Lampe zeigt sich als Nachhaltigkeitsspezialist
Das Bankhaus Lampe zeigt zunächst nur Kantinenkost. Doch im Laufe des Angebots kommt ordentlich Gewürz hinzu.
Die Bank gehört seit 1949 vollständig der Familie Oetker und somit zur Oetker-Gruppe. An der Spitze stehen drei persönlich haftende Gesellschafter. Anfang 2015 waren 677 Mitarbeiter in der Bankhaus Lampe-Gruppe beschäftigt. Das Unternehmen verwaltete per 31.12.2014 mehr als 20 Mrd. Euro (aktuellste verfügbare Zahlen). Insgesamt hat das Bankhaus zwölf Niederlassungen in Deutschland. In allen Dependancen werden Stiftungen durch mehrere Berater im Rahmen einer auf Stiftungen ausgerichteten Vermögensanlage betreut und beraten.
Kennzahlen:
Fünf Experten kümmern sich beim Bankhaus Lampe um Stiftungsberatung. Diese Spezialisten sind durchschnittlich zehn Jahre lang im Unternehmen – so wie die meisten anderen Mitarbeiter auch. Unterstützt werden sie durch ein umfassendes Netzwerk fester Kooperationspartner im Stiftungsbereich. Dazu gehören Steuerberater und Rechtsanwälte. - Stiftungsexpertise seit: 2006
- Anzahl betreuter Fremdstiftungen: 160
- Betreutes Stiftungsvermögen: 600 Mio. EUR
Serviceangebot für Stiftungen:
Das Serviceangebot ist grundsolide. Das Bankhaus Lampe bietet als besonderen Service regelmäßige Newsletter-Informationen für Stiftungen. Daneben werden betreute Stiftungen regelmäßig auf relevante Publikationen hingewiesen. - Unterstützung während des Anerkennungsverfahrens bei Behörden
- Unterstützung bei der Auswahl des Stiftungszweckes
- Unterstützung bei der Konzeption einer Stiftungslösung
- Unterstützung bei der Ausarbeitung einer Stiftungssatzung
- Unterstützung bei der Koordinierung von Bankverbindungen
- Unterstützung bei Fundraising
- Strategiegespräche
- Unterstützung bei Änderungen im Stiftungs- und Steuerrecht durch aktive, zeitnahe Information
- Mitarbeit in Stiftungsgremien
- Unterstützung der Geschäftsführung der Stiftung
Der Anlagevorschlag
Wir erhalten vom Bankhaus Lampe eine gebundene Präsentation. In recht kleiner Schrift stellt sich die Bank vor. Sie fokussiert sogleich auf Nachhaltigkeit in der Kapitalanlage. Das Bankhaus arbeitet mit oekom research zusammen und hat damit entsprechenden Daten-Zugriff auf mehr als 3.000 Unternehmen. Die Bank stellt auch ihren Anlageprozess vor. Eine Konzentration auf unsere Fragestellungen erfolgt dabei leider nicht. In diesem Punkt bleibt das Angebot hinter etlichen Wettbewerbern zurück. Ausführlich wird aber das Thema Risikostreuung – ein für die Alfred-Flakowski-Stiftung sehr wichtiger Punkt – behandelt. Wir lesen, dass diverse Kennzahlen zum Einsatz kommen, u. a. Sharpe-Ratio und Korrelation. Dies ist Marktstandard. Auch hier wäre jetzt der Bezug zum konkreten Vorschlag hilfreich gewesen. Erst etliche Seiten später auf 22 wird es dann konkret: Die Aktienquote soll 0 bis 25 % betragen. Rohstoffe finden keinen Platz, auch keine Alternativen Investments. 73,6 % in Renten und 17,4 % in Aktien will Lampe investieren, dazu 9,0 % Liquidität halten. Gut ist in der Einzelaufstellung zu sehen, wie die Ausschüttungen zu Stande kommen. Das ist vorbildlich gemacht und nur selten so anschaulich zu sehen. Wir erkennen, dass das Bankhaus unser Ausschüttungsziel fest im Blick hat. Auf unser besonderes Interesse stoßen die Ausführungen zur Immobilie der Alfred-Flakowski-Stiftung und zum Thema Mission Investing. Hier leuchtet die Kompetenz der Bank im Stiftungsbereich kräftig hervor, u. a. durch den Hinweis auf ein aktuelles Urteil zum Thema geschlossene Fonds im Stiftungsbereich. Die Bank berichtet, dass sie dieses Urteil gerade analysieren lässt, damit Stiftungen nicht in die gleiche Falle laufen. Deshalb hält sich das Haus auch mit Empfehlungen im Bereich geschlossenen Fonds zurück. Mit den Gebühren liegt die Bank im Rahmen: 0,50 % + USt. All-In-Fee + 10 % der jährlichen Wertentwicklung nach Kosten.FAZIT:
n der Summe ein sorgfältiger, fundierter Aufschlag des Bankhauses. Allerdings wird es laut Ausschüttungsprognose knapp, unsere Renditeziele zu erreichen. Eine Einladung zum Beauty Contest erfolgt dennoch.