Großbank mit Sorgfalt und Pfiff
Der Kunde und sein Anliegen
Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Aber sie bringen zunächst nur eine halbe Million zur Anlage mit. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Gemein ist ihnen jedoch, dass sie für ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten Generation mal Sohn oder Tochter, mal Nichte oder Neffe die Zukunft finanziell absichern wollen. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.Das Beratungserlebnis
Die HypoVereinsbank bittet auf ihrer Homepage Interessenten darum, an die Private Banking Abteilung des Hauses eine E-Mail mit einer kurzen Schilderung der Angelegenheit zu senden. Kein Problem. Doch eine Rückmeldung bleibt aus – per Mail, wie auch telefonisch. Der erste Eindruck könnte besser sein. Wir versuchen’s noch einmal auf die herkömmliche Art und Weise per Telefon. Dort, im Private Banking, weiß man nichts von unserer Mail, verspricht aber, sich darum zu kümmern und uns zurückzurufen. Diesmal klappt’s. Am Nachmittag desselben Tages meldet sich ein Berater der HypoVereinsbank – ob nun doch noch aufgrund unserer Mail oder des späteren Telefonats bleibt unklar. Das Gespräch ist kurz. Wir bekommen unseren Wunschtermin und diesen auch kurz danach mittels Mail inklusive einer Anfahrtsskizze bestätigt. Das Gebäude ist eingerüstet, als wir an der HypoVereinsbank eintreffen. Wir warten nach unserem Eintreffen nur kurz am Empfang, an dem uns unser Berater persönlich abholt. Er macht mit uns zur Einstimmung eine kurze Tour durch die Private Banking Abteilung des Hauses, dann geht es in den Besprechungsraum im 6. Stock. Dort wartet, wie zuvor schon angekündigt, bereits ein weiterer Kollege. Der Raum ist hell mit einem schwarzen, ovalen Tisch in der Mitte, an dem acht Sessel zum Sitzen einladen. Auf dem Tisch „das Übliche“: Kaffee, Mineralwasser, ein paar Leckereien. Die Berater ergreifen das Wort und stellen sich vor. Beide sind schon viele Jahre bei der Hypo Vereinsbank. Ein wenig Plauderei über Herkunftsorte und deren Besonderheiten, dann gehen sie mit uns auch schon in medias res. Die Berater gehen strukturiert und gründlich vor, erfragen unser Anliegen noch einmal und greifen auch Randaspekte auf. Sie sind dabei sehr gründlich, wollen unsere persönlichen Vermögensverhältnisse genauer erfahren, das Einkommen, voraussichtlichen Ausgaben, ob Entnahmen geplant sind, interessieren sich für unsere Wertpapiererfahrung, ob ein Testament vorhanden sei. Hier wird ein Versprechen eingelöst: „Zu den besonderen Stärken von HypoVereinsbank Private Banking zählt unser 360° Beratungsansatz: Betrachtung all Ihrer Vermögensbestandteile. Zuerst der Gesamtüberblick, dann die Detailanalyse mit Stärken und Schwächen in Ihrer Vermögensstruktur.“ Beide Berater sind während des gesamten Gesprächs überaus höflich. Sie scheinen sehr erpicht darauf zu sein, einen möglichst guten und professionellen Eindruck von sich selbst und der Bank zu hinterlassen. Die Vermögensverwaltung mit der halben Million Euro bei einer Laufzeit von 8 Jahren und der Aufstockung auf 1 Million in diesem Zeitraum stellten kein Problem dar. Im Gegenteil – so betonen die Berater mehrfach – reize diese Vermögensverwaltung besonders, falle sie doch aus dem Rahmen des Üblichen. Wir besprechen die Aktiengewichtung – die Berater kommen beim ersten Überschlagen auf eine 70prozentige, dynamische Aktienquote. Bei einer Rendite von etwa 4,5% ergebe das in zirka 750 000, brutto. Folglich müsse noch eine Viertelmillion eingezahlt werden. Das stellt uns im Moment zufrieden. Bei der Anlage betrachtet die Bank die unterschiedlichen Anlageklassen und zielt auf eine breite Streuung (Diversifikation) der Vermögenswerte. Sie investiert weltweit unter Berücksichtigung der Herkunft des Kunden aus dem Euro-Raum. Im Fokus stehen die Renditechancen und Risiken des Gesamtportfolios und nicht eines einzelnen Wertpapieres. Das Management von Risiken geht dabei der Ertragsmaximierung vor. Die Investition erfolge kostenoptimiert und transparent, heißt es, und setze daher vor allem auf Einzeltitel und börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Die Auswahl von Wertpapieren beruht auf qualitativen Kriterien. Bestimmte Emittenten würden nicht bevorzugt und – mit Ausnahme von Pfandbriefen – nicht in konzerneigene Papiere investiert. Die Berater sprechen die Schenkungssteuer an und ziehen kurzfristig einen Experten hinzu, der aus dem Bereich Vermögensnachfolge und Stiftungsmanagement kommt. Er weiß sofort, dass bei nicht Blutsverwandten der Steuersatz bei 30% liegt, da hier nur ein Freibetrag von 20.000 Euro zur Anwendung kommt. Bei Heirat und damit einer Schenkung an die Stieftochter betrüge der Freibetrag 400.000 Euro. Somit müsse nur ein Betrag von 600.000 Euro versteuert werden und dies auch nur zu 19%. Wir fragen an, in welcher Größenordnung denn die Gebühren liegen würden und erfahren, dass die Bank mit 1% pro Jahr zuzüglich Mehrwertsteuer einverstanden wäre. Das würde uns grundsätzlich passen, zumal die Bank zusagt, Rückvergütungen, die sie von dritter Seite wie Fondsgesellschaften erhalte, an uns auszukehren.Die Berater erkennen auch sofort, dass – ausgehend vom Status quo eines nicht verwandtschaftlichen Verhältnisses – der Ansparbetrag deutlich höher ausfallen muss, um zuzüglich zur einen Million Schenkungsbetrag auch noch die Schenkungssteuer abdecken zu können.
Für den Start der Vermögensverwaltung würde man sich Zeit nehmen, ungefähr ein halbes Jahr, bis alles in Ruhe abgeklärt sei. Zum Schluss werden wir gebeten eine Einwilligungserklärung zu unterschreiben, damit die Bank uns auch offiziell kontaktieren darf. Bei der Verabschiedung begleitet uns ein Berater bis zur Eingangstür. Das hat Stil! Auch die Nachbetreuung ist tadellos: Wir erhalten zügig ein fehlerfreies, ausführliches Protokoll. Dies bestätigen wir unserem Berater in einem Folgetelefonat. Nun werde er in den nächsten Tagen einen Anlagevorschlag schicken – was auch geschieht. Und auch hier erkundigt sich der Berater, on dieser gut angekommen sei. Prima!Fazit: Die HypoVereinsbank bietet uns eine ausgesprochen solide, strukturierte Erstberatung. Das Beraterteam hört gut zu, geht gründlich vor, zeigt ehrliches Interesse am Kunden und entwickelt mit ihm erste Lösungsansätze. An entsprechender Stelle im Gespräch ziehen die Berater noch einen Steuerexperten hinzu, der die auftretenden Fragen präzise klärt und die Beratung auf diese Weise voranbringt. Auch zwischenmenschlich stimmt es: Die Berater bemühen sich um den Kunden, sind zuverlässig und verdienen sich unser Vertrauen. Dass das Institut zuletzt mit rechtlichen Auseinandersetzungen zu kämpfen hatte, trübt zwar das Gesamtbild, tut aber der Qualität der konkreten Beratung keinen Abbruch. Wir haben jedenfalls Lust auf mehr bekommen und wollen jetzt gerne tiefer in den Anlagevorschlag eintauchen. Die Qualifizierungsampel steht auf Grün.
Hinweis: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November im FUCHS-Report „TOPs 2016“.
Fakten: keine Angaben
HypoVereinsbank (Wealth Management)
Graskeller 2, 20457 Hamburg
www.hypovereinsbank.de
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.