Bitte registrieren Sie sich neu, um alle nicht kostenpflichtigen Inhalte auf fuchsrichter.de einsehen zu können.
030-288 817-20
0,00 €
2700
Commerzbank AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Big is beautiful?

Wie schlägt sich die Commerzbank im Markttest Nachhaltigkeit? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Bekanntermaßen zählt die Commerzbank zu den größten Universalbanken Deutschlands. Nach dem Motto "Big is beautiful" hält sich die 1870 in Hamburg gegründete Großbank nicht zurück, wenn es darum geht, mit großen Kundenzahlen aufzuwarten: Über 18.000 Vermögensverwaltungsmandate betreue man und komme so auf ein verwaltetes Vermögen von 17 Mrd. Euro, darunter weise das Größte 400 Mio. Euro auf. Ob diese "schwergewichtigen" Argumente ausreichen, um den nachhaltig interessierten Kunden zu überzeugen?

Trotz kurzer Warteschleifendauer und trotz unpersönlicher Hotline verläuft die Gesprächsanbahnung erfreulich effizient. Über die Hotline wird ein Gesprächstermin vereinbart. Am Tag darauf erfolgt der Rückruf vom Kundenberater in spe. Der Kunde erfährt, dass  zum vereinbarten Termin noch ein weiterer Kollege zugegen sein werde. Im Anschluss folgt eine kurze Terminbestätigung. 

Kaffee in Dresdner Bank Tasse serviert

Der sog. erste Eindruck stimmt in diesem Fall schon einmal nicht: Das Bankgebäude der Düsseldorfer Niederlassung wirkt sehr in die Jahre gekommen, um nicht zu sagen "abgenutzt". Nicht ohne Grund möchte man sich von dem veralteten Gebäude trennen – angeblich, um auch auf Immobilienbasis überzeugender Nachhaltigkeitskriterien vertreten und ein energieeffizienteres Gebäude beziehen zu können. Letztlich versprüht das Gebäude den Charme der 80er Jahre – und dies nicht nur äußerlich. Auch beim Beratungsraum wird deutlich: hier möchte jemand Kosten sparen. Auf Ambiente legt man offensichtlich wenig Wert. Ähnliches mag für den kaum vorhandenen Service zutreffen: der Kunde bekommt den Kaffe in einer Dresdner Bank Tasse serviert. Immerhin spricht dies für einen nachhaltigen (oder eher nostalgischen?) Umgang mit dem Hausgeschirr. 

Die zentralen Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro
  • Anlagehorizont: langfristig
  • Nachhaltigkeitsfokus: i.S. der deutschen Bischofskonferenz
Zu Beginn des Beratungsgesprächs verwendet man einige Zeit, um die Auszeichnungen der Commerzbank im Bereich "Nachhaltigkeit" vorzutragen. A apropos "vortragen": Offenbar sind die beiden Berater sehr stark darin, die Folien abzulesen, weniger stark jedoch darin, frei zu reden. Eine dialogische Beratung sieht anders aus. Man rühmt sich der großen Mandate und des damit gezeigten Vertrauens. Dabei entsteht jedoch beim "kleinen Kunden" nicht gerade der Eindruck, mit seinen individuellen Bedürfnisse ganz oben zu stehen und entsprechend behandelt zu werden.

Über 60 Seiten "persönliche" Präsentation

Immerhin (be-)achtet man die ESG-Kriterien und weist auch darauf hin, dass deren Berücksichtigung in der Anlagestrategie nicht die Rendite schmälern würde. Doch Nachhaltigkeitskriterien im Sinne der Bischofskonferenz scheinen bislang kein Thema in der Bank gewesen zu sein. Diese finden jedenfalls in dem vorbereiteten Anlagevorschlag keinen Widerhall. Die "persönliche Präsentation" zeichnet sich zwar durch einen beeindruckenden Umfang von über 60 Seiten aus, kann die individuellen Bedürfnisse des Kunden aber nicht abdecken. 

Der Kunde darf schließlich die Präsentation und mithin die Musterallokation mitnehmen. Das ist schließlich auch alles, was er im Nachhinein in den Händen hält. Denn eine wirkliche Nachbearbeitung des Beratungsgesprächs gibt es nicht – weder ein Gesprächsprotokoll noch einen individualisierten Anlagevorschlag. Immerhin: Was die Kosten betrifft, so gibt es derzeit ein Sonderangebot i.H.v. 0,9 % p.a. 
2021 (TOPs 2021)
Beratungsgespräch Big is beautiful? im Shop
2020 (TOPs 2020) Vermögensstrategie Exklusivität versprochen, Massenware geliefert im Shop
2019 (TOPs 2020) Qualifikation Rundum gut beraten im Shop
2018 (TOPs 2019) Qualifikation Lange Rede kurzer Sinn im Shop
2017 (TOPs 2018) Qualifikation Commerzbank: „Da passen Sie am besten rein" im Shop
2016 (TOPs 2017) Qualifikation Aller Ehren werte Beratung im Shop
2016 (TOPs 2017) Qualifikation Commerzbank - PWM: Von wegen exklusiv im Shop


Preis-Leistungsverhältnis  

Kosten:

1,7 % (exkl. MwSt.) p.a.   

Mindestanlagesummen:

  • Private Banking und Fonds-Vermögensverwaltung ab 100.000 Euro
  • Private Wealthmanagement ab 250.000 Euro
  • Individuelle Vermögensverwaltung ab 500.000 Euro 

Dienstleistungsportfolio

  • Vermögensberatung und -verwaltung
  • Family Office 
  • Nachfolgeplanung
  • Stiftungsmanagement
  • Immobilien- und Finanzierungsmanagement

Nachhaltigkeitsexpertise

  • Nachhaltigkeitsexpertise ist "ausgelagert"
  • Kooperation mit MSCI ESG Research
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung sowie diverse Fremdfonds zum Thema "Nachhaltigkeit"
  • Grüne Baufinanzierung
  • Nachhaltige Vermögensverwaltung auf Einzeltitelbasis ab 2,5 Mio. Euro
Teilnahme: Performance-Projekt: Ja

Kontakt

  • Anschrift: Commerzbank Aktiengesellschaft – Private Wealth Management, Königsallee 62, 40212 Düsseldorf, Deutschland
  • Internet: www.commerzbank.de

Fazit: Die Commerzbank rühmt sich ihrer (Vermögensverwaltung-)Größe und des damit einhergehenden Kundenvertrauens. Zugleich übersieht sie den "kleinen " Kunden mit seinen individuellen Bedürfnissen, den sie vor sich hat. Dieser lässt sich nicht mit einer reinen Musterallokation gewinnen – auch wenn diese als "persönliche Präsentation" deklariert ist.

HInweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz. erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter / QF und Ralf Vielhaber / Verlag Fuchsbriefe.

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Falsche "Fairsprechen" entlarven

Unis basteln Greenwashing-Indikator

Viele Unternehmen setzen auf Nachhaltigkeit, einige mogeln dabei aber auch. Das nennt sich Greenwashing und ist ein Image-Risiko. In einem Forschungsprojekt soll nun ein Greenwashing-Indikator entwickelt werden.
  • Fuchs plus
  • Doppelter Urlaubsanspruch bei unrechtmäßiger Kündigung?

Bundesarbeitsgericht löst auf

Bei einer zeitlichen Überschneidung einer rechtswidrigen Kündigung mit einer neuen Beschäftigung könnte theoretisch ein doppelter Urlaubsanspruch entstehen. Das Bundesarbeitsgericht musste jetzt entscheiden, wie damit umzugehen ist.
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Im Fokus: Rendite vom anderen Ende der Welt

Aktien aus Neuseeland

Neuseeland liegt am anderen Ende der Welt - und darum selten in den Depots deutscher Anleger. Dabei bieten die Aktien aus dem vielseitigen Land durchaus attraktive Renditen. Nun kommen auch noch Chancen auf Währungsgewinne dazu. FUCHS-Kapital stellt Ihnen aussichtsreiche Aktien mit doppeltem Rendite-Hebel vor.
  • Fuchs plus
  • Bundesfinanzhof urteilte zu verdeckter Gewinnausschütung

Irrtum ist keine vGA

Verdeckte Gewinnausschüttungen (vGA) können nur bewusst vollzogen werden, nicht aber durch einen Irrtum entstehen. Das ist die Stoßrichtung des Bundesfinanzhofes. Der musste in einem Fall urteilen, in dem einem Gesellschafter unwissentlich Vorteile gewährt wurden.
  • Fuchs plus
  • Teilentgeltlicher Verkauf von GmbH-Anteilen an Angehörige

Verkauf unter Wert ist steuerlich aufzuteilen

Wer GmbH-Anteile unter seinen Anschaffungskosten verkauft, muss den Verkauf steuerlich betrachtet aufteilen. Das hat der Bundesfinanzhof entschieden. Das Urteil hat Folgen für Verkäufer, deren Gewinn dadurch höher ausfällt.
Zum Seitenanfang