verlag FUCHSBRIEFE
Vermögensmanager LUNIS liefert den fast perfekten Auftritt. Trotz großer Textmengen wird die Lektüre weder langweilig noch zu komplex, denn dem Haus gelingt eine auch für Anleger mit wenigen Vorkenntnissen gut verständliche und treffende Darstellung einer in vieler Hinsicht einleuchtenden Anlageidee für die Weiss-Jänicke-NAK-Seniorenstiftung.

LUNIS – Auch wenn es ein wenig nach Mondlicht klingt, sind hier keine Traumtänzer am Werk. "Unabhängige Beratung und Transparenz sind für uns Grundvoraussetzungen. Doch wir wollen Ihnen auch ein guter Partner sein." So beschreibt der Vermögensverwalter, der vor wenigen Jahren aus ehemaligen Mitarbeitern der Bank Safra Sarasin Deutschland hervorgegangen ist, sein Selbstverständnis. Und war da nicht noch was in Sachen Nachhaltigkeit? Ach ja, Sarasin war in der Schweiz einer der Pioniere zu nachhaltigen Vermögensanlagen…

Der bankenunabhängige Vermögensverwalter LUNIS beantwortet die Anfrage der Weiss-Jänicke-Seniorenstiftung mit einer langen E-Mail. Darin geht es erst einmal drei Absätze lang um das Haus, seine Stiftungserfahrung, seine Nachhaltigkeitskompetenz und die Bedeutung konservativer Anlagen für Stiftungen. Erst dann folgt die Ankündigung, dass man der Bitte der Stiftung nach einem Anlagevorschlag gern nachkommen werde.

Sonderkonditionen für die Stiftung

Danach legt der Vermögensverwalter direkt die Karten auf den Tisch, was die Kosten betrifft und erklärt, die Gebührenfrage im Interesse von Transparenz und Offenheit sowie eines “zielführenden Erwartungsmanagements” vorab klären zu wollen. Für das Anlagevolumen der Stiftung könne man ein Honorar von 0,90% p.a. – gegebenenfalls zzgl. MwSt. – anbieten.

Dabei handle es sich um eine Sonderkondition, bei der man auf die Mindestgebühr von 5.000 Euro p.a. verzichte. Die Gebühr der Depotbank komme als separater Posten hinzu. LUNIS bittet die Stiftung um Rückmeldung, ob dies für sie im Rahmen des Akzeptablen liege. Das ist es – wobei es natürlich auf das Gesamtpaket ankommt, welches das Haus zu der Gebühr anbieten kann, was die Stiftung auch so zurückmeldet.

Viel Text, doch die Lektüre lohnt sich

Den Anlagevorschlag liefert LUNIS daraufhin pünktlich zum angekündigten Datum. In der begleitenden Mail erfährt die Weiss-Jänicke-Seniorenstiftung vorab bereits die Gliederung. Unter "Rahmendaten und Anforderungen” sind Ausgangssituation und Anforderungen der Stiftung beschrieben, im Abschnitt „Vermögensverwaltung“ geht es um die Investmentphilosophie des Hauses. Im Kapitel „Anlagevorschlag“ sind die Herleitung der Anlagestrategie, Überlegungen zur Renditeerwartung und zum Risikoprofil und der konkrete Portfoliovorschlag zu finden, gefolgt von der taktischen Vermögensaufteilung. Unter „Erläuterung der Portfoliogestaltung“ stellt das Haus seinen Nachhaltigkeitsansatz vor. Am Ende stehen Markteinschätzung, Kosten und eine Präsentation des Hauses. Das klingt nach einer klaren und angemessenen Struktur. Das Institut scheint die Formulierung vom “Erwartungsmanagement” sehr ernst zu nehmen.

Das Inhaltsverzeichnis des 52 Seiten starken Dokuments entspricht der Ankündigung dann auch. Der Text des Anschreibens ist, wie eine Art Vorwort, nochmals eingearbeitet, danach folgt eine mit einem Umfang von drei Seiten ungewöhnlich detaillierte Darstellung der Ausgangssituation. Möglicherweise liegt das aber auch einfach am professionellen Layout der Präsentation, das mit breiten Rändern und großen Zeilenabständen arbeitet – sehr gut! Für das Auge ist das weit weniger anstrengend als die Bleiwüsten-Dokumente manches Wettbewerbers, die randvoll mit Text und Diagrammen gepackt sind. Visuell ist die Unterlage sehr ansprechend gestaltet.

Kundensituation detailliert erfasst

LUNIS hat die Rahmendaten korrekt, vollständig und gut gegliedert erfasst: Bei der Entwicklung der Anlagestrategie ist der satzungsgemäß vorgeschriebene Kapitalerhalt zu berücksichtigen, eine nachhaltige Geldanlage ist der Stiftung wichtig, wenn auch in der Stiftungssatzung nicht vorgeschrieben, die zu erwartenden Ausschüttungen sollen aufgezeigt werden. Auch Zusatzinformationen sind nicht untergegangen. Zum Wunsch nach Hilfe bei der Anpassung der Anlagerichtlinien vermerkt der Vermögensverwalter: “Aus Ihrer Sicht ist die Stiftungssatzung bei Gründung der Stiftung (2008) nicht mit Blick auf die heutige Situation am Kapitalmarkt geschrieben worden. Im Falle einer Mandatserteilung bitten Sie um Unterstützung bei der Adjustierung der Anlagerichtlinie.”

Im Folgenden erläutert LUNIS en detail das Vorgehen des Hauses bei der Herleitung der Anlagestrategie. Zu sehen ist ein Fragenkatalog, den die Berater nutzen, um Rendite- und Risikoprofil des Kunden zu ermitteln und seine Gesamtsituation zu verstehen. Danach folgen Ausführungen zu Anlagephilosophie und -prozess, Risikomanagement, Reporting und möglichen Mandatsformen. Dabei fällt auf, dass das Dokument nicht nur visuell, sondern auch sprachlich ein hohes Niveau hält. Sämtliche Texte sind gut verständlich und – bei dieser Art von Fachtext keine Selbstverständlichkeit – lesenswert geschrieben.

Investmentprozess und Risikomanagement

Das Investment Office von LUNIS entwickelt und überwacht die Anlagestrategien für die Vermögensverwaltung. Ein so genanntes Investment Committee – bestehend aus den Portfolio Managern, dem Vorstandsvorsitzenden und Kundenberatern aus den Niederlassungen – analysiert die Marktsituation, diskutiert die strategische und taktische Asset-Allokation und liefert damit die Basis für die “Hausmeinung”.

Portfoliogewichtungen und Anlagegrenzen werden laufend überwacht. Dabei einbezogene Kennziffern und Größen sind Duration, Volatilität, Value-at-Risk, Tracking Error, Korrelationen, Sharpe Ratio und Beta. So soll gewährleistet werden, dass die aktuelle Portfolioausrichtung der Anlagestrategie und den vorgegebenen Richtlinien entspricht. Bei Bedarf wird nachjustiert.

Der Anlagevorschlag

Damit ist die Brücke zum eigentlichen Anlagevorschlag geschlagen. Der Vermögensverwalter verweist noch einmal kurz auf die der strategischen Asset-Allokation zugrundeliegenden Parameter: Das anzulegende Kapital ist zu erhalten, die Stiftung habe jedoch weder eine Zielrendite noch eine maximale Aktienquote vorgegeben. Den Wunsch nach einer nachhaltigen Geldanlage werde man in den Erläuterungen näher thematisieren. Auf dieser Basis habe man sich für eine nachhaltige defensive Anlagestrategie entschieden.

Wir sehen eine tabellarische Übersicht der strategischen Vermögensaufteilung, die neben der neutralen Quote auch die Bandbreiten angibt.

Realer Kapitalerhalt

Daran schließt sich die Herleitung der jährlichen Bruttorenditeerwartung bei einem Anlagezeitraum von zehn Jahren an. LUNIS veranschlagt sie für das Gesamtportfolio mit 4,4%, wobei in der ebenfalls tabellarischen Übersicht auch eine Aufschlüsselung nach Assetklassen zu sehen ist.

Nun folgt etwas, was viele Wettbewerber weglassen, aber eigentlich jeden Anlagekunden interessiert: die Information, “was unterm Strich übrigbleibt”. Die ist ja nicht ganz unwesentlich. LUNIS liefert sie und stellt im Anschluss an die Bruttorendite-Tabelle die Nettorenditeerwartung dar. Darin sind als Kosten die genannten 0,90% Vermögensverwaltungsgebühr und die 0,10% für die Depotbank berücksichtigt. So bleiben nach Kosten 3,40%, wobei das Haus darauf verweist, dass “gegebenenfalls” Umsatzsteuer und Kapitalertragssteuer zu entrichten sind. Selbst wenn diese außen vorbleiben, bleiben nach Abzug des Inflationsziels der EZB (2,0%) noch 1,40 p.a. an Nettorendite. Immerhin: Als einer von wenigen Anbietern bezieht LUNIS die Inflation überhaupt mit ein und schafft nach dieser Prognose den realen Kapitalerhalt. Vielen Wettbewerbern gelang mit Mühe gerade einmal die nominale Wahrung des Vermögens.

Simulation der ordentlichen Erträge

Als nächstes werden der Stiftung die Erträge aufgezeigt, wobei LUNIS auch hier noch einmal rekapituliert: “Zur Erfüllung der satzungsgemäßen Ziele der Weiss-Jänicke-NAK-Seniorenstiftung dürfen nur die ordentlichen Erträge herangezogen werden.” Das gefällt – das Haus rekurriert immer wieder auf die Vorgaben der Stiftung und zeigt so konsequent auf, dass die gemachten Lösungsvorschläge diesen gerecht werden. Beim für die Stiftung angedachten Portfolio wird auf der Aktienseite eine Dividendenrendite von 2,9% (ca. 2.100 Euro) erwartet. Der durchschnittliche Zinssatz des Anleihenportfolios beträgt 2,0% (ca. 3.500 Euro). Somit ergeben sich für den Anlagebetrag vor Kosten ordentliche Erträge in Höhe von ca. 5.600 Euro (entsprechend 1,6%).

Als Erläuterung merkt LUNIS noch an, dass der gegenüber dem Euro-Raum verhältnismäßig hohe durchschnittliche Zinssatz auf der Anleihenseite “nicht zuletzt aus dem Einsatz von Anleihen in Fremdwährung mit deutlich höherem Zinsniveau” resultiert. Den Warnhinweis bekommt die Stiftung auch gleich mitgeliefert: Da wo Währungschancen sind, gibt es natürlich auch Wechselkursrisiken, die “die Rendite dieser Positionen negativ beeinflussen können”. Das gilt auch für Aktienanlagen in Fremdwährung, so dass auch Dividenden betroffen sein können. Auch diese Offenheit bezüglich möglicher Risiken ist angenehm.

Risikobetrachtung

Damit leiten die Autoren gekonnt zum nächsten Thema – der Risikoanalyse – über. Auffallend: Wo Wettbewerber eine Flut von Grafiken einsetzen, kommt bei LUNIS praktisch das gesamte Konzept in Textform daher. Das hätte zur Bleiwüste werden können, wenn es sprachlich nicht so ausnehmend gut gemacht wäre. Die Vermögensverwalter erklären auch hier konsequent laienverständlich und führen aus, was die aus ihrer Sicht aussagekräftigsten Risikokennzahlen “Maximum Drawdown” und “Value-at-Risk” bedeuten, bevor sie sie für das Portfolio angeben – so etwas findet man anderswo bestenfalls in einem Glossar am Ende.

Für die beschriebene defensive Anlagestrategie beträgt der Maximum Drawdown im Zehnjahreszeitraum 2008 bis 2018 ca. -13%, was bei unserem Anlagevolumen von 350.000 Euro 45.500 Euro entspricht. Bei einer Renditeerwartung von 3,4% p.a. nach Kosten würde die Aufholzeit für diesen Verlust vier Jahre und zwei Monate betragen, wobei die Entnahmen der ordentlichen Erträge nicht berücksichtigt sind. Das ist auch ohne grafische Aufbereitung verständlich, auch wenn als Stresstest eine Darstellung möglicher Szenarien als Unterwasserkurve immer eine lohnende Ergänzung darstellt.

Grafische Darstellungen da, wo sie sinnvoll sind

Grafiken bekommt die Stiftung trotzdem noch zu sehen. Mit ihnen sowie mit tabellarischen Übersichten zeigt LUNIS anschaulich strategische und taktische Asset-Allokation für die Teilanlageklassen auf, ebenso die zugehörigen Über- und Untergewichtungen. Eine solche Darstellung findet sich bei kaum einem Wettbewerber. Daraus geht zum Beispiel eine Übergewichtung der Liquidität mit 18,8% hervor – die strategische Allokation sieht 5,0% vor, die taktische Allokation beträgt 23,8%.

Diagramme – genauer gesagt Kreisdiagramme – nutzt LUNIS auch, um die Aufteilung von Anleihen- und Aktienportfolio darzustellen.

Detaillierte Darstellung der Finanzinstrumente

Auf der Anleihenseite ist folgende Aufteilung vorgesehen: 9% Staatsanleihen, 32% Unternehmensanleihen, 4% High Yield Bonds, 18% Emerging Markets, 8% Nachranganleihen, 12% Wandelanleihen, 9% Green Bonds und 8% Absicherung. Die Bonitätsstruktur reicht von AAA bis BB-, wobei 5% kein Rating haben. Bei der Währungsstruktur ist der Euro mit 60% deutlich übergewichtet, gefolgt vom US-Dollar mit 19%. Die Laufzeiten reichen von einem Jahr bis zu zehn Jahren, ein großer Teil hat allerdings keine feste Laufzeit. In der Portfolioübersicht sehen wir zwölf Einzeltitel sowie als Absicherung einen Short-ETF.

Bei den Aktien sind 35% im Euroraum angelegt, 34% in anderen Industrieländern und überraschende 31% in Schwellenländern – ein ungewöhnlich hoher Anteil. Weitere Darstellungen betreffen Branchen- und Währungsallokation, wobei bei den Aktien der US-Dollar mit 49% das größte Segment stellt. Die alternativen Anlagen sieht der Betrachter als vollen Kreis: Sie bestehen zu 100% aus Xetra-Gold. Die Aktienseite besteht aus 22 Einzeltiteln, Fonds kommen nicht zum Einsatz –  nicht einmal bei den Schwellenländern. Das ist ungewöhnlich und bedeutet im Verhältnis zu Portfolios, die auch Fondslösungen nutzen, eine geringere Diversifizierung. Dafür werden sämtliche Wertpapiere als “nachhaltig” eingestuft – nach welchen Kriterien erfährt der Kunde hier noch nicht, aber dazu kommt LUNIS im nächsten Abschnitt.

Allgemeine und eigene Nachhaltigkeitskriterien

In den Erläuterungen geht LUNIS sehr ausführlich auf das Thema Nachhaltigkeit ein und scheut sich dabei nicht, auch die Grenzen aufzuzeigen, beispielsweise, was die inzwischen fast allgegenwärtigen ESG-Kriterien betrifft. Die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in der Vermögensberatung werde zwar in absehbarer Zeit Gesetz werden. Allerdings stehe eine allgemeingültige Taxonomie, die alle Bereiche der ESG-Kriterien einbeziehe, noch aus. Aktuell erschöpfe sich das Thema oft in der Berücksichtigung von Umweltkriterien.

Für die Nachhaltigkeitsbewertung greift LUNIS auf das Nachhaltigkeitsresearch von ISS-oekom zurück. Das Institut bietet ESG-Research und -Ratings für Unternehmen und Länder an und ermöglicht die Identifizierung von materiellen, gesellschaftlichen sowie ökologischen Chancen und Risiken. Das so genannte oekom Prime-Universum kombiniert LUNIS zusätzlich mit eigenen Negativ- bzw. Ausschlusskriterien und geht davon aus, damit einen sehr hohen Standard in Sachen „Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage“ zu halten. Zudem schließt das Haus innerhalb seiner nachhaltig gemanagten Mandate Rohstoffe und “sozialkritische Konstrukte“ wie Hedgefonds generell aus.

Viel Zusatzmaterial

Am Ende des Anlagevorschlags stehen umfangreiche und detaillierte Ausführungen zu Markteinschätzung und Portfoliokonstruktion im aktuellen Marktumfeld. Das ist zwar zeitaufwändig zu lesen, aber auch sehr transparent. Die Anlageentscheidungen von LUNIS werden so gut nachvollziehbar. Am Ende steht noch einmal die bereits bekannte Kostenaufstellung: Honorar 0,90%, Depotbank 0,10%, Kosten also 1,0% zzgl. MwSt.

Wer danach noch Energie hat, kann auf weiteren zwölf Seiten Unternehmenspräsentation und Leistungsspektrum nachlesen. Das Haus ist hier sehr ausführlich und gibt große Teile des Inhalts seiner Website wieder. Dafür steht dieser Teil aber auch nicht, wie bei anderen Häusern, am Anfang der Präsentation, sondern am Ende, so dass alle unmittelbar für die Anlageentscheidung wichtigen Informationen vorher zu finden sind.

Services im Rahmen der Stiftungseinrichtung
Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
... bei der Auswahl des Stiftungszweckes
... bei der Konzeption einer Stiftungslösung
... bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
mit den Mitarbeitern der Bank
Services im Rahmen der Stiftungsbetreuung
Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
...bei Strategiegesprächen
Mitarbeit in Stiftungsgremien
Mehrere Mitarbeiter der Bank sind ehrenamtlich im Kuratorium von Stiftungen tätig. Aus Gründen der Vermeidung von Interessenskonflikten bietet die Bank die aktive Mitarbeit zumeist nur dort an, wo sie selbst nicht in Managementverantwortung für das jeweilige Vermögen ist.
Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Zusammenarbeit auf Wunsch in Stiftungsgremien
Auf Wunsch Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Angebot von Treuhandstiftungen
Nein.
Seit wann verfügt Ihr Haus über Stiftungskompetenz?
LUNIS wurde erst im Jahr 2017 gegründet. Das Team arbeitet jedoch schon sehr viel länger zusammen und verfügt über eine jahrzehntelange Stiftungskompetenz.
(Wie) sichern Sie innerhalb Ihrer Organisation Erfahrungswissen? Gibt es dazu einen klar definierten Prozess?
Unsere Leistungserbringung basiert auf Anlagestrategien und -entscheidungen, die wir auf Basis eines fachlichen Entscheidungsfindungsprozesses entwickeln bzw. treffen. Grundlage dafür sind Marktbeobachtungen, Auswertung von Fremdresearch und Analystenmeinungen sowie unsere eigenen internen Analysen. Zu diesem Zweck verfolgen wir permanent die Nachrichtenlage, und zwar sowohl auf Makroebene (Volks-wirtschaft, Politik, Notenbanken) als auch auf Mikroebene (Meldungen und Quartalsergebnisse von Unternehmen, Analystenmeinungen). Fremdresearch berücksichtigen wir insbesondere aus bankenunabhängigen Quellen. Dazu informieren wir uns über alle verfügbaren Medien: - Wirtschafts- und Finanznachrichten aus allgemeinen Nachrichtenmedien (Internet, Tagespresse, Fernsehen) - Fachnachrichten aus spezifischen Nachrichtenmedien (Depotbanken, Wirtschafts- und Finanzdienste) - Finanzanalysen der Depotbanken - Kostenpflichtig bezogene Research-Leistungen: DZ Bank (Aktien- und Asset-Allokation einschließlich Volkswirtschaft, Immobilien und Rohstoffe), UBS (allgemein) und Goldman Sachs (Makro- und Trendthemen), oekom research, (Nachhaltigkeits-Research) - Frei zugängliches Fremdresearch spezifischer Dienste: z. B. Morningstar - Eigene interne Auswertungen: z. B. mittels IComps oder vwd market manager - Veranstaltungen von Produktanbietern (z. B. Fondsgesellschaften), Brokern oder Depotbanken beispielsweise in Form von Präsentationen, Diskussionsrunden oder Webkonferenzen Die Informationsfindung erfolgt grundsätzlich durch alle Fachmitarbeiter, die im Wertpapierdienstleistungsge-schäft tätig sind. Auf Geschäftsleitungsebene ist Herr Andreas Brandt verantwortlich, auf Fachbereichsebene („Investment Office" und „Investment Committee") ist Herr Patrick Kümmel zuständig. Der Verantwortliche fasst im Wege einer internen Analyse die Ergebnisse schriftlich zusammen und nimmt eine Bewertung vor. Regelmäßig einmal wöchentlich führen wir interne Beraterrunden durch. Bei Bedarf setzen wir anlassbezogen zusätzliche Gesprächsrunden an. Die Teilnahme ist für alle Fachmitarbeiter im Wertpapierdienstleistungsgeschäft verpflichtend. Darüber hinaus findet zweimal wöchentlich je nach Bedarf eine Telefon-, Video- oder Webkonferenz der im Investment Office tätigen Fachmitarbeiter statt, die ebenfalls verpflichtend ist. Zudem tagt unser Investment Committee im monatlichen Rhythmus. Die Teilnahme der entsprechenden Fachmitarbeiter ist ebenfalls verpflichtend. Ad-hoc-Meetings aufgrund von beispielsweise Finanzmarktgegebenheiten sind jederzeit möglich. Bei Abwesenheit oder sonstiger Verhinderung hat der betreffende Mitarbeiter sich selbständig über Inhalt und Ergebnisse der Besprechung zu informieren. Zu den oben beschriebenen Terminen werden alle wesentlichen Informationen und Analyseergebnisse zusammengetragen und durch den Verantwortlichen vorgestellt. Auf dieser Basis werden die strategische Ausrichtung für unsere Anlageentscheidungen sowie die umzusetzenden Maßnahmen für die jeweiligen Anlagestrategien erarbeitet und festgelegt. An den definierten Rahmen haben sich alle Fachmitarbeiter des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts zu halten. Begründete Abweichungen sind vorher mit der Geschäftsleitung ab- zustimmen. Die Diskussionen und Entscheidungen des Investment Committees werden protokollarisch festgehalten. Im Nachgang werden alle Mitarbeiter per E-Mail über die relevanten Entscheidungen informiert. Alle Finanzinstrumente, die wir im Rahmen unserer Dienstleistungen einsetzen, empfehlen oder vermitteln wollen, haben unser Produktfreigabeverfahren zu durchlaufen.
In welchen Niederlassungen haben Sie Ansprechpartner mit Stiftungskompetenz?
Hamburg, Berlin, Hannover, Frankfurt, Stuttgart, München
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der Verwaltung von zweckgebundenen Vermögen kennen wir die große Bedeutung einer konservativen Anlagestrategie und betreiben eine Anlagepolitik der ruhigen Hand. Das Gebot der Bestandserhaltung erfordert eine sichere und stiftungsgerechte Vermögensanlage. Um die Dauerhaftigkeit der Stiftung zu gewährleisten, ist zum realen Erhalt des Stiftungsvermögens eine nachhaltige Anlagestrategie geboten. Die notwendige Risikoreduzierung macht eine breite Diversifikation der Anlagen erforderlich. Dabei kommen ausschließlich transparente und liquide Anlagen zum Einsatz. Bei der Anlagestrategie berücksichtigen wir das Erfordernis regelmäßiger Ausschüttungen für die Verwirklichung des Stiftungszweckes. Bei Anlageentscheidungen und Transaktionen beachten wir das Prinzip der Wirtschaftlichkeit und bieten eine transparente Konditionengestaltung. Im Vordergrund steht für uns die strikte Beachtung der Anforderungen des Stifters (niedergelegt in Stiftungsgesetz oder Satzung und den Anlagerichtlinien). Daher entwickeln wir die Anlagestrategie in enger Abstimmung mit der Stiftung. Wir empfehlen für Stiftungen die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien im Investmentprozess, da dadurch Risiken reduziert werden können. Es erfolgt kein Einsatz von Derivaten, es sei denn zur Absicherung auf ausdrücklichen Wunsch der Stiftung.
Mit welchen externen Instituten arbeiten Sie im Bereich Nachhaltigkeitsanlagen fest und regelmäßig zusammen?
ISS-oekom
Über welche Nachhaltigkeitsexpertise im Bereich der Kapitalanlage verfügen Sie?
Patrick Kümmel weist als CIIA, CEFA und EFFAS ESG Analyst eine jahrelange Expertise im Bereich des nachhaltigen Anlegens auf. Schon früh hat Herr Kümmel damit begonnen, wirtschaftliche und ökologische Zusammenhänge zu kombinieren, was sich z.B. auch in einem Doppelstudium der Betriebswirtschaftslehre und Biologie widerspiegelt.

Adresse

LUNIS Vermögensmanagement AG
Ernst-August-Carrée
Ernst-August-Platz 10
30159 Hannover

Deutschland

Website: https://www.lunis.de/

Ansprechpartner zum Thema Stiftungen

Heide Schöpf
Abteilungsdirektorin  
Telefon: +49 511 / 9368 970-4  
Mailadresse: heide.schoepf(at)lunis.de

Mehr aus Rating

Mehr erfahren zum Rating Stiftungsmanager 2019

Fazit: LUNIS gelingt eine ungewöhnlich gut laienverständliche und dabei hochprofessionelle Präsentation. Die Gebühren sind etwas höher als bei einer Fondslösung, für ein individuell ausgestaltetes Mandat, das Nachhaltigkeitswünsche berücksichtigt, aber im Rahmen. Einen problematischen Punkt sehen wir allenfalls in der relativ niedrigen Diversifizierung des Portfolios, das fast ausschließlich aus Einzeltiteln besteht. Insgesamt würden wir über dieses Haus mehr erfahren wollen.

Empfehlung: LUNIS qualifiziert sich im Wettbewerbsvergleich für die Endauswahl, den Beauty-Contest".

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