Gut gemischt
Bankhaus Lampe KG, gegr. 1852 - Jägerhofstr. 10, 40479 Düsseldorf
www.bankhaus-lampe.de
Beratungsgespräch | Vermögensstrategie | Portfolioqualität | Transparenz | Gesamt |
---|---|---|---|---|
33,2 | 11,6 | 13,0 | 8,9 | 66,7 |
max. 40 Punkte | max. 30 Punkte | max. 13 Punkte | max. 17 Punkte | von 100 |
Beratungsgespräch
Wir erhalten leider kein Gesprächsprotokoll und auch der Vorschlag überzeugt nicht. Wir sehen zwar einen anschaulichen Stresstest. Kreative Elemente wie eine dynamische Risikosenkung oder „Sicherheitsmechanismen“ zum Schutz vor „Verprassen“ fehlen.Lesen Sie hier das ausführliche Porträt zum Beratungsgespräch.
Vermögensstrategie
Das Bankhaus Lampe präsentiert uns einen gebundenen Anlagevorschlag "Ihre wachstumsorientierte Vermögensverwaltung" mit maximal 75% Aktienanteil. Konkret soll das Geld folgendermaßen angelegt werden: 500.000 Euro Ausgangsvermögen zu 68,4% Aktien, 9,7% Geldmarkt, 6,9% Deep-Discount-Zertifikate, 6,5% Alternative Investments, 4,7% Rentenengagement, 2,9% Rohstoffe und 0,9% Konten, also Barmittel. Im Aktienbereich sehen wir eine Mischung aus Einzeltiteln wie Daimler und Total, ebenso Branchen-Indexfonds und aktiv gemanagte Fonds. Auch bei den Renten sehen wir eine Mischung aus Einzeltiteln und Fonds. Beigemischt sind auch Catbonds und ein Zertifikat mit Volatilitätsstrategien. Die Bank rechnet uns aus, wie viel wir bei unterschiedlichen Renditeannahmen einzahlen sollten. Zwischen knapp 52.000 und 31.000 pro Jahr wird ermittelt. Korrekterweise wird die Abgeltungsteuer noch abgezogen, damit die 1.000.000 Euro am Ende stehen. Nicht dagegen wird die mögliche Schenkungsteuer integriert, was zu einer höheren Einzahlungssumme führen würde. Ausführlich ist der Stresstest. Wir sehen die Wertverluste zur Zeit der Ölkrise, zum schwarzen Montag in 1987, dem Golfkrieg, beim Platzen der Technologieblase und zur Finanzmarktkrise und zugleich die nachfolgenden Wertaufholungen. Ihre - aus eigener Sicht guten - Ergebnisse erzielt Lampe mit einer aktiven Aktiensteuerung. Wann die Bank wie reagiert hat, ist auf einer Grafik gut zu sehen. Das Bankhaus präsentiert sich im Vorschlag als ganzheitlich ausgerichtetes Haus und kann uns auch bei Vermögensnachfolgethemen begleiten. Allerdings: Empfehlungen, wie wir das "Verprassen" des Vermögens durch unsere Tochter verhindern könnten, erhalten wir nicht im Vorschlag. Hier zeigen die Wettbewerber mehr. 1,25% p. a. zzgl. USt. All-in-Fee. Kickbacks werden erstattet.Fazit: Das Bankhaus liefert ein gemischtes Bild: Sorgfältiges Rechnen, ausführlicher Stresstest - aber ohne kreative Überlegungen zur dynamischen Risikosenkung oder "Sicherheitsmechanismen" zum Schutz vor "Verprassen".
Portfolioqualität
Ohne Einbeziehung der Discount-Zertifikate liegt die Aktienquote vom Bankhaus Lampe schon bei fast 70%. Das Zielvermögen von 1 Mio. Euro wird nach jährlichen Einzahlungen von in Summe 332.000 EUR genau erreicht. Einberechnet sind recht hohe 1,49% Gebühren, die sich über acht Jahre in der Simulation von Quanvest im Mittel auf 90.000 EUR summieren. Jedenfalls erzielt das Bankhaus eine Punktlandung. Chapeau!Transparenz
Die Lampe-Bank nennt keine Standardkonditionen, so fehlt bei den Gebühren die Orientierung für den Kunden. Auch am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe nimmt das Bankhaus nicht teil.Gesamtfazit: Das hervorragende Niveau des Beratungsgesprächs und die hohe Treffsicherheit des Portfolios kann die Vermögensstrategie leider nicht halten. Zusammen genommen empfehlenswert.