Goldman Sachs Germany gibt es als Website und auch im Anlagevorschlag nur auf Englisch. Das mag in unserer globalisierten Welt vielleicht in Fachkreisen in Ordnung sein. Aber nicht jeder deutsche Kunde ist in der Lage, die teilweise komplexen Sachverhalte dann zu verstehen. Ist es Arroganz, die daraus spricht? Oder will man sich so besonders weltmännisch geben? Unser Kunde mit Kindern und Enkeln jedenfalls ist verunsichert. Was soll er davon halten?

Laut Website der Mirabaud & Cie SA ist man als Vermögensverwalter darauf spezialisiert, Privat- und Unternehmenskunden maßgeschneiderte und integrierte Services zu bieten, dank derer sie ihre Investitionsziele erreichen können. Das ist ein hoher Anspruch, der sich erst in der Realität beweisen muss. Da Wealth Management das Kerngeschäft von Mirabaud ist und versprochen wird, sich Zeit für den Kunden zu nehmen, ist dieser positiv erwartungsvoll für die Beratung

Platz 11 auf der Ewigen Bestenliste der TOPs weist die Weberbank als ein Institut aus, das seit langem gute bis sehr gute Leistungen abliefert. Natürlich müssen sich Vorschusslorbeeren immer wieder beweisen, aber ein gutes Gefühl erzeugt diese Kontinuität schon beim Kunden. Die Website ist schlicht und informativ, ohne den User mit zu vielen Informationen zu erschlagen. Dass ausdrücklich nachhaltiges Investieren angeboten und erklärt wird, passt zu den Wünschen des Kunden. Er ist gespannt.

Die gut gestaltete und informative Website der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien macht dem Kunden Lust auf mehr. Sie bietet Private Banking-Kunden eine einfache und schnelle Möglichkeit zur Kontaktaufnahme. Der Satz „Die richtigen Fragen zu stellen ist ein guter Anfang. Ihre Antworten richtig zu verstehen ist das Ziel, denn durch wechselseitiges Verständnis entsteht Vertrauen“, spricht den Kunden mit seinem besonderen Anliegen an.

Als eine neue Generation Privatbank bezeichnet sich das BNP Paribas Wealth Management selbstbewusst auf der Website. Man sei digital, persönlich, informiert und flexibel und biete ein einzigartiges Zusammenspiel zwischen Bank und Kunde. Das weckt hohe Erwartungen beim Kunden, der 5 Millionen Euro Familienvermögen gut und sicher anlegen will. Ob sie sich wohl erfüllen?

Ein vierter Platz in der Ewigen Bestenliste der TOPs, den die liechtensteinische LGT Bank AG einnimmt, lässt Größeres erwarten. Zusammen mit der Finanzstrategie der Fürstlichen Familie, die die LGT seit Jahren erfolgreich managt, sowie dem langjährigen Know-how in den Bereichen Nachhaltigkeit und Vermögensstrukturierung für Familien, sollten die 5 Millionen Euro des Kunden hier in guten Händen sein.

„Wir arbeiten ausschließlich auf Honorarbasis. Und nicht auf Basis von Produktprovisionen. Produktprovisionen stören das Anlegerinteresse. Zwangsläufig. Sie verleiten Berater und Verwalter zum Kauf von provisionsträchtigen Anlagen, anstelle von dem Anlegerzweck dienenden Investments.“ Dieses Versprechen, gegeben vom Geschäftsführer der ETHOS Vermögensverwaltung, klingt gut in den Ohren des Kunden. Hier könnte es mit der Anlage seiner 5 Millionen Euro klappen.

Die Bethmann Bank ist eine führende Privatbank und ihre Vermögensverwaltung wird seit Jahren von unabhängigen Instituten mit Bestnoten ausgezeichnet, sagt sie über sich. Das klingt sachlich, nicht übertrieben marktschreierisch und weckt Vertrauen. „Erfahrene Vermögensverwalter mit dem Blick nach vorn“ wollen dafür sorgen dafür, dass das Vermögen durch ruhige und durch turbulente Marktphasen geführt und für kommende Generationen gesichert wird. Ob Beratung und Vorschlag diesem Stil folgen?

„Wir bieten unseren Kunden und ihren Familien eine ganzheitliche Betreuung in sämtlichen Anlage- und Finanzfragen. Wir stellen die Beziehung zu unseren Kunden in den Mittelpunkt und messen einer persönlichen und kontinuierlichen Betreuung hohen Stellenwert bei. Die unbeschränkt haftenden Gesellschafter sind Garant für Verantwortung und Beständigkeit.“ So wird der Kunde auf der Website der Schweizer Privatbankiers Reichmuth und Co begrüßt. Das sind Grundsätze, für die er sich begeistern kann.

Die Website der Sydbank Deutschland wirkt ein wenig unbeholfen und altbacken. Ein Video will dem Kunden die Vorzüge der in Dänemark beheimateten Bank nahebringen. Man verspricht finanzwissenschaftliches Know-how gepaart mit skandinavischer Leichtigkeit. Leichtigkeit strahlt das Video indes nicht aus. Viele ältere Menschen dominieren das Geschehen. Und die Information, dass die Website gerade „frisch gestaltet“ wurde, macht die Sache auch nicht besser. Wie sieht es mit der Beratungspraxis aus?

Oddo BHF ist eine deutsch-französische Bank, die 2016 mit der Integration der deutschen BHF Bank in den französischen Oddo & Cie-Konzern entstand und seitdem unter dem Namen Oddo BHF firmiert. Mehr als 60.000 institutionelle Anleger, Unternehmer, Vertriebspartner und große Privatkunden zählen zu den Kunden, deren Finanzvermögen in Höhe von 128 Milliarden Euro verwaltet wird. Man sei fest in Europa verwurzelt und wolle seine Expertise weltweit einsetzen. Der Kunde findet: Das passt.

2022 war für die Vorgänger der Alpen Privatbank ein Jahr der Veränderungen: Die Walser Privatbank verschmolz mit der AlpenBank zur Alpen Privatbank. Diese ist spezialisiert auf Vermögensmanagement und Anlageberatung für Privatanleger und Unternehmer. Auf ihrer Website stellt sie sich selbstbewusst und charmant vor: „Wir gehören zu den renommierten Vermögensmanagern im deutschsprachigen Europa und geben Sicherheit und Vertrauen. Diese Werte ergänzen wir durch Empathie und Verlässlichkeit.“

„Die maßgeschneiderte Vermögensverwaltung von Bank J. Safra Sarasin ist das ideale Fundament für den erfolgreichen Erhalt und die Vermehrung Ihres Vermögens.“ Wow, dieser Satz auf der Website des Schweizer Vermögensverwalters lässt die Hoffnungen des Kunden, der fünf Millionen Euro Familienvermögen – möglichst nachhaltig – anlegen will, gedeihen. Es erfreut ihn, dass alle Gewinne im Unternehmen bleiben. Zudem war Sarasin 2011 TOPs-Testsieger, als Nachhaltigkeit zum ersten Mal im Fokus stand.

„Nur der Wandel ist beständig“, ist der zentrale Slogan der 1590 gegründeten Traditionsbank. Das glaubt man einem Institut mit fast 435-jähriger Geschichte ohne Zögern. Mit den Geschäftsbereichen Wealth and Asset Management, Investmentbank und Corporate Banking gehöre das Haus heute zu den führenden europäischen Privatbanken, verkündet die Website der Bank. Man richte den Blick nach vorn, um stets führend im Markt zu bleiben. In die Zukunft blickt auch der Kunde, der 5 Millionen anlegen will.

Die Website der Kaiser Partner Privatbank wirkt auf den ersten Blick etwas bieder, ist aber dennoch sehr informativ und gut strukturiert. Als Teil der Fritz Kaiser Gruppe profitiert die Privatbank von dem Vorteil, mit Liechtenstein in einem Land zu wirken, das wirtschaftlich und politisch stabil sowie ohne Schulden ist und über ein internationales Triple-A-Ranking verfügt. Außer in Vaduz ist die Kaiser-Gruppe in Zürich, Mailand, Hamburg und Gdynia unterwegs.

„Als Österreichs führende Vermögensverwaltungsbank ist die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG nicht nur in guten, sondern auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten stets als verlässliche Partnerin an Ihrer Seite, um gemeinsam mit Ihnen durch turbulente Marktphasen zu navigieren“, begrüßt die LLB Österreich die User auf der Website. Und turbulent sind die Zeiten ja gerade wirklich. Daher ist der Kunde sehr hoffnungsvoll und gespannt auf die Beratung.

Die BNP Paribas (Suisse) AG bezeichnet sich selbst als führend im Private Banking und mit 408 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen als die Nummer 1 in der Eurozone. Das ist für einen Investor mit zehn Millionen Euro auf der Suche nach starken Partnern natürlich ein Argument, das zieht. Zwar findet er die Website ein wenig altbacken, aber davon will er sich nicht beeinflussen lassen. Er freut sich auf die angekündigte Expertise der Produktspezialisten und Vermögensverwalter.

Eine informative und gut gestaltete Website der UBS Europe mit Sitz in Frankfurt am Main gibt dem Kunden Anlass zu der Hoffnung, dass seine nicht gerade geringen Ansprüche hier erfüllt werden können. Familienberatung, wie er sie sich wünscht, wird von der UBS explizit angesprochen und angeboten. Strategieentwicklung, Unterstützung der nächsten Generation und Family Office sind Themen, die gut zu seinem Anliegen passen. Daher ist er gespannt auf die Beratung.

Die „Strategie 2024“ wirft ihre Schatten voraus. Mit einer strategischen Neuausrichtung will sich die Warburg Bank klar auf die Kundschaft fokussieren. Ihre Kerngeschäftsfelder reduzieren sich mit dem Private, dem Corporate- und Investment Banking sowie dem Asset Management von vier auf drei. Diese Veränderungen sowie die geopolitischen Unsicherheiten haben das Geschäftsergebnis 2022 getrübt. Jetzt ist man bereit für die weitere Transformation. Wie wirkt sich das auf das Private Banking aus?