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Neue Bank AG, TOPS 2021, Beratungsgespräch

Hoch profitabel und nachhaltig zugleich

Wie schlägt sich die Neue Bank im Markttest TOPs 2021? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Die Neue Bank tritt unternehmerisch und nachhaltig zugleich auf. In puncto Nachhaltigkeit kann sie eine mehr als zehnjährige Expertise nachweisen. Und was den unternehmerischen Geist des Liechtensteiner Finanzinstituts betrifft, so kann man auf hoch profitable Zahlen verweisen. Ob letzteres jedoch in jeder Hinsicht im Sinne des Kunden ist, wird sich im Beratungsgespräch herausstellen müssen.
Die in Liechtenstein angesiedelte und vor 28 Jahren gegründete Neue Bank legt Wert auf ihr unternehmerisches Selbstverständnis. Dass die eigenen Mitarbeiter unternehmerisch denken und dass die Bank hoch profitabel arbeite, zeige sich anhand einer Cost-Income-Ratio von 54,6%. Diese besagt, dass die Bank nur 55 Cent einsetzen muss, um einen Euro zu verdienen. Zum Vergleich: In der Schweiz liege die durchschnittliche Cost-Income-Ratio der Neuen Bank zufolge bei über 80 %. 

Nachhaltigkeit ohne Performanceverzicht

Das klingt für den Kunden zunächst einmal äußerst solide. Zumal dieser Kunde im Zuge des vorbildlichen Vorgesprächs erfährt, dass die Neue Bank bereits seit über zehn Jahren nachweisbare Erfahrungen mit nachhaltigen Investitionen aufweisen kann und man als nachhaltiger Investor auf keine Performance verzichten müsse. Dem effizienten Telefonat folgt nicht nur ein Gesprächsprotokoll, sondern auch Informationen zur nachhaltigen Vermögensverwaltung  (der Ethik Primus VV), zum Beraterteam sowie eine Anfahrtsbeschreibung und auch Hotelempfehlungen. Damit ist der Kunde im Vorfeld des Gesprächs schon einmal gut versorgt und befindet sich in freudiger Erwartungshaltung.

Die zentralen Anliegen des Kunden:

  • Anlagevolumen: 1,0 Mio. Euro

  • Anlagehorizont: langfristig

  •  Nachhaltigkeitsfokus: "mit Blick auf die eigenen Enkel" und ohne "gravierende (Rendite-) Nachteile zu erleiden"

In dem "modernen Bankgebäude" fühlt sich der Kunde von Anfang an herzlich willkommen. Dies zeigt sich neben dem freundlichen Empfang, dem guten Service, auch in einer guten Getränke-, Pralinen- und schließlich Platzauswahl: gern überlässt man dem Kunden im Beratungszimmer den "spektakulären" Blick auf die Berge und versetzt ihn damit in erhabene Stimmung. Aus Kundensicht bereits ein Highlight des Gesprächs. 

Nachhaltig und langfristig statt spekulativ

Das Beratungsgespräch verläuft ganz im Sinne des Kunden. Einerseits werden die "richtigen" Fragen gestellt und Sachverhalte wie etwa die Rolle der Kinder und Enkelkinder hinterfragt: "Soll dem Nachwuchs etwas hinterlassen werden oder ist Kapitalverzehr auch eine Option?" Andererseits hat der Kunde den Eindruck, es mit gestandenen Persönlichkeiten zu tun zu haben – also Beratern, die auf Augenhöhe kommunizieren und sich mit ihrer eigenen Meinung zu Politik und Wirtschaft nicht zurückhalten. 

Bei der Darstellung der Bank betont man die langfristige und gleichermaßen nachhaltige Ausrichtung. Vom Investmentbanking sowie von spekulativen Anlagestrategien und -insturmenten grenzt man sich ab. Grundsätzlich gilt: "Wenn wir selber mehr als fünf Minuten brauchen, um ein neues Produkt zu verstehen, kommt es für uns und unsere Kunden nicht in Frage. Wir wollen Klarheit und Transparenz."  Die beiden Berater sind so gut aufeinander abgestimmt, dass es in der Präsentation der Vermögensverwaltung zu keinem "Wackler" kommt. 

Ein schmales Aktienportfolio mit einer geringen Umschlagquote

Beim Thema Nachhaltigkeit besinnt man sich auf eine Definition des Deutschen Rat für Nachhaltigkeit, der sich in Hinblick auf zukunftsfähiges Wirtschaften wie folgt äußert: "Wir müssen unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches soziales und ökonomisches Gefüge hinterlassen. das eine ist ohne das adere nicht zu haben." Diese Definition ist ganz im Sinne unseres Kunden, der seinen Kindern und Enkelkindern zwar nicht unbedingt ein materielles Vermögen, wohl aber einen möglichst intakten Planeten hinterlassen möchte.

Den nachhaltigen Investmentprozess erläutert man am Beispiel der Primus Ethik-VV. Sowohl die Ausschlusskriterien (Alkohol, Tabak, Glücksspiel, Waffen / Rüstung, Nuklarenergie, Pornographie, Gentechnik) als auch die für Best-In-Class verantwortlichen ESG-Kriterien werden dabei deutlich. Was das Risikomanagement betrifft, so orientiert man sich an einem im Zuge der Lehmanpleite eingeführten "Ampel-Systems". Dieses bestimmt über die jeweilige Investitionsquote. Generell aber handle man nach dem Motto "so viel wie nötig, aber so wenig wie möglich".  Das auf Einzeltiteln basierende Portfolio ist mit 15 bis 30 Aktien relativ klein und die Umschlagquote eher gering, was die strategische Ausrichtung der Anlagestrategie unterstreicht.  

Kundeneuphorie erfährt einen deutlichen Dämpfer

Bis zu diesem Zeitpunkt kann sich der Kunde sehr gut vorstellen, mit seinem Vermögen zur Neuen Bank zu wechseln. Erst als man auf das Thema "Kosten" zu sprechen kommt, erfährt seine Euphorie einen deutlichen Dämpfer. Diese nämlich belaufen sich bei einem reinen Aktiendepot auf 1,7% (inkl. MwSt.). Bei dem zu erwartenden Mischdepot sind es voraussichtlich 1,5 % (inkl. MwSt.). Als der Kunde sein Erstaunen über den hohen Preis zu erkennen gibt, zeigt man sich allerdings verhandlungsbereit. 

Als der Anlagevorschlag eintrifft, ist die Vermögensaufteilung in Form einer hohen auf Einzeltiteln basierenden Aktienquote für den Kunden gut nachvollziehbar. Einziger Malus: Im Vorschlag hat man aus steuerlichen Gründen Versicherungen integriert. Und dies, obwohl der Kunde im Gespräch zuvor seine Ablehnung ggü. einem solchen Mantel signalisiert hat. Außerdem fließt in den Anlagevorschlag nicht die vorher signalisierte Verhandlungsbereitschaft mit ein. Damit disqualifiziert sich die Bank aus Sicht des Kunden, der zwar von der Leistung überzeugt ist, den Preis aber für zu hoch hält und diesen gern im Nachhinein nochmals thematisiert hätte. Die anfangs erwähnte Cost-Income-Ratio mag aus Sicht der Bank überzeugend sein, aus Kundensicht lässt sich diese u.a. mit den vergleichsweise hohen Gebühren erklären.


Preis-Leistungsverhältnis

Kosten


  • 1,40 % p.a. für PRIMUS-AKTIV  (aktienbasierte VV) ab 1 Mio. Euro
  • 1,00 % p.a.  für PRIMUS-PASSIV  (ETF basierte VV) ab 1 Mio. Euro
  • 1,30 p.a. für PRIMUS-AKTIV  (aktienbasierte VV)    3,0 Mio. Euro
  • 1,10 % p.a.für PRIMUS-AKTIV  (aktienbasierte VV)    5,0 Mio. Euro  
  • jeweils All-In-Fee (exkl. MwSt.)


Mindestanlagesumme


  • Fondsvermögensverwaltung ab 90.000 Euro (bzw. 100.000 CHF)
  • Private Banking ab 280.000 Euro
  • Private Wealth Management und individuelle Vermögensverwaltung ab 900.000 Euro


Dienstleistungsportfolio


  • Vermögensverwaltung (Primus-Aktiv und Primus-Ethik)
  • Vermögensberatung
  • Kredite und Finanzierungen


Spezialitäten:

  • Ruhestandsplanung (Primus-Pension)

Nachhaltigkeitsexpertise


  • Seit über zehn Jahren nachhaltige Vermögensverwaltung (Primus Ethik)
  • Berücksichtigung umweltbezogener und sozialer Aspekte beim Ausfüllen des MIFID-Bogens
  • Verfügt über ein Nachhaltigkeitskomitee
  • "Leben" von Nachhaltigkeit anhand einiger Beispiele: Berücksichtigung lokaler Lebensmittelprodukte für die Mitarbeiterkantine, Berücksichtigung einer Frauenquote, "Green Building", Förderung öffentlicher Verkehrsmittel für die Mitarbeiter

Teilnahme am Performance-Projekt: Ja

Anschrift

Neue Bank AG, Marktgass 20, 9490 Vaduz, Liechtenstein

Internet:www.neuebankag.li

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Fazit: Eigentlich machen die Berater der Neuen Bank alles richtig: von der hohen Dienstleistungsqualität über die fachliche Expertise bis hin zur starken Berücksichtigung des zentralen Kundenanliegens – dem nachhaltigen Investieren. Problematisch wird es aus Kundensicht erst, als man die hohen Kosten erwähnt und es im Anlagevorschlag dabei belässt. Und dies, obwohl man im Beratungsgespräch dem Kunden noch signalisiert hatte, ihm ggf. entgegenzukommen.

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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