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Deutsche Bank AG - Private Wealth Management: Wissenswertes TOPS 2020

150 Jahre – und kein bisschen weise

Was soll man über einen wankenden und im Schrumpfen begriffenen Riesen wie die Deutsche Bank, zu der das Wealth Management gehört, sagen? Viel wichtiger wäre doch, was sie über sich selbst zu sagen hat. Und das ist mit einem Wort umschrieben: dürftig. Es ist kein Bemühen erkennbar tatsächlich für Offenheit zu sorgen. Mit einer Arroganz, die nicht mehr angebracht ist, verweigert man sich, als ob die Deutsche Bank-Welt in Ordnung wäre.

„30 Jahre lang hat die Deutsche Bank versucht, es mit den großen Investmentbanken der Wall Street aufzunehmen. Nun gibt sie große Teile ihres Geschäfts auf und streicht 18.000 Jobs. Es ist eine Schande mit Ansage. Die Deutschen, Banker wie Politiker, haben in den vergangenen Jahren so ziemlich alles Denkbare falsch gemacht und sich diese Bankrotterklärung redlich verdient. Es ist auch eine Niederlage im globalen Wettbewerb. Deutschland fehlt eine starke Bank, die seine Unternehmen bei ihren Geschäften in aller Welt unterstützt. Und ganz Europa hat nun kein Geldhaus mehr, das ernsthaft mit Goldman Sachs und Co. konkurriert." Diese überaus ernüchternde Analyse konnte man im Sommer auf Zeit-Online lesen, und sie sagt eigentlich alles über den Zustand unseres größten – oder muss man sagen ehemals größten? – Bankhauses.

Bank ist in Streubesitz

Die Deutsche Bank-Aktie befindet sich nach eigener Aussage weiterhin fast vollständig in Streubesitz. Die Zahl der Aktionäre stieg 2018 auf rund 644.000. Sie hat sechs Großaktionäre gemäß § 33, Abs. 1 WpHG (Stand zum 26. März 2019). Den größten Aktienanteil mit 4,81% hält BlackRock Inc., Wilmington, DE, mit 3,14% gefolgt von Douglas L. Braunstein (Hudson Executive Capital LP). Paramount Services Holdings Ltd. sowie Supreme Universal Holdings Ltd. halten jeweils 3,05%. 3,001% hält Stephen A. Feinberg (Cerberus) und 0,19% hält C-QUADRAT Special Situations Dedicated Fund, Cayman Islands.

Die Gründung der Deutschen Bank geht auf das Jahr 1870 zurück, man steht also unmittelbar vor dem 150. Jubiläum. Viel Grund zum Feiern gibt es aber nicht. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieg ist Berlin Sitz der Zentrale, danach zieht man nach Frankfurt am Main. Durch Übernehmen und Fusionen entwickelt sie sich im 20. Jahrhundert zur Großbank. Wichtige Erweiterungen der letzten Zeit sind der Kauf des Lebensversicherers Abbey Life von der britischen Bank Lloyds TSB (2007), die Übernahme von Sal. Oppenheim (2009) und der Aktienmehrheit an der Deutschen Postbank (2010).

Jede 5. Stelle in Deutschland fällt weg

Ansonsten sind die letzten Jahre im Wesentlichen durch Skandale und Hiobsbotschaften geprägt. Im Sommer 2019 teilt der Vorstandsvorsitzende Christian Sewing mit: „Heute haben wir die umfassendste Transformation der Deutschen Bank seit Jahrzehnten vorgestellt." Die Maßnahmen beinhalten unter anderem den Aufbau einer Bad Bank, den Abbau von 18.000 Vollzeitstellen sowie die Einstellung des weltweiten Aktienhandels. Von den 18.000 Stellen sollen 9.000 in Deutschland gestrichen werden – das wäre jede 5. Stelle.

Im Wealth Management will die Deutsche Bank nach eigenen Aussagen der vertrauensvolle und führende Berater für vermögende Privatpersonen und ihre Familien sowie für institutionelle Kunden sein. Diesen Kunden biete Wealth Management eine umfassende, ganzheitliche Betreuung an, mit marktorientierten Lösungen von der individuellen Vermögensverwaltung über Nachlass- und Stiftungsmanagement bis hin zu Vermögenscontrolling und -verwaltung. Im Vordergrund der Dienstleistungen würde immer höchste Kundenorientierung, Transparenz, Ehrlichkeit und Offenheit stehen.

Klassisches Vermögensmandat im Zentrum

In der Vermögensverwaltung der Deutsche Bank Wealth Management liege das Hauptaugenmerk auf dem Vermögensmandat im klassischen Sinne, wird weiter mitgeteilt. Der Kunde erteile der Bank nach sorgfältiger Bedarfsanalyse das Mandat, seine Vermögenswerte nach freiem Ermessen der Bank und ohne vorherige Abstimmung im Rahmen der vereinbarten Anlagerichtlinie und Strategievereinbarung anzulegen.

Deutsche Bank Wealth Management Germany ist an 39 Standorten in Deutschland vertreten. Zudem verfügt das Haus über zusätzliche Geschäftseinheiten in Österreich, in der Schweiz und in Luxemburg.

Individuelle Konzepte werden versprochen

Deutsche Bank Wealth Management, wird auf die Frage nach den Alleinstellungsmerkmalen geantwortet, gehört zu den großen international tätigen Vermögensverwaltern. Es biete vermögenden Privatkunden eine breite Palette an traditionellen und alternativen Vermögenslösungen und begleitet sie bei allen Fragen des Vermögensmanagements.

Durch das globale Netzwerk und die langjährige Erfahrung der Deutschen Bank im Kapitalmarktgeschäft könne sie in enger Zusammenarbeit mit den Experten aus der Investmentbank und dem Asset Management individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Konzepte erarbeiten. Dazu gehören die Vermögensplanung über Generationen und Ländergrenzen hinweg, die Vermögensverwaltung mit individuellem Risiko-Management sowie das Kredit- und Einlagengeschäft.

Bank ist kaum auskunftsbereit

86,5 Milliarden Euro an Kundengeldern verwaltet Deutsche Bank Wealth Management zum Ende des Jahres 2018. Von wie vielen Kunden sie das Geld bekommt und wie die Entwicklung der letzten Jahre aussieht, behält die Bank für sich.

Wenig auskunftsfreudig ist sie auch bei den meisten anderen Fragen: Kein Kommentar zur Zusammensetzung der Kunden nach Ländern, kein Kommentar zu Einstiegsgrenzen („Wir betreuen unsere Kunden bedarfsabhängig und nicht nach einer Vermögensgröße"), mit Ausnahme von individuellen Vermögensmandaten auf Einzeltitelbasis, die grundsätzlich ab einem Volumen von einer Million Euro angeboten werden. Auch zum Betreuungschlüssel pro Berater und über die Einlagenhöhen, mit denen die Kunden investiert sind, schweigt das Haus vornehm. Das ist ziemlich dürftig.

Research-Partner permanent geprüft

Neben hauseigenem Research (z.B. DWS, db research, etc.) greife das Wealth Management auch auf das Research führender globaler Investmentbanken und Asset Manager sowie auf Einschätzungen von Firmen und Institutionen weltweit zurück. Sowohl Eigen- als auch Fremdresearch dienen im Rahmen würden im Investmentprozesses als Grundlage für Entscheidungen zur strategischen und taktischen Asset Allokation dienen.

Die Zusammenarbeit mit externen Partnern unterliege einer permanenten Qualitätsüberwachung, nach deren Ergebnisse die Auswahl von Partnern halbjährlich angepasst werde. Im Bereich Nachhaltigkeit arbeite man mit der oekom research AG zusammen, die zu den weltweit führenden Anbietern von Informationen über die soziale und ökologische Performance von Unternehmen, Branchen und Staaten zählt.

So zeigt sich der Investmentprozess

Ankerpunkt der Analysen ist der vierteljährlich stattfindende CIO-Day, zu dem der globale Chief Investment Officer (CIO) der DWS und der globale Chief Investment Officer, WM Strategen, Analysten, Anlageklassenverantwortliche, Spezialisten und die Leiter Portfolio Management der Regionen einladen, sich jenseits des operativen Tagesgeschäfts über die Situation von Weltwirtschaft und Kapitalmarkt auszutauschen, berichtet das Haus weiter. Ergebnis des CIO-Days sei die strategische Markteinschätzung mit Prognosen zur Entwicklung der wichtigsten volkswirtschaftlichen Kennzahlen und zum erwarteten Ertrag der Anlageklassen.

Auf Basis dieser strategischen Einschätzung entscheide das globale Multi Asset Investment Committee (MIC) im Rahmen quartalsweiser Meetings über die Ausrichtung der globalen Anlagestrategie. Neben einer Analyse der aktuellen wirtschaftlichen Lage sei es Aufgabe des MICs, das Chance-Risiko-Potenzial der einzelnen Anlageklassen zu identifizieren und daraus Vorgaben für die Vermögensaufteilung über unterschiedliche Anlageklassen (Asset Allokation) abzuleiten sowie zu Themen wie Risikomanagement und Wechselkursabsicherung zu beraten.

Regionale Entscheidungen

Die regional verantwortlichen Chief Investment Officer WM und Leiter Portfolio Management entscheiden zusammen mit weiteren Experten im Regionalen Investment Committee (RIC) über die für ihre Region maßgebliche Allokation der einzelnen Anlageklassen, ist weiter zu erfahren. Sie könnten die Asset Allokation auf wöchentlicher oder sogar täglicher Basis in Abhängigkeit von Marktentwicklung und -einschätzung verändern. Daneben würden sie Entscheidungen über Risiko-, Währungs- und Laufzeitmanagement treffen.

Die Portfolio Implementation reCommendation Teams (PIC) hätten die Aufgabe innerhalb der einzelnen Anlageklassen (Aktien, Renten, etc.) Einzeltitel und Investmentlösungen zu identifizieren, die vorab definierten Qualitätskriterien entsprechen und geeignet sind, die Gewichtung der jeweiligen Anlageklasse im Portfolio abzubilden.

Vereinbarte Anlagerichtlinien ausschlaggebend

Die auf den verschiedenen Ebenen des Investmentprozess hinsichtlich Asset Allokation, Einzeltitelauswahl und anderer Parameter getroffenen Entscheidungen seien verbindliche Leitlinien für das Management der einzelnen Portfolios. Dabei erfolge die Umsetzung der im Rahmen des Investmentprozess getroffenen Entscheidungen durch den Portfolio Manager innerhalb der jeweils mit dem Kunden vereinbarten Anlagerichtlinien.

Aktien, Renten, Hedgefonds, Zertifikate, ETFS sowie F + O Geschäfte, Rohstofffonds und -zertifkate, volatilitätsbasierte Investments sowie währungsbezogene Anlagen gehören zu den bevorzugten Produkten. Neue Investmentprodukte würden zunächst durch das Research quantitativ und qualitativ beurteilt und anschließend auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.

Individuelle Lösungen möglich

Sie durchlaufen darüber hinaus einen sogenannten NPA- (New Product Approval) Prozess. Daran seien neben dem Produktmanagement alle Bereiche des Hauses beteiligt, die für das Aufdecken und das Management von Risiken jeglicher Art zuständig sind, z.B. Legal, Tax, Operations, Compliance, etc. Eine Kundenberatung innerhalb von Wealth Management Deutschland dürfe nur in derartig geprüften Investmentprodukten erfolgen.

Es werden auch spezifische, exklusive Produkte hergestellt. Diese könnten sowohl mit Produktpartnern aus dem Hause Deutsche Bank als auch mit Drittpartnern umgesetzt werden. Man sei in der Lage in der Lage z.B. Zertifikate oder Fonds zu initiieren. Das Besondere daran sei, dass nicht nur aus einer bestehenden Palette Produkte ausgesucht würden, die zur jeweiligen Marktsituation und zum Kunden passen, sondern es würden auch situative und individuelle Lösungen konzipiert und umsetzt.

Keine Transparenz auch bei den Kosten

Bei den Kosten hält sich die Bank wieder bedeckt, es gibt mit anderen Worten keine Angabe. Es ist nur zu erfahren, dass die Deutsche Bank Wealth Management im Rahmen des Vermögensverwaltungsangebots an einer transparenten Gebührenstruktur interessiert sei, um den Kunden anlage- und anlegergerecht zu betreuen. Wenn man so transparent ist wie behauptet, warum gibt man dann keinerlei echte Informationen preis?

Zudem wird erklärt, dass Kunden der Deutschen Bank Wealth Management im Rahmen der Vermögensmandatsverträge jährlich über Provisionen und Vergütungen sowie deren Höhe informiert werden. Schon seit längerer Zeit würden alle Vertriebsvergütungen ausgekehrt.

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Adresse der Bankniederlassung / Webseite

Deutsche Bank AG - Private Wealth Management

An den Dominikanern 11-27

 50668 Köln, Deutschland

https://deutschewealth.com/de.html


HINWEIS: Dieser Artikel stützt sich im Wesentlichen auf Eigenauskünfte des Hauses, die die Redaktion FUCHSBRIEFE mittels eines umfassenden Fragebogens eingeholt hat.

 

 

 

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