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BNP Paribas, Stiftungsmanagement 2020: Qualifikation

Werbebroschüre ohne Bezug zum Kundenanliegen

Schafft es die BNP Paribas als Big Player im Markttest zu bestehen? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die BNP Paribas macht eigentlich alles und kreiert für ihre zahlreichen Geschäftsbereiche verwirrend viele einzelne Marken. Alles ein wenig, aber nichts richtig? Das lässt sich natürlich nicht endgültig bewerten, aber in Sachen Stiftungskompetenz stellt sich die Bank mit ihrem Auftritt kein allzu gutes Zeugnis aus.

Die BNP Paribas hat in ihrer ersten Reaktion einige Rückfragen und Anmerkungen. So möchte sie die aktuelle Stiftungssatzung sehen und “wenn vorhanden, die aktuellen Anlagerichtlinien sowie Angaben zu Risikoeinstellung und Renditeerwartung.” Die Bank weist zudem daraufhin, dass sie gemäß Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet sei, Angaben zu den finanziellen Verhältnissen der Stiftung aufzunehmen – etwa Einkommen, Ausgaben, Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die angestrebte Höhe ordentlicher Erträge und gegebenenfalls das Vorhandensein einer Umschichtungsrücklage. Damit stellt sie durchaus die richtigen Fragen für die Erstellung eines qualifizierten Angebots und bietet ein Telefonat an, um diese Grundlagen zu ermitteln.

Das Haus erklärt allerdings auch bereits im ersten Anschreiben, dass es eine Vermögensverwaltung für das genannte Anlagevolumen ausschließlich auf der Basis von Fonds und ETFs anbietet. In diesem Bereich, so informiert uns die BNP Paribas, könne das Thema Nachhaltigkeit derzeit noch nicht berücksichtigt werden. Schade, denn damit kann sie eine der wesentlichen Anliegen der Stiftung nicht erfüllen – und das, obwohl Wettbewerber bei dieser Thematik schon deutlich weiter sind. Im wahren Leben würde sich an dieser Stelle eine weitere Lektüre erübrigen.

Klare Kennzeichnung als Werbung

Aufgrund der urlaubsbedingten Abwesenheit des ersten Gesprächspartners der Stiftung übernimmt ein Kollege und sendet fristgemäß eine Präsentation zu, die er ausdrücklich als „allgemeine Vorstellung der hauseigenen Vermögensverwaltung“ und nicht als individuell erstellten Anlagevorschlag verstanden wissen möchte. Dafür bedürfe es eines persönlichen Gesprächs.

“Hierbei handelt es sich um Werbung”, wird das Titelblatt der Präsentation sehr viel deutlicher. Schon beim ersten Überfliegen wirkt das Dokument extrem überladen, die Seiten sind randvoll mit Grafiken und Zahlen zum Unternehmen, seiner Anlagephilosophie und seinen Produkten.

Die BNP Paribas

Die Gruppe beschäftigt weltweit über 200.000 Mitarbeiter und bezeichnet sich selbst als breit aufgestellte Universalbank. Sie verfügt über eine Eigenkapitalquote von 11,8% und verwaltet ca. 55 Mrd. US-Dollar an Kundenvermögen. Einer Übersicht über die einzelnen Unternehmensbereiche – zwölf an der Zahl – ist zu entnehmen, dass es im Finanzbereich wenig gibt, was sie nicht anbietet.

Trotz dieser teils unübersichtlichen Vielfalt von Dienstleistungen sieht sie in der ganzheitlichen persönlichen Vermögensverwaltung eine ihrer Stärken, ebenso in einem “nachhaltigen und kontinuierlichen Beratungsansatz”. Konkretes zum Thema Stiftungsexpertise oder Angebote für die spezifischen Anforderungen von NGOs lesen wir nicht.

Investmentphilosophie

Die Investmentphilosophie der BNP Paribas gründet sich auf die fünf Säulen Fundamentalanalyse, aktives Management, Diversifikation, quantitative und qualitative Analyseverfahren sowie Risikokontrolle und laufendes Monitoring. Ihren Ansatz bezeichnet sie als “global mit lokalen Akzenten”.

Ihren Investmentprozess stellt sie auf zwei Seiten einmal “im Überblick” und einmal “im Detail” dar. Keine der beiden ist übersichtlich und leicht zu erfassen. Ihre Anlageentscheidungen stützt sie auf die Leitlinien verschiedener Kommittees auf globaler, lokaler und Produktebene. Aus diesem vorselektierten Anlageuniversum wählt sie die Titel aus, die zum Rendite- und Risikoprofil des Kunden passen.

Produktlösungen

In der Vermögensverwaltung bietet sie sowohl die mittlerweile gängigen und nach Aktienquote gestaffelten “Lösungen von der Stange” in Form der Mandate Fixed Income, Conservative, Balanced, Dynamic und Equity an. Mit diesen “Paketen” aus dem Segment “Classic” will sie ein Konzept für jede Risikoklasse liefern. Ebenso bietet sie so genannte “Flexible”-Mandate für Aktienquoten von 30, 60 und 100% an, und schließlich kann der Kunde auch die maßgeschneiderte Lösung “Tailor-Made”, also ein ganz und gar individuelles Konzept, wählen. Zu den Classic- und Flexible-Mandaten liefert die BNP Paribas detaillierte Performancekennzahlen, Risiko-Rendite-Profile und Informationen zum Anlageprozess. Zu den maßgeschneiderten Lösungen liest der Kunde aber lediglich einige nichtssagende Werbefloskeln (“ganz nach Ihren Vorgaben und Zielen”) und die Aussage, dass ein solches Mandat erst ab einem Anlagebetrag von 5 Mio. Euro möglich ist.

Hinweis: Für den Beauty Contest hat sich die BNP Paribas nicht qualifiziert.

2019 (TOPS 2020) Beratungsgespräch Nur an der Oberfläche gekratzt im Shop
       
       
2019 (TOPS 2020)  

Adresse

BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland  
Jungfernstieg 51
20354 Hamburg
Deutschland

Website: https://www.privatebanking.bnpparibas.de

Ansprechpartner zum Thema Stiftungen

Angela-Christiane Neumann   
Direktorin, Senior Relationship Managerin
Telefon: +49 40 3009221 - 13  
Mailadresse: angela-christiane.neumann(at)bnpparibas.com

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Für die breit aufgestellte Universalbank ist die Anlagesumme offenbar zu klein. "Nachhaltigkeit" ist da nicht drin. Entsprechend allgemein gehalten ist die Präsentation. Individuell wird es erst ab 5 Mio. Euro.

Die BNP Paribas kann mit ihrer eingereichten (Be-)Werbung nicht überzeugen und qualifiziert sich nicht für den Beauty Contest.

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