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Hamburger Sparkasse, Stiftungsmanagement 2021, Qualifikation

Gut erklärter Vorschlag

Wie schlägt sich die Hamburger Sparkasse im Markttest Stiftung? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die Hamburger Sparkasse ist von der Bilanzsumme und von der Mitarbeiterzahl her die größte deutsche Sparkasse. Neben anderen Finanzdienstleistungen bietet sie auch ein sehr erfolgreiches Private Banking an. Das lässt auf einen guten Anlagevorschlag hoffen.

Die Haspa betreut derzeit über 600 Stiftungen mit unterschiedlichen Vermögensgrößen, erfährt der Leser, der als Stiftungsvorstand über ein laienhaftes Wissen in Anlagefragen verfügt, am Beginn der Präsentation der Hamburger Sparkasse, kurz Haspa genannt.

Vier eigene Stiftungen mit unterschiedlichen Förderzielen bilden die Basis der hauseigenen Stiftungsexpertise, wird berichtet. Ein breites Produktangebot rund um die Betreuung von Stiftungen würde das Wissen um deren spezielle Bedürfnisse. So komme der umfassende Kundenkontakt auch dem Management des Stiftungsvermögens zugute.

Bank kennt Bedürfnisse von Stiftungen

So eingestimmt und positiv gespannt erfährt der Leser sogleich, welche Dienstleistungen die Haspa für Stiftungen neben der eigentlichen Vermögensanlage anbietet. Auch die Ausführungen über den Umgang mit Stiftungsvermögen zeigen, in welcher Tiefe sich die Bank mit den Bedürfnissen von Stiftungen befasst. Das ist sehr gut.

Seit mehr als 10 Jahren wird sowohl in individuellen Kundenmandaten als auch in Publikumsfonds Nachhaltigkeitskriterien umgesetzt, berichten die Autoren weiter. Dabei werden grundsätzlich keine Investitionen in Agrarrohstoffe, in Hersteller von Waffen sowie in Unternehmen, deren Geschäftstätigkeit in hohem Maße mit CO₂-Emissionen verbunden ist.

Gute Erklärungen zu Aktien

Auf die Offenlegungsverordnung, laut derer alle Vermögensverwalter ab März 2021 transparent über die Nachhaltigkeitsaspekte ihrer Kapitalanlage berichteten müssen, ist die Haspa nach eigenen Worten vorbereitet und wird eine umfangreiche Berichterstattung zur Nachhaltigkeit ihres Portfolios bereitstellen.

Nach der Vorstellung der Vermögensverwaltung werden die Aufgaben des Aktienanteils der Portfolios erklärt, der bei 50 Prozent liegen soll. Zum einen seien die Aktien für ausschüttungsfähige Erträge zuständig, zum anderen sollen sie den realen Kapitalerhalt durch Kurszuwächse sichern. Interessant!

Anlagerichtlinie wird ergänzt

Der Rententeil im Portfolio, wird ergänzt, liefere nahezu ausschließlich ordentliche Erträge, die für den Stiftungszweck verwendet werden können. Dabei bilden europäische Unternehmensanleihen (Investmentgrade und Beimischung von High Yields) die Basis des verzinslichen Teils. Das sind Erklärungen, die auch der Laie ohne weiteres versteht. Sehr gut.

Aus dem Gesagten leitet die Haspa die Empfehlungen für die Anpassung der Anlagerichtlinie ab, die vor allem in der Ausweitung des Aktienanteils auf bis zu 50 oder 60 Prozent besteht, in der Erhöhung der zulässigen Währungsquote im Aktienbereich, im Zulassen von Edelmetall-Anlagen sowie im Angebot eines konstruktiven Dialoges zur Formulierung von Nachhaltigkeitsansätzen.

Besser Grafik als Tabelle

Im Folgenden werden das Aktien- und das Rentenportfolio detailliert erklärt, wobei der Aktienanteil mit 49,9 Prozent angeben wird - unterteilt in Wachstums- und Ertragstitel. Das Rentenportfolio soll 34,7 Prozent des Vermögens abdecken. Dazu kommen 5 Prozent Edelmetalle, 10 Prozent Immobilien und 0,4 Prozent Liquidität.

Erwartet wird mit diesem Portfolio ein ordentlicher Ertrag vor Kosten von 1,9 Prozent, die Performance liegt bei 3,6 Prozent. All diese Angaben werden mithilfe einer Tabelle vermittelt, was ein wenig unübersichtlich wirkt. Das hätte grafisch besser aufbereitet werden können.

Klare Angaben zu den Kosten

Nach der Darstellung der historischen Entwicklung des Portfolios und des Reportings kommt der Vorschlag zu den Konditionen. Angeboten wird eine pauschale Vergütung in Höhe von 0,80 Prozent p. a. auf das durchschnittlich verwaltete Vermögen.

Darin enthalten sind sämtliche Transaktionskosten, 100 Prozent Rabatt auf alle Ausgabeaufschläge bei Investmentfonds, Verwahrkosten der Wertpapiere und anfallende Einlösungsspesen sowie ein ausführliches Reporting. Wenn Zuwendungen anfallen, werden diese zeitnah und vollständig ausgeschüttet

Chancen und Risiken

Der Anlagevorschlag endet mit einer Gegenüberstellung der Chancen und Risiken, die allgemein mit einer Vermögensverwaltung verbunden sind. Damit ist die Sache rund.

 
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Adresse

Hamburger Sparkasse

Adolphsplatz 3

20457 Hamburg

 

Website: www.haspa.de/de/home/private-banking/leistungen-und-produkte/stiftungen.html

 

Ansprechpartner

Jens Mergenthal

Zertifizierter Stiftungsberater, DSA

040 3579 7621

jens.mergenthal@haspa.de

 

Stefan Krogmann

Portfoliomanager, CEFA

040 3579 3004

stefan.krogmann@haspa.de

 

Fazit: Bis auf ganz wenige Ausnahmen liefert die Hamburger Sparkasse einen vollständigen, gut verständlichen und nachvollziehbaren Vorschlag ab, der viele interessante Erklärungen bereithält, die man so von anderen Banken nicht unbedingt bekommt. Was fehlt, ist eine konkrete Darstellung der Werte, mit denen die Stiftung an Ausschüttungen in den kommenden Jahren rechnen kann. Der Rest ist allerdings gut.

Nur knapp verpasst der Vorschlag den Einzug in die Endrunde.

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