Ganz ohne Schnickschnack (und Stiftungskompetenz)
Am Beginn der Anlagepräsentation ist zu erfahren, dass es sich bei DNB um einen führenden nordischen Finanzdienstleistungskonzern mit globaler Präsenz handelt. Niederlassungen gibt es in Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland.
Das DNB Asset Management ist Teil der DNB-Gruppe mit einer Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden Euro und 9.600 Mitarbeitern. DNB (AM) selbst betreut gegenwärtig mit etwa 145 Mitarbeitern rund 200 Mandate. Nachhaltiges Investieren habe bereits Tradition seit 1988, ist weiter zu erfahren. Unter anderem ist man den UN-Principles for Responsible Investments beigetreten.
Gute Informationen zu ESG
DNB AM hat drei langfristige ESG-Schwerpunkte definiert: Klimawandel, Wasser und Menschenrechte. Darüber hinaus habe man im Jahr 2020 weitere thematische Engagementbereiche festgelegt, zu denen Geschlechtergleichstellung, Ozeane, Produktsicherheit und Qualität sowie Landnutzung und Abholzung gehören.
Es wird darüber hinaus sehr anschaulich beschrieben, wie genau die nachhaltige Strategie umgesetzt wird, sowie das ESG-Team von DNB AM vorgestellt.
Verwaltungskosten
Damit ist der Vorschlag beim möglichen Portfolio angekommen. Angeboten wird zum einen eine Strategie mit dem etwas holprigen Namen “DNB Asset Management’s Norway Investment Grade Corporate Bond-Strategie”. Der Fonds “DNB Fund – Norway Investment Grade” ist Anfang 2019 aufgelegt worden und investiert in norwegische Investment Grade-Unternehmensanleihen.
Ziel des Teilfonds ist es, die Rendite der Anlagen des Teilfonds mittelfristig zu maximieren, ohne dabei ein "unnötig höheres" Risiko einzugehen. Der Teilfonds investiert mindestens 80 % seines Nettovermögens in fest oder variabel verzinsliche Schuldtitel und andere Schuldtitel mit einem Mindestrating von „BBB-“ (Investment Grade) zum Zeitpunkt der Anlage. 80 % müssen in auf NOK lautende Aktien angelegt werden. Es besteht also ein gewisses Währungsrisiko, das in Euro abgesichert werden kann. Bis zu 20 % können ohne besondere geographische Einschränkung weltweit investiert werden. Die Performance bis Ende September 2020 lag bei 4,69 Prozent nach Kosten, 2019 gab es 3,21 Prozent. An Verwaltungskosten sollen 0,2 Prozent pro Jahr anfallen
Erstaunliche Performance
Daneben gibt es offenbar einen zweiten Bestandteil - mit Namen “DNB Nordic Equities”, der seit Anfang 1990 in Norwegen und seit Anfang 1999 in Luxemburg läuft. Hier sind die Verwaltungskosten deutlich höher: 1,40 Prozent betragen sie.
Dieser Fonds investiert in Nordische Unternehmen mit positiven Auswirkungen auf die Umwelt und hat, so DNB, in den ersten drei Quartalen 2020 ein Plus von 13,33 Prozent nach Kosten erreicht. Wow! Als Währungen sind hier Norwegische Kronen, Euro oder Schweizer Franken möglich. Die Kosten werden mit 0,75 Prozent p.a. beziffert. Die Gesamtkosten im Portfolio liegen rechnerisch somit bei 0,68 Prozent – das ist akzeptabel.
Wo sind die ordentlichen Erträge?
60 Prozent des Portfolios soll der DNB Fund – Norway Investment Grade einnehmen, die restlichen 40 Prozent der DNB Fund – Nordic Equities, in Euro. Der erwartete Portfolioertrag nach Kosten wird mit 3,02 Prozent bzw. 60.360 Euro veranschlagt, wobei der Nordic Equities-Fonds mit 6,87 Prozent oder 54.960 Euro den Löwenanteil daran trägt. Das ist eine klare Aussage, zu der man sich da bekennt.
Davon abgezogen sind bereit 0,83% Absicherungskosten auf die Norwegische Krone. Offen bleibt, wie hoch die ordentlichen Erträge sind, die für die Stiftungsarbeit "übrig bleiben" – das ist ein Manko, das möglicherweise auf Unkenntnis der Anforderungen an deutsche gemeinnützige Stiftungen zurückzuführen ist.
Mehr Butter bei die Fische
Und damit ist man nach gerade einmal 18 Seiten am Ende eines interessanten Vorschlags angekommen, der ganz ohne Redundanz und Schnickschnack auskommt. Ein wenig kurz kommen Hinweise zu den Risiken der Anlage, die unbedingt noch interessiert hätten. Zudem wäre es hilfreich gewesen darzustellen, wie genau die beiden verwendeten Fonds aufgebaut sind. Es fehlt also der Blick in die Details.
Die Themen Dienstleistungen für Stiftungen – ist nur angerissen – und Modifizierung der Anlagerichtlinie kommen gleichfalls nicht wirklich in dem Vorschlag vor. Zudem fällt die Aufstellung der Kosten doch sehr knapp aus. Hier und an ein paar anderen Stellen hätte ein wenig Butter bei die Fische der Sache gut getan.
Adresse
DNB Luxemburg
13, rue Goethe
L-1637 Luxemburg
Website: www.dnb.no/lu/de
Ansprechpartner
Dr. Malte Kirchner
Senior Institutional Sales
0352 621 394 099
Matthias Beitze
Institutional Sales
0352 45 49 45 505
matthias.beitzel@dnb.no
Fazit: DNB Asset Management liefert einen sehr übersichtlichen und gut strukturiert dargebotenen Vorschlag ab, der sich inhaltlich (zu sehr) auf die reine Anlage konzentriert. Er lässt leider ein paar Fragen – auch wesentliche – offen, die die Stiftung gern beantwortet haben will.
Das reine Asset Management macht einen guten Eindruck; die Stiftungskompetenz des Hauses jedoch nicht.
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