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Privatbank IHAG | TOPs 2016 - Beratungsgespräch

Es bleibt beim ersten Date

Unsere Qualifizierungsampel steht auf Rot.
Die Privatbank IHAG macht einen adretten Eindruck. Sie verspricht eine Menge. Offen bleibt, wann sie zeigen will, was sie vermeintlich kann. Unser Erstgespräch kommt jedenfalls kaum über das Niveau eines gemütlichen Kaffeetrinkens mit angeregtem Smalltalk hinaus.
Man scheint uns schon zu kennen bei der IHAG Privatbank in Zürich. „Sie stellen Ansprüche und verlangen ein Leistungsspektrum, das über die klassische Vermögensverwaltung hinausgeht. Sie erwarten höchste Fachkompetenz, Professionalität und langjährige Erfahrung. Verantwortung und Vertrauen bilden für Sie – und uns – die Grundlage einer jeden Kunden-Bank-Beziehung. Ihnen ist zudem wichtig, dass die aktuelle Performance stimmt dass wir Werten wie Kontinuität und Nachhaltigkeit verpflichtet sind“, heißt es im Eigenwerbe-Text auf der Homepage der Bank, die Private Banking, Kreditgeschäft und den Handel von Wertschriften zu ihren Kerngeschäftsfeldern zählt. Nun wollen wir sehen, ob die Schweizer diese grundlegende Erwartung auch in der Praxis umsetzen können.

Der Kunde und sein Anliegen

Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Aber sie bringen zunächst nur eine halbe Million zur Anlage mit. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Gemein ist ihnen jedoch, dass sie für ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten Generation mal Sohn oder Tochter, mal Nichte oder Neffe die Zukunft finanziell absichern wollen. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.

Das Beratungserlebnis

Der erste Eindruck ist gut. Die Terminvereinbarung verläuft unkompliziert, unser Gesprächspartner ist freundlich. Wir erfahren den Namen unseres Beraters und erhalten eine schriftliche Terminbestätigung. Allerdings nichts darüber hinaus, kein Parkplatzangebot, keine kurze Broschüre zur Bank. Zum vereinbarten Termin betreten wir das IHAG-Gebäude in Zürich. So unscheinbar das Gebäude auch von außen wirkt – Uns erwarten ein sehr netter Empfang, geschmackvoll eingerichtete Räumlichkeiten und ein umgänglicher Berater. Diskretion ist jederzeit gewahrt, es gibt keinerlei störende Unterbrechungen. Ein Gespräch über die Schwierigkeiten von Frauen in Führungspositionen lockert die Atmosphäre auf, bevor es ans Eingemachte geht – oder besser: gehen sollte. Denn leider kommt das Gespräch nie über den Charakter eines ersten Dates hinaus. Es ist ein nettes Geplauder zum Kennenlernen, aber wirkliche Beratung oder auch nur eine genaue Einkreisung unsres Anliegens ist Fehlanzeige. Selbst als Person sollen wir nicht allzu viel von uns preisgeben. Mehr sagen, als dass die Chemie stimmt, lässt sich nach diesem Gespräch nicht. Nachdem wir unser Kernanliegen geschildert haben, erhalten wir lediglich eine grobe Einschätzung, dass unsere Ziele „machbar“ seien – wie genau, erfahren wir nicht. Die obligatorische Risikowarnung erhalten wir auch: die Marktentwicklung sei unvorhersehbar und wir sollten uns vor zu großer Börseneuphorie hüten. Immerhin: Sofern der Berater fachlich wird, drückt er sich verständlich aus und wir können ihm als Laie gut folgen.

Man teilt uns mit, dass die anfallenden Gebühren abhängig vom jeweiligen Anlagemodell seien – zu dessen Diskussion wir aber gar nicht kommen. Nachfragen müssen wir uns kaum welche gefallen lassen. 

So endet das freundliche Gespräch unbefriedigend. Allerdings meldet sich der Berater im Anschluss bei uns und spricht – sogar mehrfach – auf den Anrufbeantworter. Da wir unvorhergesehen länger abwesend sind, können wir diese nachfragen erst sehr spät anhören. Das Bemühen um den Kunden werten wir positiv, dennoch besteht kein Grund, das Gespräch fortzuführen. Dafür war das Gehörte viel zu dünn, um mit ähnlichem Aufwand weiter zu machen.

Kaum noch erwähnenswert, dass die Privatbank IHAG sich nicht am Wettbewerbsvergleich im FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe beteiligt.

Fazit: Atmosphärisch fühlen wir uns bei der IHAG gut aufgehoben. Das war es dann allerdings auch schon. Das Gespräch bleibt viel zu sehr an der Oberfläche. Offenbar ist es die Strategie der Bank, sich laaaaaaaangsam an den Kunden heranzutasten. Das Gespräch dient nur dem reinen Kennenlernen. Das ist nicht nur old school, sondern schon fast eine Zumutung in der heutigen zeitarmen Zeit. Somit bleibt offen, wozu die Schweizer Privatbank eigentlich in der Lage wäre. Schade, aber das ist uns deutlich zu wenig. Wir wollen schließlich nicht umschlichen, sondern beraten werden – und das bitteschön von Anfang an. So entsteht jedenfalls nicht Lust auf mehr. Unsere Qualifizierungsampel steht auf Rot.

Hinweis:Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie ab 17.November im FUCHS-Report „TOPs 2016“.

Fakten: keine Angaben

Privatbank IHAG Zürich AG
Bleicherweg 18, 8022 Zürich
www.pbihag.ch

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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