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Fürstlich Castell'sche Bank | TOPs 2017 - Vermögensstrategie & Portfolioqualität

Fürstlich Castell'sche Bank: Umwerfend einmal anders

Hat sie nicht richtig zugehört? Zwar nimmt die Fürstlich Castellsche Bank unser bestehendes Portfolio auseinander und kommentiert es gut. Doch was sie selbst dann macht, wirft eine Reihe an Fragen auf. Mit einem vorab gesandten Protokoll wäre manches womöglich vermieden worden.

Fürstlich Castell'sche Bank, Credit-Casse AG Kardinal-Faulhaber-Straße 6, D-80333 München
www.castell-bank.de

Wir erhalten ein Gesprächsprotokoll zusammen mit dem Anlagevorschlag eine Woche nach der Beratung zugesandt. Leider ist damit die Chance auf Qualitätssicherung vertan. Die Rendite und Risiko-Daten sind nicht ganz korrekt dokumentiert. 2% Rendite nach Gebühren nennt das Protokoll als Kundenwunsch. Die Steuern, die auch verdient werden sollen, werden nicht erwähnt. Als Verlustgrenze nennt die Bank 10% p.a.; tatsächlich aber wollen wir den Verlust vom Höchststand messen. Kernelement der Beratung ist das Risikobudget, eine fiktive Verlustlinie, die nicht überschritten werden soll. Für uns sind 5% richtig, so heißt es im Anschreiben. Ausführlich erläutert die Bank, dass der neue Vorschlag genau zu uns passt. Das falsch verstandene Renditeziel wird erreicht. Auch die Verlustgrenze wird demnach eingehalten. Doch in der Realität stimmt das nicht: Anfang Februar 2016 war die Grenze bereits überschritten. Das dokumentiert die Bank aber auch eindeutig in ihrem Schreiben. Dies wirft bei uns dann wiederum die Frage auf, ob der Vorschlag dann wirklich passend ist?
Wertungsübersicht
Beratungs­gesprächVermögens­strategiePortfolio­qualitätTransparenzGesamt
30,9
11,3
3,4
6,7
52,3

max. 45 Punkte

max. 30 Punktemax. 9 Punktemax. 16 Punktevon 100

Ausgangsportfolio kaum verändert

Konkret sieht die Allokation so aus: 6,7% Liquidität, 86,5% Renten, 2,5% Aktien, 4,3% Alternative Investments. Konkret aufgelistet sind diverse günstige ETF-Rentenfonds und Einzelanleihen. Die Aktien werden auch mit ETFs abgebildet. Bedenklich: Wir sehen wenig Veränderungen in der Grundstruktur zu unserem bisherigen Portfolio. Unsere Zinssorgen sind damit nicht wirklich gut berücksichtigt. Und ob wir wirklich besser fahren als bisher, ist auch nicht zu sehen. Die gute Performance der letzten Jahre ist, wie bei unserem Depot, überwiegend dem Zinsrückgang zuzuschreiben. Als Honorar verlangt die Fürstliche Bank 0,75% + USt. Kickbacks behält sie ein – das relativiert die optisch zunächst günstig erscheinende Gebühr. Wie hoch diese sein könnten, sagt uns die Bank zudem nicht. So können wir auch die Gesamterträge nicht erkennen, die die Bank an uns verdient. Da aber derzeit viele ETFs und Einzeltitel im Portfolio sind, wird es nur sehr wenig sein.

Fazit Vermögensstrategie: "Wir haben nicht den Anspruch alles zu machen. Aber das, was wir machen, machen wir richtig gut". Mit diesem Slogan wirbt die Bank. Wir sehen ohne Frage Gutes: verständliche Erläuterungen des Angebots, kostengünstige Depotzusammenstellung mit ETFs, verständliche Grafiken. Aber richtig gut ist es im Marktvergleich nicht. Die Mitbewerber waren häufig sorgfältiger in der Datenerhebung, treffsicherer im neuen Portfolio und detaillierter bei der Rückmeldung zum bisherigen Depot. Zudem sehen wir in dem Vorschlag viel Standard und wenig Individualität, die wir bei anderen Häusern sehr wohl erlebt haben.

Fazit Portfolioqualität: Hier markiert die Fürstlich Castell’sche Bank – wie auch schon auf den ersten Blick aus der Zusammenstellung des Portfolios ersichtlich schien – den unteren Rand im Wettbewerb. Das neue Portfolio ist laut Quanvest kaum weniger zinsanfällig als das bisherige, die Renditeerwartung schwach. Da ist auch der relativ geringe erwartbare maximale Verlust kein Trost.

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