Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
5779
Banque de Luxembourg im Test für TOPs 2018

BdL: Eine ziemlich gute Beratung

Man kommt dieser Tage gar nicht darum herum, Luxemburg mit dem Thema „Steuervermeidung" in Verbindung zu bringen. Der Spiegel schreibt im Oktober 2017: „Die EU-Kommission verdonnert Amazon wegen illegaler Vergünstigungen in Luxemburg zu einer Steuernachzahlung von 250 Millionen Euro." Das können wir noch nicht wissen, als wir uns Ende vergangenen Jahres der Banque de Luxembourg anvertrauen. Was wir suchen, sind keine Steueroasen, sondern gute Beratung. Ob wir sie finden?

„Unsere Aufmerksamkeit, der beste Berater für Ihre Vermögensverwaltung." Das ist ein wirklich schöner Begrüßungssatz auf der Website der Banque de Luxembourg (BdL). In drei Feldern, erfahren wir weiter, ist die Bank unterwegs: Geldanlage, Vermögensplanung und Finanzierungen. In einfachen und doch prägnanten Worten werden die einzelnen Bereiche erklärt und Ansprechpartner genannt.

Modeerscheinungen haben keine Chance

Der Anlageansatz sei langfristig, erfahren wir weiter, und setze auf eine langjährige Kompetenz, die regelmäßig ausgezeichnet werde. Man verfolge ein aktives Vermögensmanagement nach eigenen Prinzipien. Von Modeerscheinungen und intransparenten Produkten halte mach sich fern. Aktien und Anlage würden nach strikten Kriterien ausgesucht.

Um das Vermögen der Kunden breit zu diversifizieren und so das Renditepotenzial zu optimieren, setzt die Bank auf die Verwaltung mit Investmentfonds, wie einem Portfolio aus bankeigenen Fonds, die ausschließlich aus ausgewählten, von der Bank selbst verwalteten Fonds bestehen, und einem Portfolio aus externen Fonds, d. h. einer Auswahl der besten Fonds des Marktes. Für Portfoliovolumina von über zwei Millionen Euro bietet die Bank als dritte Form eine Portfolioverwaltung in Direktanlagen in Übereinstimmung mit den Performance- und Risikoerwartungen des Anlegers.

Fünf Risikoprofile zur Auswahl

Kunden habe die Auswahl unter fünf Anlageprofilen mit unterschiedlicher Gewichtung von Aktien- und Rentenfonds, abhängig von der Risikobereitschaft und Renditeerwartung des Anlegers, ist weiter zu lesen. Die Profile reichen von Grün (100 Prozent Rentenfonds und Absolute-Return-Fonds, 0 Prozent Aktien,), über Blau (70, 30), Gelb (50, 50), Orange (25, 75) bis Rot (0, 100).

Jedem dieser Profile wird eine eigene, optimierte Vermögensaufteilung in verschiedene Finanzinstrumente (Aktienfonds, Rentenfonds etc.) und geografische Regionen zugeordnet. So werde das Portfolio bestmöglich diversifiziert, sagt die Bank. Dabei investiert die BdL das Vermögen der Kunden in Anlageklassen, die wenig miteinander korrelieren, so dass sich Performanceschwankungen wirksam begrenzen lassen. Das ist ein Ansatz, der uns gut gefällt.

Zwei Gebührenmodelle, beide günstig

Im Portfoliomanagement weist die Banque de Luxembourg langjährige Erfahrung und eine erfolgreiche Bilanz vor, die mit regelmäßiger Performance und kontrollierter Volatilität überzeugt, sagt die Bank über sich selbst. Ihr Portfolio besteht aus 13 Fonds, die von den hauseigenen Teams verwaltet werden. Manche Fonds setzen auf Kapitalschutz und begrenzen die Volatilität, andere zielen auf die langfristige Wertsteigerung des Vermögens. Angeboten werden dafür zwei verschiedene Gebührenmodelle. Beide umfassen die Verwaltung der Vermögenswerte, alle Transaktionskosten und Depotgebühren für die Wertpapiere:

Zum einen eine pauschale Managementgebühr von 0,40% p. a. und zum anderen eine pauschale Managementgebühr von 0,20 % p. a. zuzüglich einer Provision in Höhe von 10% der positiven Performance des Portfolios. Kunden können zudem ihr Anlegerprofil auch wechseln oder ihr Portfolio durch Ihren Berater ganz oder teilweise verkaufen lassen, sofern es die Situation zulässt. Was wir vermissen, ist eine Aussage zur Erstattung möglicher Provisionen von Produktherstellern.

Kontoeröffnung in Fremdwährung kostenlos

Und: Es werden Portfolios in Euro oder US-Dollar offeriert. Das ist interessant für uns. Aller Vierteljahre gibt es eine ausführliche Vermögensaufstellung mit detaillierten Informationen zu allen Positionen des Portfolios, einer Übersicht über alle ausgeführten Operationen sowie einer Performanceanalyse. Zudem ist die Eröffnung eines Kontos in einer anderen Währung ist kostenlos. Das klingt reizvoll.

DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein. 

DAS BERATUNGSERLEBNIS

Wir erreichen telefonisch einen Mitarbeiter der Bank, der sich zunächst erkundigt, worum es uns geht und von welcher Depothöhe wir reden. Entsprechend leitet er uns an einen Berater weiter, der sich als sehr kompetent erweist. Wir erklären, dass wir auf Anraten unseres bisherigen Vermögensverwalters den Finanzstandort Luxemburg favorisieren. Mit der Banque de Luxembourg hat dieser zudem bereits positive Erfahrungen gemacht.

Der Berater seinerseits erläutert uns kurz die Bankphilosophie, wonach man eigentlich global in kleineren Währungen anlegt. Er müsse deshalb erst bei dem internen Experten der Bank nachfragen, ob unsere Vorgaben zum Fremdwährungsanteil etwa in Schweizer Franken von zehn Prozent und mehr zu erfüllen sind. Er wolle sich am darauffolgenden Montag wieder bei uns melden. In der Mail, die uns wenig später erreicht, finden wir bereits einen Vorschlag für das Vermögensverwaltungsmodell „Orange" und den Hinweis, dass die gewünschte Währungsgewichtung möglich ist.

Zweites Telefonat

Kurz darauf telefonieren wir erneut mit dem Berater und machen einen Termin für das Vor-Ort-Gespräch aus. Er fragt, ob wir eine Reservierung in der Tiefgarage wünschten. Zudem möchte der Berater wissen, ob wir die Anwesenheit des englischsprachigen Experten aus der Vermögensverwaltung möchten, was wir aber ablehnen. Er könne natürlich bei Bedarf hinzugezogen werden.

Besprochen wird noch, dass wir dem Berater einen aktuellen Depotauszug zusenden. Zudem wird uns angeboten, an einer Veranstaltung zum Thema „Aktien oder Immobilien" mit 130 Neu- und Bestandskunden der Banque de Luxembourg teilzunehmen, was wir sehr gern annehmen.

Vor–Ort-Gespräch

Die Banque de Luxembourg befindet sich in zentraler Lage Luxemburgs, weshalb wir das Gebäude vom Hotel aus bequem zu Fuß erreichen. Von außen betrachtet wirkt das Haus modern und sehr imposant. Auch der Innenbereich präsentiert sich sehr nobel und vornehm mit viel hellem Holz. Ein Mitarbeiter des zentralen Empfangs begleitet uns ins Nebengebäude, wo die Bank residiert. Von deren Empfang geht es weiter in das erste Obergeschoss, wo man uns in ein Besprechungszimmer führt. Etwas umständlich, aber reibungslos und diskret. Auch hier erzeugt viel helles Holz eine freundliche und repräsentative Atmosphäre.

Besprechungsraum fungiert auch als Büro

Der Beratungsraum selbst scheint in seiner eigentlichen Funktion allerdings ein Büroarbeitsplatz zu sein. Zumindest deuten Schreibtisch, PC und sonstige Utensilien darauf hin. Der Raum hat an der Eingangsseite eine Front aus Milchglas, ergänzt durch einem etwa 15 Zentimeter breiten, vertikalen Klarglasstreifen. Für den hier Arbeitenden hat dieser wahrscheinlich einen angenehmen Effekt, allerdings ist der Raum damit auch vom Flur aus zumindest teilweise einsehbar.

Vor diesem „Büro" befindet sich eine Sitzgruppe und ein Bücherboard. Der Besprechungstisch ist rechtwinklig gestaltet, mit einem Monitor und einer Tischlampe ergänzt. Rechts und links erzeugt auch hier helle Holzverkleidung eine angenehme Stimmung. Ergänzt wird das Ambiente von einem großen Wandbild. Angeboten wird Mineralwasser.

Präsentation für uns vorbereitet

Wir erleben insgesamt eine kundenorientierte und kompetente Beratung. Die beiden Berater haben sich ganz offensichtlich gut auf das Gespräch vorbereitet und erklären uns noch einmal anschaulich die Philosophie ihrer Bank, die darin besteht, dass sie mit standardisierten Investmentprofilen arbeitet. Dazu haben sie eine auf uns zugeschnittene Präsentation vorbereitet, nach der sich das Gespräch ausrichten soll. Allerdings weist sie keine Seitenangaben auf, was sich in der Diskussion als hinderlich herausstellt. Vorher stellen sich beide Berater noch vor, es werden Visitenkarten ausgetauscht.

Die Berater erläutern, dass der Markt derzeit extrem schwer einzuschätzen sei. Fremdwährungen in der gewünschten Höhe ausschließlich in Zinswerten hält man für sehr riskant, weil viele Währungen schon stark gestiegen sind. Sie werfen die Frage auf was passiert, wenn der Euro wieder stärker wird. Um diese Unsicherheit zu vermeiden empfehlen sie, das Portfolio besser weltweit zu diversifizieren und das Geld nicht auf reinen Währungskonten anzulegen. Zu verschiedenen Währungen geben sie eine detaillierte Risikoeinschätzung, etwa zum britischen Pfund, zum japanischen Yen, zum Schweizer Franken, zum US-Dollar und zum mexikanischen Peso.

Wir werden dem Standardprofil „Orange" zugeordnet

Wie schon erwähnt, favorisiert man eine weltweite Diversifikation in Aktien und Anleihen und rät von reinen Währungskonten ab. Die Bank verfolgt einen globalen Aktienansatz, die Fremdwährungen seien eine Konsequenz daraus. Man verweist auf die unterschiedlichen Standard-Strategien, die die Bank verfolgt. Bei Bedarf, betonen die Berater, gebe es aber auch die Möglichkeit, Sonderwünsche mithilfe sogenannter Unterdepots (Unterkonten) abzubilden.

Anhand des vorgelegten Handouts sind die fünf unterschiedlichen Standard- Investmentprofile der Bank dargestellt, die von 0 bis 100 Prozent Aktien reichen. Was unsere Risikobereitschaft betrifft, hinterfragen die Berater unsere Erfahrungen mit Aktieninvestments und ordnen uns nach unserem Hinweis auf kurzzeitig akzeptierte 30 Prozent Verluste kurzerhand dem Profil „Orange" mit 75 Prozent Aktienanteil zu. Die Fremdwährung ist dabei nicht summarisch dargestellt, woraus wir schließen, dass dies scheinbar kein primäres Anlageziel im bevorzugten Profil ist. Insgesamt sind die Anlageschwerpunkte im Handout aber relativ detailliert und anschaulich dargestellt.

Vergleichsdepot schneidet besser ab

Die Berater schauen sich unser vorhandenes Depot an und geben ihm ordentliche Noten. Es handele sich um ein gutes Depot mit guten Werten, so ihre Einschätzung. Sie haben das Depot im Vergleichsdepot BL Global 75, das eine ähnliche Anlagestrategie wie das Depot „Orange" verfolgt, über Zeitabschnitte von zwei, vier, sieben, zehn und 13 Jahren laufen lassen. Dabei stellt sich heraus, dass das besser diversifizierte Vergleichsdepot immer auch besser abschneidet.

Diskussionspunkt in dem Zusammenhang ist, wie die Depotübertragung stattfinden könnte. Soll das Depot vom Kunden aufgelöst und nach Neueröffnung in Cash überwiesen werden oder wird das gesamt Depot, so wie es ist, übertragen? Uns interessiert zudem, welche Kosten dabei entstehen. Bei Bedarf, betont einer der Berater, könnten wir eine unterstützende Beratung zu steuerlichen Aspekten und zur Nachfolgeplanung in Anspruch nehmen.
Fixierung auf Standard verhindert individuelle Strategie

Fixierung aufs Standard-Portfolio

Auch wenn die BdL mit 5 Standardstrategien ein recht umfangreiches Basisportfolio anbietet, gefällt uns die Fixierung der Berater auf das Standard-Portfolio „Orange" nicht so gut. Wo es von unseren konkreten Wünschen abweicht und wie man dem begegnen kann, wird zu wenig erläutert bzw. erst auf Nachfrage. Was es mit den Unterdepots auf sich hat, bleibt weitgehend im Dunkeln. Was die Evaluation betrifft, weisen die Berater darauf hin, dass es im Falle einer Übernahme unseres Mandats noch zu weiteren Abfragen kommt.

Ansonsten empfinden wir das Gespräch als angenehm und angemessen. Bis auf die Tatsache, dass im Hintergrund irgendein Gebläse läuft und entsprechende Geräusche macht, gibt es keine Störungen. Beiden Beratern merkt man im persönlichen Umgang an, dass ihnen die Kundenzufriedenheit sehr am Herzen liegt. Sie hören uns zu, fragen nach und gehen gut auf unser Vorwissen ein. Entsprechend gelingt es ihnen, ihre Erklärungen an unseren Wissensstand anzupassen. Beide Berater agieren zuverlässig und routiniert, alle Absprachen werden eingehalten. Entsprechend fühlen wir uns gut aufgehoben, auch wenn es aufgrund der „Standardisierung" Luft nach oben gibt.

Gebühren

Anders als auf der Website dargestellt, sollen die Kosten der All in-fee 1,2% pauschal oder 0,6% plus 20% von der jährlichen Performance des Depots betragen. Dies dürfte wohl mit unserem höheren Risikoprofil zusammenhängen, hätte demgemäß eine bessere Erläuterung vertragen. Es würden aber keine weiteren zusätzlichen Depot- und Kontogebühren oder Transaktionskosten anfallen.

Nachbetreuung

Die Zusammenfassung des Gesprächs in der Bank kommt eine Woche später zusammen mit oder besser als Bestandteil des schon ausgearbeiteten Anlagevorschlags. Sie sind allerdings unvollständig. Unsere Vorgaben finden sich an zwei verschiedenen Stellen des Vorschlags, zum einen unter Punkt 1 „Zusammenfassung unseres Gesprächs" und später unter Punkt 2 „Unser Anlagevorschlag für Sie." Wir werden bei der fachlichen Auswertung des Anlagevorschlags sehen, ob sich das (negativ) auswirkt.

Positiv ist die Einladung zur Konferenz „Aktien oder Immobilien? Wohin mit meinem Geld" in der Münchner Allianz Arena zu werten. Wir werden vor Ort sehr gut betreut, unter anderem persönlich von dem Leiter des Privat Banking Deutschland begrüßt.

Zu erwähnen sind weitere Telefonanrufe und Mails, in denen es u. a. um Nachfragen zu unserer Einschätzung des Anlagevorschlags geht. Zudem macht uns einer der Berater auf seine urlaubsbedingte Abwesenheit aufmerksam. Schließlich bekommen wir – nach unserer Absage, die sehr freundlich und zuvorkommend aufgenommen wird – nette Weihnachts- und Neujahrswünsche, was von einer gewissen Klasse zeugt. Einige Tage nach Neujahr bekommen wir dann noch einen Performancevergleich rückblickend für 2016 für das bevorzugte Anlagemodell laut Vorschlag. Die Nachbetreuung lässt also kaum Wünsche offen.

Der Anlagevorschlag aus Kundensicht

Bereits vier Tage nach unserem Gespräch in Luxemburg trudelt der Anlagevorschlag bei uns ein. Wir bekommen ihn per Mail und par Post. Zunächst muss gesagt werden, dass der Vorschlag gut strukturiert dargestellt ist, mit Inhaltsverzeichnis und anschaulicher grafischer Darstellung der Anlagestrategie bzw. der Kundenerwartung. Gut gefällt uns aus der Sicht des Laien auch die historische Rückbetrachtung. Insgesamt würde der Vorschlag aber noch einer Feinjustierung bedürfen.

Insbesondere müsste es eine Gegenüberstellung des Modells „Orange" zu unseren tatsächlichen Erwartungen geben. Wo müsste der Vorschlag individueller sein, wo kann der Standard bleiben?

Man muss allerdings zugestehen, dass mit diesem abweichenden Ansatz sehr wohl unser maximales Verlustrisiko dargestellt werden kann. Dennoch haben wir den korrekten Ansatz von 70 Prozent Aktien und 30 Prozent Anleihen sowie 75 Prozent Fremdwährungen bzw. die Priorisierung von Fremdwährungen noch einmal von der Bank eingefordert.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

2017 (TOPs 2018) Vermögensstrategie Banque de Luxembourg trifft nicht ins Schwarze im Shop
2017 (TOPs 2018) Beratungsgespräch BdL: Eine ziemlich gute Beratung im Shop
2015 (TOPs 2016) Beratungsgespräch Sechs Gründen auf der Spur im Shop

WISSENSWERTES

Banque de Luxembourg, 14, boulevard Royal L-2449 Luxemburg, Luxemburg www.banquedeluxembourg.com

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Banque de Luxembourg nimmt nicht am Performance-Projekt teil. Uns fehlt ein tiefergehender Einblick in ihre Fähigkeiten als Vermögensverwalter.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Ob die Banque de Luxembourg in den letzten drei Jahren Rechtsstreitigkeiten mit Private Banking-Kunden hatte, kommentiert sie nicht. Uns liegen keine nachteiligen Informationen zum Umgang mit Kunden vor.


Leider beantwortet die Bank die Transparenzfragen nicht. Wir bleiben auf allgemein zugängliche Informationen angewiesen. Viele Fragen bleiben dabei natürlich offen.

Die Banque de Luxembourg ist seit 1920 in Luxemburg ansässig und gehört zu den wichtigsten Privatbanken im Großherzogtum. Sie begleitet Privatanleger, Familien und Unternehmer beim Aufbau, der Verwaltung und der Weitergabe ihres Vermögens.

Keine eigenen kommerziellen Überlegungen?

Die Bank ist in fünf Metiers tätig: Private Banking, Finanzierungen, Begleitung von Unternehmen und Unternehmern, Asset Management und Professional Banking. „In allen fünf Bereichen stellen wir seit jeher die Bedürfnisse unserer Kunden in den Mittelpunkt und verfolgen den gleichen Ansatz, der unserer Tradition als Privatbankiers entspringt", lesen wir auf der Website. „Die Geschäftsbereiche folgen daher nicht eigenen kommerziellen Überlegungen. So sind wir in der Lage, für jedes Anliegen unserer Kunden alle Experten zu mobilisieren, die für die Lösung der jeweiligen Fragestellung erforderlich sind."

Edel, edel, solche Ansprüche. Aber etwas übertrieben, wie uns scheint. Welche Bank folgt schon nicht eigenen kommerziellen Überlegungen? Im Gegenteil, das soll und muss sie, wenn sie im Konkurrenzkampf überleben will.

Aufregende, fast 100jährige Geschichte

Und Kämpfe oder Veränderungen gibt es im Verlauf der fast 100jährigen Existenz der Bank einige. Die Geschichte der Banque de Luxembourg beginnt 1920. Sie verdankt ihren Charakter der Verbindung zweier Bankhäuser: der Crédit Industriel d'Alsace et de Lorraine (CIAL) und der Banque Mathieu Frères. Wichtig ist das Jahr 1977: Die Deutsche Bank Luxembourg S. A. wird Aktionärin der Banque Mathieu Frères.Diese ändert ihren Namen in „Banque de Luxembourg". 1991 übernimmt die Banque de Luxembourg das luxemburgische Geschäft von CIAL. 2002 schließlich wird die Banque de Luxembourg eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Crédit Mutuel-CIC-Gruppe. 2010 eröffnet sie eine Niederlassung in Belgien mit zwei Büros in Brüssel und in Arlon.

Derzeit verwaltet die Banque de Luxembourg Kundendepots in Höhe von knapp 68,7 Milliarden Euro (2016). Gegenüber 2014 (63,1) und 2015 (68,4) gibt es eine deutliche Aufwärtsbewegung. Sie ist an verschiedenen Firmen beteiligt, u. a. an der Banque de Luxembourg Investments (BLI, zu 100 %), einer Kapitalanlagegesellschaft, die sich auf das Management von Investmentfonds, Mandate von Privatkunden, Stiftungen und institutionelle Portfolios spezialisiert hat, sowie an der Compagnie Financière de Gestion (CFG, zu 100 %), die Family Office-Services anbietet. Im Bereich Investmentfonds gehört die Firma Conventum Asset Management (100 %) zur Banque de Luxembourg, sowie die European Fund Administration (EFA, zu 24,23 %), die für die Hauptverwaltung von Investmentfonds sowie als Registerführer und Transfer Agent unterwegs ist.


Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018


Fazit: Wir sind ein wenig ambivalent bei der Banque de Luxembourg. Die Berater zeigen Kompetenz und Empathie, sind in der Lage, sich dem Vorwissen des Kunden anzupassen und steigen mit ihm in eine vertiefte Diskussion ein. Wir merken, dass sie sich viel Mühe geben. Positiv sehen wir die gute Vorbereitung auf das Gespräch, die bereits einen vertieften Einstieg zulässt. Auch die Auseinandersetzung mit unserem Bestandsdepot gefällt.

Andererseits sind wir unsicher, da die Bank im Prinzip nur standardisierte Investmentprofile anbietet – davon allerdings eine größere Zahl, die dann doch eine individuelle Anpassung zulassen könnten. Das ist etwas, was wir bei der Auswertung des Anlagevorschlags durch den Fachmann sehen wollen. So hievt sich die BdL gerade so über die Qualifizierungshürde.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Die Bank im Bistum Essen eG in der Ausschreibung

Die BiB ist kein Zug, auf den die Stiftung aufspringen will

Thumb Stiftungvermögen 2024. © Collage: Verlag FUCHSBRIEFE, Bild: envato elements
Die Bank im Bistum Essen (BiB) begrüßt die Stiftung Fliege, die ihre drei Millionen Euro Kapital neu anlegen will, mit einem überaus empathischen Schreiben. Sie bittet ausführlich um Entschuldigung, weil sie durch Krankheit bedingt nicht in der Lage gewesen sei, den erbetenen Anlagevorschlag fristgerecht einzureichen. Man fühlt sich ein wenig wie unter Freunden und möchte gern einen Sympathiebonus vergeben. Ob das nach Studium des Anlagevorschlags auch noch so ist, wird sich zeigen.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Dekarbonisierung: Andere Standorte attraktiver als Deutschland

Skandinavien bei Dekarbonisierung weit vorn

Obwohl die deutsche Regierung die ganze Wirtschaft auf Klimaneutralität trimmen will - wie die EU - bietet Deutschland keine guten Rahmenbedingungen für eine Dekarbonisierungsstrategie. Das zeigt eine Umfrage von EY unter Unternehmen. Andere Standorte sind attraktiver.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik bringt Euro-Kurs weiter unter Druck

Zinsschritt der Fed wird immer unwahrscheinlicher

Der Markt spiegelt derzeit nur eine Wahrscheinlichkeit von 20% für eine Zinssenkung im Juni wider. Die Frage in den kommenden Wochen wird sein, ob die Fed überhaupt zwei Zinssenkungen durchführen kann.
  • Fuchs plus
  • Trendwende in China wird greifbar

CNY macht Druck auf EUR

Die Wirtschaftsdaten in China sind durchwachsen. Aber die Währung hat eine klare Richtung eingeschlagen. Der Yuan macht zunehmend Druck auf den Euro. Aktuelle Daten aus dem Reich der Mitte machen eine größere Bewegung des CNY wahrscheinlich.
  • Fuchs plus
  • Taiwans Wirtschaft läuft rund

Wachstum und Inflation ziehen an

Der weltweite Technologiewettlauf ist voll entbrannt. Vor allem mit ihrer Halbleiterkompetenz haben sich Unternehmen wie TSMC ihren Ruf aufgebaut und hohe Wettbewerbshürden etabliert. Das Exportpowerhouse Taiwan bietet für Investoren im Tech-Sektor spannende Möglichkeiten an deren Erfolg und der starken Devise zu partizipieren.
Zum Seitenanfang