Unter Stiftungskompetenz verstehen die Hanseaten der Berenberg Bank eine fachlich fundierte Beratung zu allen Fragen rund um das Thema Stiftungsvermögen. Dazu bindet das Haus Netzwerkpartner mit Kompetenz ein. Dann werden maßgeschneiderte Anlagelösungen erarbeitet.
Im Bankhaus stehen neben der Expertise diverser, regional agierender Berater zusätzlich das überregional agierende Kompetenzzentrum Stiftungen zur Verfügung. Dieses stellt nicht nur den Know-how-Transfer sicher, sondern bündelt darüber hinaus alles Wissen und stellt dies dann strukturiert allen Beratern zur Verfügung. Transparenz wird dadurch hergestellt, dass die jeweils aktuellsten Präsentationen von und für Stiftungen in anonymisierter Form allen Beratern zugänglich gemacht werden, um über aktuelle Problemstellungen sowie Lösungsansätze zu informieren. Ein Newsletter berichtet über alle Veröffentlichungen des Kompetenzzentrums sowie über neuere rechtliche und steuerliche Entwicklungen.

Solide Präsentation überzeugt

Die Präsentation, die der Kunde Kreuzberger Kinderstiftung erhält, kann man rundum als gelungen bezeichnen. Das seitenlange Durchwühlen von Gemeinplätzen und biederen Werbebotschaften entfällt hier, die Berenberg kommt relativ schnell auf den Punkt und teilweise wird die Lektüre des Anlagevorschlags sogar regelrecht kurzweilig.
Nachhaltigkeit" ist kein Fremdwort für das Bankhaus, schon 2009 wurde z. B. die "BerenbergKids"-Stiftung gegründet. 2018 wurde sogar ein nachhaltiger Schwellenländer-Anleihenfonds gestartet. Zudem verweist man darauf, dass man über MSCI den weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsdaten als Partner hat. Um die ethischen Grundsätze des Kunden einzuhalten, wird auf Engagements in Kernenergie, Rüstung, Tabak oder Pornographie vollkommen verzichtet.

Portfolio besteht aus zwei Bausteinen

Der Anlagevorschlag empfiehlt, in zwei Bausteine zu investieren. Baustein 1 ist ein Vermögensverwaltungsmandat, welches zu max. 50% in Aktien investiert. Von dem avisierten Anlagebetrag von 3 Millionen Euro sollen 2 Millionen in Baustein 1 investiert werden, die verbliebene Million in Baustein 2. Baustein 2 ist eine geldmarktnahe Investition als Verbrauchsreserve.
Konkret wird uns im Baustein 1 folgender Anlagemix empfohlen: 47% in Anleihen, 44% Aktien, 4% Alternative Investments und 5% Liquidität.

Auf Seiten der Anleihen wird eine Mischung von Einzeltiteln und aktiven Investmentfonds verwendet, sodass eine globale Diversifikation erreicht wird. Allerdings sind dann auch die Kosten höher als bei Einzeltiteln und ETFs. Die Duration liegt bei 3,8 Jahren im eher stressarmen Bereich und die Rendite bei 2,3%. Mit dem Anleihebestand sollen pro Jahr rund 18.000 Euro Erträge erwirtschaftet werden.

Das Aktienportfolio hingegen ist überwiegend mit Einzeltiteln aufgebaut. Ob im Aktienportfolio ausreichend die Nachhaltigkeit berücksichtigt wird, wird nicht immer sofort deutlich. Es wird aber schnell klar, worauf die Bank achtet: Kohlebergbau fällt raus, wenn der Umsatzanteil größer als 10 % ist. Korruptionsfälle, die schwer wiegen, sind ein K.o.-Kriterium. Der Aktienbestand weist eine Dividendenrendite von 2,6% aus. Darüber hinaus wird noch zu rund 4% Gold ins Portfolio gemischt.

Baustein 2 legt in drei kurzfristig investierende Fonds und ETFs an. Näher geht Berenberg jedoch nicht auf die Fonds ein. Für Baustein 1 werden uns 38.000 € pro Jahr an Einnahmen avisiert. Insgesamt rechnen die Experten von Berenberg vor, dass eine Rendite von 3,0% per annun vor Kosten erwartet werden kann. Die von der Kreuzberger Kinderstiftung erwartete Rendite von 4,0% sei dagegen nicht erreichbar.

Insgesamt rechnen die Experten von Berenberg vor, dass eine Rendite von 3,0% per annum vor Kosten erwartet werden kann. Die von der Kreuzberger Kinderstiftung erwartete Rendite von 4,0% sei dagegen nicht erreichbar.

Alle Vorgaben des Kunden werden eingehalten

Die Bank zeigt einen Portfolio-Stresstest anhand von Verlustphasen, guten Szenario-Analysen und Risikoberechnungen. Zu keiner Zeit soll dabei der Maximalverlust von -25% überschritten werden.

Berenberg zeigt uns auch einen langen historischen Performancenachweis anhand eines theoretischen Portfolios, welcher bis 1990 zurückgeht. Historisch hätte die Kreuzberger Kinderstiftung als gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 6,3% p.a. rechnen können. . Dieser Wert ist vor Kosten zu verstehen, daher müssen wir noch 0,9 % abziehen, so die Bank in einer Erläuterung. Natürlich sind in diesem langen Zeitraum die deutlich höheren Anleihenrenditen inkludiert, die dem Anleger schon etliche Zeit und auch in Zukunft nicht zur Verfügung stehen werden.

Das real verwaltete Referenzmandat erwirtschaftete hingegen 3,99% in 5 Jahren. Die größte Verlustphase war rückgerechnet von Oktober 2007 bis Februar 2009 mit einem Minus von 18,9%. Die Sicherheitsbarrieren der Kreuzberger Kinderstiftung werden also eingehalten. Die Vermögensverwaltung für Baustein 1 kostet 0,833% pro Jahr inkl. MwSt. Hinzu kommt eine Performance-Fee von 10% ab einer Rendite von 3,00%. Baustein 2 hingegen soll 0,119% pro Jahr inkl. MwSt. kosten.