Die Messlatte hängt zu hoch
Taktgeber der Branche?
Die Bank Julius Bär Zürich beantwortet nicht die Transparenzfragen, so dass sich das Folgende ausschließlich aus frei zugänglichen Quellen – Unternehmenswebsite und Informationen Dritter – speist.
„Was Ihnen wichtig ist, ist auch uns wichtig. Aus diesem Grund versprechen wir, Ihre Situation und Ihre Ziele – finanzielle, geschäftliche und persönliche – vollumfänglich zu verstehen und Ihnen die richtigen Lösungen für alle Ihre finanziellen Bedürfnisse zur Verfügung zu stellen." Ist das nicht eine schöne Begrüßung auf den Internetseiten des Private Bankings? Da kann man eigentlich nur das Beste vom Besten erwarten. Nur schade, dass sich die Realität als komplett anders erweist, wie der Bericht über das Beratungserlebnis zeigt.
Von der Wechselstube zur Privatbank
Doch zurück zu den Unternehmensinformationen. Die Bank Julius Bär & Co. AG bezeichnet sich selbst als renommierte Schweizer Privatbank, deren Wurzeln bis ins Jahr 1890 zurückreichen. Seit 125 Jahren betreue und berate sie anspruchsvolle Privatkunden und Family Offices rund um den Globus.
Julius Bär, Gründer und Namensgeber der Gruppe, startet in der Züricher Bahnhofstraße als Inhaber einer kleinen Wechselstube, die rasch um die Bereiche Vermögensverwaltung sowie Wertschriften- und Devisenhandel erweitert wird – noch heute die wichtigsten Geschäftsaktivitäten der Julius Bär Gruppe.
Internationale Expansion
Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt das Unternehmen – damals eine Personengesellschaft, die aus einer wachsenden Zahl von Mitgliedern der Familie Bär besteht – international zu expandieren. Damit wird der Grundstein für das globale Geschäft von heute gelegt. Um dieses rasante Wachstum zu finanzieren, geht Julius Bär 1980 als erste Schweizer Privatbank an die Börse.
2005 werden drei Privatbanken und ein spezialisierter Vermögensverwalter übernommen, die zusammen sogar größer sind als Julius Bär selbst. Man expandiert in der Folge weiter, vor allem in asiatische Wachstumsmärkte.
Führungsrolle soll weiter ausgebaut werden
Anfang Oktober 2009 wird als Reaktion auf die Finanzkrise das Asset Management vom Privatkundengeschäft getrennt, wodurch beide Geschäftsbereiche zusätzliche strategische Flexibilität erhalten. Das Private Banking-Geschäft wird als Julius Bär Gruppe unabhängig und man beginnt, die internationale Präsenz und das spezialisierte Angebot systematisch auszubauen.
Im August 2012 beginnt mit der Übernahme von Merrill Lynchs International-Wealth-Management-Geschäft (IWM) außerhalb der USA die nächste Wachstumsphase. „Dieses Wachstum wird es der Gruppe ermöglichen, ihre Führungsposition in einer äußerst wettbewerbsintensiven Branche weiter auszubauen, ihren Kunden eine einzigartige Produkt- und Dienstleistungspalette anzubieten und zukünftige Herausforderungen aus einer Position der Stärke anzugehen – als die internationale Referenz im Private Banking." Ganz schön selbstbewusst!
Bank ist größter Teil der Bär-Gruppe
Die Bank Julius Bär ist das größte Unternehmen der Julius Bär Gruppe und deren bedeutendste operative Einheit. Sie wird von einer Reihe spezialisierter Unternehmen ergänzt, die für das Erbringen des gesamten Spektrums zeitgemäßer Dienstleistungen im Wealth Management für die internationale Kundschaft der Bank unerlässlich sind, erklärt sie auf ihrer Website.
Ende Juni 2019 betragen die verwalteten Vermögen von Julius Bär 412 Milliarden Schweizer Franken (CHF), was umgerechnet etwa 377 Milliarden Euro entspricht. Julius Bär beschäftigt knapp 6.800 Mitarbeitende, davon 1.500 Kundenberater, und ist in über 25 Ländern und an mehr als 50 Standorten präsent. Mit Hauptsitz in Zürich ist das Unternehmen an wichtigen Standorten präsent wie etwa in Dubai, Frankfurt, Genf, Hongkong, London, Luxemburg, Mailand, Monaco, Montevideo, Moskau, Mumbai, Singapur und Tokio.
Solides Rating
Die internationale Ratingagentur Moody's bewertet die Bank Julius Bär & Co. AG mit einem soliden Aa2 Rating für langfristige Einlagen, zusammen mit dem höchstmöglichen Rating Prime-1 für kurzfristige Verbindlichkeiten.
Die kundenorientierte Ausrichtung, die objektive Beratung auf der Basis einer – wie die Bank es nennt – „einzigartigen, offenen Produktplattform", eine sehr starke finanzielle Basis sowie die unternehmerische Managementkultur würden die Bank „zur internationalen Referenz im Private Banking" machen.
Von der Wechselstube zur Privatbank
Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Vermögensplanung, Global Custody-Services, Wertschriftenhandel und Advisory und Immobilienmanagement gehören zu den Services der Bank für Ihre Kunden.
Diese könnten von gleich vier Grundsätzen profitieren, nach denen die Bank handelt:
- man lebe reines Private Banking,
- man agiere unabhängig und dem Schweizer Familienerbe verpflichtet,
- man berate objektiv und kompetent auf Basis einer offenen Produktplattform und
- man handele unternehmerisch und innovativ - als „Taktgeber der Branche".
Starke Kapitalbasis
Diese Eckpfeiler würden ergänzt durch umsichtiges Finanz- und Risikomanagement, woraus eine sehr starke Kapitalbasis und eine vergleichsweise tiefe Risikocharakteristik resultieren. „Wir streben ein nachhaltiges und im Branchenvergleich überdurchschnittlich profitables Wachstum an. Für uns ist dies eine wesentliche Voraussetzung, um konkurrenzfähig und attraktiv zu bleiben für unsere Kunden und Kundenberater, für alle anderen Mitarbeitenden sowie unsere Schweizer und internationalen Aktionäre", berichtet die Bank.
Ziel der strategischen Prioritäten sei es, von der starken Vermögenszunahme in den Wachstumsmärkten zu profitieren und gleichzeitig weiter die hohe Vermögenskonzentration der europäischen Kernmärkte zu erschließen. Julius Bär wolle organisch und über die Zunahme der Zahl hoch qualifizierter Kundenberater wachsen, sei aber auch offen für opportunistische, Mehrwert schaffende Akquisitionen.
Drei strategische Handlungsfelder
Für die kommenden Jahre hat das Management laut Halbjahresbericht 2019 drei strategische Handlungsfelder definiert.
1. intelligentere Marktabdeckung, um in jenen Märkten wachsen oder diese entwickeln, die fürs Unternehmen die besten Renditen versprechen,
2. ganzheitliche und personalisierte Beratung durch Bereitstellung von relevanten und wertvollen Lösungen für wohlhabende Kunden,
3. technologische und digitale Transformation, um „als Pioniere Innovationen in der Vermögensverwaltung voranzutreiben, um heute und in Zukunft die Kundenanforderungen zu erfüllen"
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MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2020
Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.
Die Bank Julius Bär und Co. AG nimmt derzeit aktiv an allen der laufenden Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ teil.
Stand: Juni 2020
Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?
Momentan liegen dem regelmäßigen Monitoring der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ keine Angaben der Bank Julius Bär und Co. AG vor.
Hier gelangen Sie zu den bisherigen MARKTTESTS der Bank Julius Bär & Co. AG.
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Mehr erfahren zum Rating TOPs 2020
- Worum es beim Vermögensmanager-Rating geht
- Der Fall
- Wie wir werten
- Das Auswahlverfahren
Adresse der Hauptniederlassung / Webseite
Bank Julius Bär & Co. AG, Bahnhofstraße 36, Postfach, 8010 Zürich, Schweiz
www.juliusbaer.ch
HINWEIS: Dieser Artikel stützt sich im Wesentlichen auf Eigenauskünfte des Hauses, die die Redaktion FUCHSBRIEFE mittels eines umfassenden Fragebogens eingeholt hat.