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LGT Bank (Österreich) AG: Wissenswertes TOPS 2020

Fürstlich, doch ganz bodenständig

Die LGT Bank in Österreich zeigt Transparenz.
Wer bei der Privatbank der Fürstenfamilie von Liechtenstein an einen exklusiven Privatklub der Superreichen denkt, wird auf angenehme Weise enttäuscht. Denn die LGT Bank gibt sich trotz der 420 Jahre, die sie als Familienunternehmen auf dem Buckel hat, entspannt und ganz normal. Nur manche Infos enthält sie dem breiten Publikum dann doch lieber vor. Ihr Service allerdings hebt sich vom Standard positiv ab.

Die LGT Bank in Österreich gehört zu 100% der LGT Group Foundation, welche wiederum von der „Fürst von Liechtenstein Stiftung" gehalten wird. Die LGT verwaltet als Family Office den Großteil des Anlagevermögens der Fürstlichen Familie von Liechtenstein. Deren Wertvorstellungen prägen ihr Denken und Handeln sowie die Art, wie sie Vermögen anlegt und mehrt, ist auf der Website zu erfahren. Sie betont die gleichgerichteten Interessen zwischen Kunden, Mitarbeitenden und dem Eigentümer, da die LGT eine der wenigen inhabergeführten Privatbanken ist, deren Eigentümerfamilie ihr eigenes Vermögen im Rahmen eines Multi-Manager-Konzepts hier verwalten lässt.

Die Kunden der Bank haben die Möglichkeit, nach der gleichen Strategie zu investieren. Für die Lösungen dieser „Fürstlichen Strategie" werden auf innovative Art und Weise traditionelle Anlagen mit alternativen Anlagen kombiniert. Die Strategie sieht vor, breit diversifiziert in alternative und traditionelle Anlagen zu investieren. Die Fürstliche Strategie ist weltweit eines der wenigen für private Investoren zugänglichen Anlagekonzepte mit einer solchen Kombination und ist mit der Philosophie von renommierten U.S. Stiftungsfonds wie Harvard, Yale, Princeton oder Stanford University verwandt, berichtet das Institut nicht ohne Stolz.

Praxistest TOPS 2020

Die LGT Bank in Österreich wurde von der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ im Rahmen von »TOPS 2020, Vermögensmanagement im Praxistest« bewertet. Erlebnis und Ergebnis können Sie als Abonnent der RATING NEWS hier nachlesen.

Unterschiedliche Mandate werden angeboten

Ihr Geschäftsfeld umreißt die LGT mit Vermögensberatung, Vermögensverwaltung, Anlagelösungen, Fürstlich investieren, Finanzierungen und das LGT Venture Philantropy. Die Private Banking- und Private Wealth-Kunden erhalten laut Bank eine auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene ganzheitliche und persönliche Betreuung. Ihre Stärke sieht sie in Anlagelösungen für komplexe Vermögen. In ihre ganzheitliche Vermögensbetrachtung und strategische Vermögensplanung integriert sie alle Aspekte wie Anlagen, Kredite, Nachfolgeplanung und vieles mehr.

Im Unterschied dazu umfasst die diskretionäre Vermögensverwaltung zum einen Bandbreitenmandate, bei denen der Kunde gemeinsam mit dem Berater aus fünf Risikoprofilen das optimale Mandat herausfindet. Dazu kommen die Home-bias Mandate „Domestic Schweiz" und „Fokus Deutschland" sowie Titan Mandate. Letztere sind auf den Erhalt des Vermögens sowie die Bewahrung der realen Kaufkraft ausgerichtet. Stabilität und Widerstandsfähigkeit gegen globale Krisen stehen im Vordergrund.

Zudem wird großer Wert auf Liquidität und Transparenz der eingesetzten Anlagen gelegt. Bei den individuellen Mandaten bringen Kunden ihre ganz persönlichen Bedürfnisse in die Mandatsgestaltung ein. Insgesamt bringt die LGT im Rahmen ihrer diskretionären Vermögensverwaltung über 50 verschiedene Strategien und unterschiedliche Basiswährungen ein.

So viel Geschichte!

Die LGT Bank Österreich ist eine Zweigniederlassung der LGT Bank AG und seit 2007 in Österreich präsent. Kunden profitieren vom gesamten Dienstleistungsangebot der LGT im Private Banking und Asset Management. Die Geschichte der LGT reicht indes bis ins Jahr 1599 zurück, als Fürst Karl I. von Liechtenstein mit dem Aufbau der Fürstlichen Sammlungen als Grundstein kommenden Besitztums begann.

Die folgenden Generationen bewahrten und mehrten die Güter, wobei sie immer auch soziale Projekte verfolgten. 1921 schließlich nahm die Bank in Liechtenstein mit zehn Angestellten ihre Geschäftstätigkeit auf, deren Aktienmehrheit 1930 durch das Fürstenhaus von Liechtenstein übernommen wurde. Mit der Gründung der Fürst von Liechtenstein-Stiftung im Jahr 1970 wurde dieser das Aktienkapital der Bank in Liechtenstein übertragen. Seit der Jahrtausendwende expandiert die LGT weltweit.

Deutsche Kunden bilden Schwerpunkt

222 vermögende Kunden betreut die LGT, darunter 85 in der Vermögensverwaltung und 137 in der Vermögensberatung. Ende März 2019 hatten sie ihrer Bank 6,677 Milliarden Euro anvertraut, wobei es zwischen 2015 und 2018 jährlich zu einem Wachstum von gut 16% kam. Die Zahl der Kunden stieg im gleichen Zeitraum um 7%. Sie unterhält eine Niederlassung in Vaduz, fünf in der Schweiz und zwei in Österreich. In Deutschland und Luxemburg gibt es keine Filialen (mehr).

Traditionell bilden deutschen Kunden den Schwerpunkt der Tätigkeit der LGT, im Heimatland Liechtenstein ist man Marktführer. US-Kunden werden über die in London ansässige LGT Vestra US Ltd betreut. Ein wichtiger und wachsender Markt ist Asien. Die LGT, erfahren wir, war vor über 25 Jahren eine der ersten europäischen Privatbanken, die den Schritt nach Asien wagten.

Wer in den Genuss des Private Banking der LGT kommen möchte, muss mindestens 100.000 Euro investieren; beim Wealth Management sind es eine Million Euro. Vermögensverwaltung auf der Grundlage von Einzeltiteln ist ab fünf Millionen Euro zu haben. Allerdings sieht man diese Grenzen nicht dogmatisch, sondern macht die Entscheidung vom Gespräch zwischen dem potenziellen Kunden und seinem Berater abhängig. Die genannten Größen sind Erfahrungswerte. Wer Kunde wird, muss sich einen Berater mit rund 80 anderen Kunden teilen, wobei es hier keine Unterscheidung zwischen Private Banking und Wealth Management gemacht wird. Bei Bedarf könne ein Wealth Planner vom Kundenbetreuer hinzugezogen werden, ist zu erfahren.

Direktanlagen werden bevorzugt

Obwohl der Ansatz der LGT so elitär klingt – „Fürstlich investieren" – sind es nicht die ganz großen Vermögen, die das Gros der Kunden ausmachen. Nur eine geringe einstellige Prozentzahl der Kunden ist mit mehr als 2,5 bzw. 5 Millionen Euro investiert. Dagegen haben weit mehr als die Hälfte der Kunden „nur" zwischen 250.000 und einer Million Euro zur Bank getragen. Genauere Angaben möchte man nicht gern machen.

Die LGT setzt je nach Mandatsgröße mehr oder weniger Direktanlagen ein, wobei Risiko und Diversifikation eine Rolle spielen. Daneben wird mit ETFs und Fonds gespielt. Zudem sind der Bank Liquiditätsaspekte sehr wichtig. Daher liegt in der diskretionären Vermögensverwaltung das ausschließliche Augenmerk auf liquiden Anlagen; in illiquide und intransparente Instrumente wird nicht investiert. Sonstige möglich Anlageklassen sind Rohstoffe (Fonds), Edelmetalle (Konto), Insuranced-linked Securities (Fonds) sowie Listed Private Equity (Fonds).

Sechs Prinzipien der Anlage

Obwohl die Portfolios langfristig und stabil ausgerichtet sind, kann die Bank gleichzeitig kurzfristig und flexibel auf Marktgegebenheiten reagieren, wird weiter berichtet. Der LGT Anlageansatz basiert auf sechs Prinzipien:
1. Tief verankerte Anlageüberzeugungen bilden das Fundament der Fürstlichen Strategie, die auf ein nachhaltiges, langfristiges Vermögenswachstum abzielt.
2. Szenarioanalysen loten die Unsicherheiten aus. Es werden diverse Zukunftsszenarien entworfen und jedem Szenario wird eine Eintrittswahrscheinlichkeit zugeordnet.
3. Auf Basis der verschiedenen Szenarien wird ein robustes Portfolio mit dem Fokus der Vermögenserhaltung vor Renditemaximierung errechnet.
4. Die Anlagespezialisten analysieren die Finanzmärkte kontinuierlich, um die Vermögensallokation an die kurzfristigen Entwicklungen anzupassen.
5. Die Titelauswahl ist ein zentraler Baustein des Anlageprozesses. Dazu verwenden die Vermögensverwalter qualitatives und quantitatives Research.
6. Der Vermögensverwalter überwacht systematisch die Performance und das Risiko des Portfolios. Portfolioanpassungen werden kontinuierlich auf Basis des Risikoprofils vorgenommen.

Neue Produkte müssen echten Mehrwert bieten

Neue Investmentprodukte unterliegen einem stringenten Prüfprozess im Rahmen einer alle zwei bis drei Jahre durchgeführten grundlegenden Analyse der Strategischen Asset Allokation. Neue Anlageklassen müssen im Portfoliokontext einen optimalen Renditebeitrag oder Diversifikationseffekt beisteuern. Für neue Anlageklassen ermittelt die Bank die langfristig zu erwartende Rendite-/Risikokorrelation, basierend auf der Schätzung der Risikoprämie. Zugleich wird der Diversifikationsbeitrag einer neuen Anlageklasse für ein globales Portfolio analysiert (Korrelationen).

Danach erfolgt die Einschätzung des Renditepotenzials aus taktischer Sicht. Auf Basis dieser Analyse wird entschieden, ob eine neue Anlageklasse in den Strategien berücksichtigt wird oder nicht. Nachdem die Anlageklasse nach obigen Kriterien analysiert ist, werden die entsprechenden Produkte selektiert. In der diskretionären Vermögensverwaltung setzt die LGT moderat Anlagefonds von LGT Capital Partners ein. Die Selektion passiert nach einem Best-in-Class Ansatz, was bedeutet, dass LGT-Fonds in unmittelbarer Konkurrenz zu den Drittfonds stehen. Im Schnitt machen Eigenprodukte des Konzerns maximal 15% der Portfolien aus.

Kunden haben freie Wahl bei Preismodell

Die Kosten beziffert die LGT mit 0,9 bis 1,5%. Für Investments von oberhalb einer Million Euro werden eine Managementfee von 1,10%, fremde Produktkosten (0,25%) und Transaktionskosten (0,15%) fällig.

Bei oberhalb drei Millionen betragen die Managementfee (0,80%), fremde Produktkosten (0,25%) und Transaktionskosten (0,15%), bei mehr als fünf Millionen Managementfee (0,50%), fremde Produktkosten (0,25%) und Transaktionskosten (0,15%).

Außer der All-in-Fee kommt ein Einzelpreismodell zum Einsatz, das sich aus Admingebühr, Grundgebühr und einer Vermögensverwaltungsgebühr sowie Transaktionsspesen zusammensetzt. Die Kunden haben freie Wahl, wobei von der Bank das All-in-Modell präferiert wird. Ausgabeaufschläge gibt es in der Vermögensverwaltung der LGT nicht. Zudem werden nur retrofreie Tranchen angeboten.

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ADRESSE und Zusatzinfos

LGT Bank (Österreich) AG
Bankgasse 9
A-1010 Wien
Österreich

www.lgt.at/de/

 

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2020

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Das Mutterhaus der LGT in Vaduz nimmt an mehreren Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ teil (www.pruefinstanz.de) und bewegt sich dort im vorderen Drittel des Wettbewerbs.

Ein Projekt hat die Betreuung über 5 Jahre eines klassischen Private Banking Portfolios mit 3 Mio. EUR Anlagesumme zur Grundlage, das andere ist ein Portfolio aus vermögensverwaltenden Fonds des Hauses mit 1 Mio. Euro Anlagesumme. Die Kursdaten und das Portfoliomanagement-System werden von vwd zur Verfügung gestellt.

Die Projekte können von angemeldeten Besuchern der Webseite jederzeit eingesehen werden. Die Teilnahme an den Projekten ist kostenfrei. Es stehen 73 bzw. 74 Anbieter in den genannten Projekten im Wettbewerb zu einem Benchmark-Depot auf ETF.

Stand: Juni 2020

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Die LGT Bank in Österreich berichtet von wenigen Verfahren aus jüngerer Zeit, in denen sie sich gerichtlich mit Kunden auseinandersetzen musste. Unter anderem ging es um in früheren Jahren erhaltene Retrozessionen (sog. "Kickbacks"; diese schütten bspw. Fondsgesellschaften für den Vertrieb ihrer Produkte aus).


Hier gelangen Sie zu den bisherigen MARKTTESTS zur LGT Bank in Österreich.


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HINWEIS: Dieser Artikel stützt sich im Wesentlichen auf Eigenauskünfte des Hauses, die die Redaktion FUCHSBRIEFE mittels eines umfassenden Fragebogens eingeholt hat.

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