Die schlampigen Recherchen von testwatch.de
Auch die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ hat mit Stellpflugs testwatch Bekanntschaft gemacht. Und ist auf einen „Verein für Verbrauchernutz“ gestoßen, der vor allem eines verlässlich tut: oberflächlich recherchieren und ohne Sachkenntnis urteilen.
Stellpflug kritisiert in seinem Urteil zum Siegel der Prüfinstanz für die BW Bank für herausragendes Stiftungsmanagement 2020, den Einsatz des Stiftungsfonds Vermögenspooling Fonds Nr.1 (ISIN DE000A14N9B7) als unzureichend für die Vergabe eines sehr guten Urteils im Wertungssegment Investmentkompetenz: „Die Anlagestrategie ist keineswegs nachhaltig.“
Nachhaltigkeit ist kein absolutes Kriterium in der Geldanlage
Jedoch: Nachhaltigkeit in der Geldanlage ist kein absolutes Kriterium und wesentlich von den Wünschen und der Kompromissbereitschaft des Anlegers selbst abhängig, der mit dem Vermögensmanager gemeinsam Ausschluss- und/oder Best-in-Class-Kriterien definiert. Bereits auf der Seite 12, der testwatch zur Verfügung stehenden Broschüre, hätte Stellpflug in der Aufgabenstellung der Stiftung an die Banken lesen können: „Bisher verwaltet eine Regionalbank das 370.000 Euro umfassende Stiftungsvermögen. Dabei geht sie solide vor, kann aber nicht den Wunsch nach einer nachhaltigen und ethisch „sauberen“ Anlage erfüllen.“
Insofern bestätigt auch die von testwatch zitierte Bewertung des Stiftungsfonds durch Onvista die Anforderungen der Stiftung an die Anlagelösung: „Das Fondsmanagement ist bestrebt, das Thema Nachhaltigkeit – namentlich Umweltverträglichkeit sowie soziale und ethische Standards – in der Anlagestrategie zu berücksichtigen. Eine Zusicherung kann jedoch nicht gemacht werden.“
Stiftung will ethisch sauber anlegen, Kritik am Fonds bezieht sich auf ökologische Aspekte
Wie aus der Aufgabenstellung ersichtlich, lag das Schwergewicht der Nachhaltigkeitsanforderung der Stiftung nicht auf ökologischen Aspekten. Die von testwatch zitierten Beispiele von Onvista beruhen aber alleine auf Beispielen aus dem Sektor Ökologie: „Tatsächlich hält der Fonds Aktien einer ganzen Reihe von Unternehmen, die nicht gerade nachhaltige Perlen sind. Von Rio Tinto beispielsweise, einem der drei größten Bergbaukonzerne der Welt, von der Lufthansa, vom Versicherungskonzern Allianz und von Eon. Der Energiekonzern gehört zu den letzten Erzeugern von Atomstrom in Deutschland. Über 13 Prozent seines Stroms stammen aus seinen Atomkraftwerken.“
Atomstrom: Aus Nachhaltigkeitssicht umstritten
Zum Thema Atomstrom gibt es aus Sicht von Nachhaltigkeitsexperten sehr unterschiedliche Auffassungen. Selbst Greta Thunberg hatte lange Zeit die Auffassung vertreten, Atomenergie könne „ein kleiner Teil einer sehr großen neuen kohlenstofffreien Energielösung“ sein. So kommt die Zeitung "Welt" zu dem Schluss: Es ist eine Position, die ein beträchtlicher Teil der Experten aus Wirtschaft und Energiesektor seit Jahren vertritt, die bei einer Mehrheit der Umweltaktivisten allerdings verpönt ist.“
Hinweis: Zu diesem Spannungsfeld, in dem jeder Anleger und Vermögensmanager operieren muss, hätte Stellpflug viel im Beitrag von Jens Güldner erfahren können, der auf das magische Tetraeder der nachhaltigen Geldanlage auf den Seiten 6 bis 10 der ihm vorliegenden Broschüre eingeht. In Kürze lesen Sie hier, wie Jürgen Stellpflug Rendite und Ausschüttung verwechselt.
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