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Agusta, Beratungsgespräch Bankentest TOPs 2018, Qualifikation

Agusta verschafft uns Frusta

Agusta ist das alte Kernteam des Family Office Berlin & Co. Und es macht im ersten Anlauf einen hervorragenden Eindruck. Doch als wir vor Ort sind, verflüchtigt sich dieser bald.

„Die Zukunft ist vorn." Das ist doch mal ein erfrischender Satz. Das klingt nach Aufbruch. Das klingt nach Mut. Das klingt so, als könnten wir hier mit unserem unkonventionellen Anliegen richtig sein: 4 Mio. Euro liquides Anlagevermögen umschichten. Raus aus dem Euro. Rein in andere Währungsräume.

Agusta ist ein Family Office, das die Ziele seiner Mandanten in den Mittelpunkt stellt. Motto: „Umfassend. Beratend." Und immerhin war einer der geschäftsführenden Gesellschafter als Portfoliomanager und Mandantenbetreuer bei der Dresdner Bank Lateinamerika tätig.

Unser Anliegen ist es, das Vermögen und alle anderen Belange unserer Mandanten optimal, ganzheitlich und zukunftsorientiert zu betreuen.

Mit ihnen verbindet uns eine langjährige, professionelle und vertrauensvolle Beziehung, die auf Wachstum und Erfolg ausgerichtet ist. Auch in diesem Belang treffen sich unsere Absichten und Interessen, sehr schön.

Erfahrung mit komplexen Fragestellungen

Die Mitarbeiter von Agusta haben im Durchschnitt im Bereich Family Office weit mehr als zehn Jahre Berufserfahrung. Jeder Mitarbeiter verfügt über seine eigene, besondere Expertise. Nach über zehn Jahren sind die internen Prozesse „optimal organisiert – und flexibel anpassbar an die Bedürfnisse und Ansprüche der Mandanten". Voila, was soll da schiefgehen?

Die Qualifikationen reichen von Betriebswirten, Volkswirten und Financial-Plannern bis zu ausgebildeten Steuerberatern. Der fachliche Schwerpunkt des zweiten Gesellschafters, Ralph Kempcke: nicht liquides Vermögen, Steuern, Recht, Stiftungen und Finanzierungen. Man sei es gewohnt, unsere Mandanten in komplexen, internationalen Fragestellungen zu beraten.

Die Leistungen der Agusta reichen vom Vermögenscontrolling über Finanzbuchhaltung und Reporting bis zu Convenience- und Sekretariatsaufgaben. Man wirbt mit 100% Kompetenz, 100% Kontinuität und 100% Klarheit. Ob das alles zutrifft? Wir wollen Klarheit ...

DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein. 

DAS BERATUNGSERLEBNIS

Gleich beim ersten Telefonat erfahren wir, nachdem wir unser Anliegen skizziert haben, dass Agusta kein klassischer Vermögensverwalter sei, sondern ein Family Office. Als solches verstünde sich das Unternehmen „als Controller zwischen Bank und Vermögensverwalter". Für nähere Auskünfte verbindet man uns mit einem Berater.

Er führt weiter aus, dass Agusta zwar das Depot neu strukturiert und den Kunden begleitet, selbst aber das Depot nicht managt. Sie unterbreiten also Vorschläge für die Neuausrichtung ohne selbst Vermögensverwalter zu sein.

Er fragt, ob die Konten in Deutschland bleiben sollen und bittet uns für einen möglichen Termin, eine aktuelle Portfolioübersicht mitzubringen. Gleichzeitig fragt er nach dem Betrag. Wir geben an, uns im niedrigen Millionenbereich zu bewegen. Nun fragt der Berater weiter, ob wir Ahnung vom Depotinhalt hätten. "Grob" antworten wir, "aber wir sind nicht Profi".

Viel Erfahrung mit Fremdwährungen

Das Fremdwährungsgeschäft sei das Tages- und Hauptgeschäft von Agusta. Mindestens drei  Personen bei Agusta seien in diesem Bereich vorrangig tätig, da es viele Kunden gebe, die eine derartige Ausrichtung wünschten.

Der Berater bittet uns, sofern wir uns zu einem persönlichen Gespräch treffen, uns Gedanken u.a. über folgende Punkte zu machen: die Art der Neuausrichtung, die Ziele – wird Kapital benötigt, gibt es Erben, sollen Immobilien gekauft werden –, unsere Währungspräferenzen. Zum Schluss fragt er nach der Schreibweise unseres Namens und nach unserer Telefonnummer. Das ist alles sehr professionell im Umgang und freundlich im Ton!

Nach einigen Tagen melden wir uns ein zweites Mal – wir möchten einen Termin vereinbaren. Unser Berater freut sich über den Anruf. Wir fragen nach einem kurzfristigen Termin (binnen 3 Tagen), den er gern ermöglicht.

Für unsere „Sitzung" plant er 2-3 Stunden ein. Holla! Er beschreibt uns kurz die Anreise und sendet taggleich noch eine entsprechende Mail mit dem Link zur Anfahrt zu. Bis hierhin: Top!

Vor–Ort-Gespräch

Agusta befindet sich direkt am Gänsemarkt in einem sehr gepflegten Altbau. Parkmöglichkeiten bestehen in den umliegenden Hotels. Das äußere Erscheinungsbild ist sehr diskret – es gibt keine Werbung o. ä. Wir laufen zuerst am Hauseingang vorbei. Der Hinweis auf der Homepage, dass sich die Räumlichkeiten über dem Juwelier im Haus befinden, ist sehr hilfreich.

Via Wechselsprechanlage werden wir ins Haus eingelassen und begeben uns in die 2. Etage. Dort empfängt uns eine freundliche junge Mitarbeiterin. Sie führt uns den Gang entlang zum Besprechungsraum, nimmt uns den Mantel ab und fragt nach unserem Getränkewunsch.

Offensichtlich ist: Agusta lenkt ihre Kunden und terminiert sie so, dass Diskretion gewahrt bleibt. Im Beratungsraum steht ein Tisch, an dem mehrere Personen Platz finden würden. Sonst ist der Raum eher von moderner Schlichtheit geprägt.

Schreibutensilien o.ä. liegen nicht bereit. Die Getränkeauswahl beschränkt sich auf den „bestellten" Kaffee.
Lange müssen wir nicht warten. Unser Berater betritt den Raum kurz nach uns.

Gesprächsinhalte und konkrete Beratung

Sie haben mehrere Kunden, deren gleichen Anlagewunsch sie bereits umgesetzt haben, sagt uns der Berater. Die Zeiten sind unruhig. Um das Vermögen zu erhalten und weiter zu mehren, sei eine reine Euro-Ausrichtung nicht zielführend. Niemand könne in die Zukunft sehen, aber der Brexit und auch die neue USA-Präsidentschaft würden für den Euro nicht ohne Folgen bleiben. Für eine langfristige Ausrichtung empfiehlt Agusta eine breite Streuung.

Der Euro sollte nicht der Schwerpunkt bleiben; Fremdwährungen seien zu bevorzugen. Das deckt sich mit unseren Vorstellungen. Es würden sich schwerpunktmäßig Fonds und für "Exoten" ETFs empfehlen. Da wir schon über Immobilienbesitz verfügen, wird auf diese Option nur kurz hingewiesen.

Unsere Risikobereitschaft diskutiert

Der zweite Berater fragt uns, wie sehr wir uns bisher selbst in die Anlageentscheidungen eingebracht hätten und ob wir eher auf höhere Gewinne abzielten oder ob der langfristige Werterhalt im Vordergrund stehe und ob uns kurzfristige, stärkere Schwankungen bisher beunruhigt haben.

Wir führen aus, dass der Werterhalt im Vordergrund steht. Da das Ziel der Neuausrichtung langfristig ist, können wir aber kurzfristige Schwankungen gut aushalten, zumal wir keine Entnahmen tätigen müssen.

Hier lässt Agusta die Befragung auslaufen: Eingehend würde unser Risikoprofil in einem weiteren Termin mit dem potentiellen Vermögensverwalter besprochen werden. Das irritiert uns: Im Telefonat hatten wir nachgefragt und erfahren, dass Agusta die Anlagevorschläge selbst erstellt. Nun heißt es, dies würde von externen Freiberuflern auf Honorarbasis übernommen.

Ein Blick ins bestehende Depot

Dafür wendet sich unser Berater nun dem Bestandsdepot zu. Er versucht, die "Handschrift" des bisherigen Vermögensverwalters zu erkennen. Grundsätzlich, so lautet das Urteil, sei das Depot eine gute Euro-Variante. Unter den von uns vorgegebenen Anlageaspekten und der Marktentwicklung müsste eine Verifizierung erfolgen.

So professionell das alles anläuft, so zäh ist das Gespräch andererseits. Wir sollen viel Zeit mitbringen und doch werden wichtige Aspekte vertagt. Beide Berater wirken nicht wie ein eingespieltes Team, zu unterschiedlich sind ihre Gesprächsanteile.

Die Nachbetreuung

Am Ende bleibt es bei einer Unterredung, die unterschiedliche Vorstellungen – leider erst spät – hervorbringt. Hier hätte man sich Aufwand für beide Seiten sparen können.

Gebühr

Eine konkrete Gebührenhöhe erfahren wir nicht. Es würde später ein Honorar im Vertrag mit dem Vermögensverwalter vereinbart werden.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

WISSENSWERTES

Agusta GmbH, Gerhofstraße 29, 20354 Hamburg

www.agusta.de

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Agusta betreibt keine Vermögensverwaltung und nimmt von daher auch nicht an einem Performance-Projekt teil.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Uns sind keine Hinweise bekannt, dass Agusta unfair mit Kunden umgeht. Eine Selbstauskunft liegt uns allerdings nicht vor; daher ist die Vertrauensampel auch nicht auf Grün geschaltet.


Augusta macht keine weiteren Angaben.


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Fazit: Agusta lässt eindeutig erkennen, dass das Haus sein Geschäft versteht. Wir trauen dem Family Office zu, eine gute Rundum-Kundenbetreuung durchzuführen. Nur hätte man vielleicht anfangs klarer machen sollen, was wir erwarten können – und was nicht. Hier wurde ein nicht stimmiger Eindruck erweckt; vielleicht lockte doch zunächst das nicht unerhebliche Mandat. So entspricht die Beratung unterm Strich nicht unseren Vorstellungen.

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