Haspa macht die Tücken von Anlagemaschinen deutlich
Die Hamburger Sparkasse AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
Bei der Haspa erleben wir einen ebenso kompetenten, wie an uns und unseren Zielen interessierten Berater. Schon im Vorgespräch stellt er die wichtigsten Fragen zur Neuanlage des Vermögens. Unser Interesse – raus aus dem Euro –, Vermögenslage und Anlagehorizont werden im ersten Gespräch bereits angerissen. Unser guter Eindruck verfestigt sich im Beratungsgespräch. Beide Berater hören uns zu, fragen nach und schaffen damit eine angenehme Atmosphäre. Wir verlassen zufrieden das Haus der Hamburger Sparkasse. Ob der Anlagevorschlag daran anknüpfen kann, muss sich nun zeigen.
Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Damit hatte sich Hamburger Sparkasse AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.
Die HASPA sendet nach dem Telefonat ein ausführliches Protokoll vorab und dokumentiert unsere Gesprächsinhalte, allerdings fehlt es an einer eindeutigen Dokumentation unserer Verlustbereitschaft und unserer Währungsstruktur mit 75 % Fremdwährungen.
Der ganzheitliche Ansatz ist im Protokoll zu sehen. Themen wie Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind angesprochen.
Der "Strategievorschlag" beschreibt zunächst den HASPA-Ansatz: Analyse der Situation, Effizienzanalyse und konkrete Verbesserung sind das Ziel. Wir merken schnell, dass wir durch einen systematischen Prozess durchgeführt werden.
Zielrendite ermittelt
Zunächst wird die Zielrendite ermittelt: 5,26 % beträgt sie. Dabei wird die Nettorendite mit 1,5 % angegeben, darauf werden Kosten, Steuern und Inflation summiert.
Mehrere Fragen zu unserer Risikoeinstellung führen dann dazu, dass wir zur Risikobereitschaft "D" gehören. Für individuelles Private Banking ist das Verfahren recht ungewöhnlich, hat es doch viel mit Maschine und "Schublade" zu tun.
Unsere Risikotragfähigkeit ist sehr hoch, so die Sparkasse, unsere Risikoeinstellung geringer. Der Mittelwert ist das Gesamtrisikoprofil – ein Ergebnis, das kritisch hinterfragt werden muss. Der Anleger soll offensichtlich mehr Risiko eingehen, als er von seiner Einstellung her bereit ist zu tragen!
Der Vorschlag lautet konkret: 49% Aktien / Aktienfonds, 7% Unternehmensanleihen, 20% Ergänzungsanlagen wie Gold und Zertifikate, 10% Fremdwährungsanleihen, 2% Liquidität, 12% Anleihen Spar.
Damit will die HASPA unser Depot optimiert haben. Wir haben etwas weniger Rendite (5,26 % statt 5,7 %), dafür aber geringeres Risiko. (13,61 % alt, neu: 10,92 %).
Mögliche Vermögensentwicklung verdeutlicht
Wir sehen eine gut gemachte Darstellung der möglichen Vermögenentwicklungen – sowohl für unsere alte Struktur als auch den neuen HASPA-Vorschlag.
Die Stressdarstellungen sind ebenso gelungen, aber ob die Werte aussagekräftig sind, bleibt für uns fraglich.
Größtes Manko: Unsere Währungswünsche finden wir nicht ausreichend umgesetzt. Lediglich 42 % (statt ca. 75 %) sind jetzt in Fremdwährungen positioniert, wobei auch diese Zahl zu hinterfragen ist. Denn auch internationale Dividendenwerte beinhalten EURO-Werte. Vielleicht passte unser Anliegen einfach nicht zum definierten Anlageprozess der HASPA?
Honorar: Pauschale Vergütung von 1,19 % auf das durchschnittliche verwaltete Vermögen. Kickbacks werden ausgeschüttet.
Fazit: Ein Vorschlag mit guten Elementen, der am Ende nicht überzeugen kann. Nach einem guten Start mit fundiertem Protokoll wurde offensichtlich eine "Maschine" angeworfen, die aber für unseren "Produktwunsch" nur bedingt geeignet war.
WISSENSWERTES
Hamburger Sparkasse AG, Adolphsplatz 3 20457 Hamburg, Deutschland, www.haspa.de
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Gesamtfazit: Die Hamburger Sparkasse zeigt viele Stärken, vor allem im Beratungsgespräch, bei Schwächen im Anlagevorschlag. In der Gesamtsicht noch ein Gut.
Mit insgesamt 71,1 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Hamburger Sparkasse AG ein Gut und Platz 23 in der Gesamtwertung.