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Capital Bank - GRAWE Gruppe AG, Vermögensmanagement TOPS 2019: Qualifikation

Mehr erwarten – und bekommen

Es passiert nicht oft, dass man sich als Kunde von Anfang bis Ende bei einer Bank oder einem Vermögensberater gut aufgehoben fühlt. Wenn es dann passiert, ist es einfach nur angenehm. Es fällt entsprechend schwer, etwas Nachteiliges über die Beratung durch die Capital Bank zu finden. Wenn überhaupt, dann hat uns hier und da der etwas ausufernde Smalltalk durch einen der Berater gestört. Doch am Ende zählt das Ergebnis – und das überzeugt.

Unser erster Kontakt mit der österreichischen Capital Bank – der über die Website verläuft – ist erfreulich. Der Internetauftritt ist schlicht und übersichtlich, die Themensuche führt entsprechend schnell zum Ziel. Die Berater, die an den einzelnen Standorten arbeiten, sind mit Foto und ausführlichen Kontaktdaten aufgeführt. Wer sich also schon vorher ein Bild machen will, kann das unkompliziert tun. Angenehm, dass es hier viele weibliche Berater in der immer noch männerdominierten Branche gibt.

Die Capital Bank ist Teil der GRAWE Bankengruppe, einem maßgeblichen Player auf dem österreichischen Markt. 18 Milliarden Euro verwaltet die Gruppe und beschäftigt dafür gut 850 Mitarbeiter. Mit 43 Standorten ist die Gruppe dezentral aufgestellt und nahe am Kunden. Als Teil der Gruppe ist die Capital Bank der Spezialist fürs Private Banking. Honorarberatung, Weißgeldstrategie und Philanthropieberatung sind nur einige der innovativen Felder, in denen sie sich als führend betrachtet.

Bekenntnis zu neuer Transparenz

Private Banking ist das Kerngeschäft der Capital Bank. Die verwalteten Kundenvermögen betragen derzeit knapp 17,5 Milliarden Euro. Der Bereich Family Office ist auf die Betreuung von High Net-Worth Individuals, Privatstiftungen und Familienunternehmen spezialisiert. Zahlreiche namhafte Unternehmerfamilien und eine steigende Anzahl an Privatstiftungen vertrauen auf den Service dieser Spezialeinheit, ist zu lesen.

Ganz bewusst bekennt sich die Bank in Erinnerung an die Finanzkrise zu einer neuen Transparenz. Ein Jahrzehnt bevor der Gesetzgeber eingegriffen und die Banken verpflichtet hat, Bestands-Provisionen offen zu legen, hat die Capital Bank es mit „Fair & Ehrlich" freiwillig getan. In ihrer Grundsatzerklärung zum Private Banking erklärt die Bank in zehn Artikeln, was sie mit Fairness und Ehrlichkeit meint. Dabei geht es um Tradition, Werte, Vertrauen und Sicherheit. „Erwarten Sie mehr": Der Slogan bekommt vor diesem Hintergrund eine ganz eigene Bedeutung.

Nach all dem Gelesenen sind wir sehr gespannt auf das tatsächliche Beratungserlebnis. Und wir freuen uns natürlich auch auf die wunderschöne, traditionsreiche Stadt Salzburg.

Der Kunde und sein Anliegen

Wir sind 59 Jahre alt, ledig, kinderlos und arbeiten freiberuflich. Wir leben mit unserem Partner seit gut drei Jahren in einer gemieteten Wohnung, Hochzeitspläne verfolgen wir nicht. Von einer kinderlosen reichen Patentante aus Österreich, deren Ehemann vor 20 Jahren verstorben ist, haben wir ein Erbe erhalten. Mit der hochbetagt verstorbenen Dame verbindet uns keine direkte Verwandtschaft; sie war eine alte Freundin unserer Mutter. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis zu ihr und haben sie regelmäßig in der Seniorenresidenz besucht, in der sie die letzten Jahre verbrachte.

Wir wussten, dass es nach ihrem Tod ein „kleines Erbe" für uns geben sollte. Über die tatsächliche Höhe sind wir überrascht, in den neuen Reichtum müssen wir uns erst hineinfinden. Laut Steuerberater sollen von den ererbten drei Millionen Euro gut zwei bei uns ankommen. Da wir aktuell gut von unserem Einkommen leben können und wir keine Entnahme benötigen, soll uns das Erbe den Ruhestand „vergolden". Unsere bisherige Alterssicherung schätzen wir als ausreichend, allerdings nicht üppig ein.

Geld für Reisen

Da wir gern reisen, was arbeitsbedingt derzeit nur begrenzt möglich ist, soll es im Ruhestand rund um die Welt gehen. Ab unserem 66. Lebensjahr soll daher ausgeschüttet werden. Wir erwarten von der Bank schon jetzt Ideen – keine fertigen Pläne – wie dies funktionieren kann. Im Fokus stehen jedoch die derzeitige Anlage sowie die Vermögensentwicklung in den kommenden sieben Jahren.

Wir wollen unser Erbe auf zwei Banken verteilen. Nach Vorgabe der Erblasserin soll das Geld in Österreich angelegt werden. Kein Problem für uns, da wir uns aufgrund von Ferienaufenthalten ohnehin zu Österreich hingezogen fühlen.

Weiterer Grund: Man weiß ja nie, was sich der deutsche Gesetzgeber noch ausdenkt, um Anleger zu drangsalieren. Nach drei, vier Jahren wollen wir entscheiden, wie es weitergehen soll. Möglich ist, dass wir bei der Zwei-Banken-Lösung bleiben. Wenn sich eine Bank besonders hervortut oder abfällt, ist ein Wechsel auf eine Bank nicht ausgeschlossen.

Das Geld soll risikoarm angelegt werden; wir wollen unseren „goldenen Ruhestand" nicht gefährden. Große Ausschläge nach unten sollen vermieden werden. Uns ist klar, dass es dann auch keine großen Ausschläge nach oben geben kann. Gänzlich auf Wachstum wollen wir aber nicht verzichten.

Der telefonische Erstkontakt

Wir bekommen unkompliziert und schnell den telefonischen Kontakt zum Berater. Er möchte wissen, warum unsere Wahl auf die Capital Bank gefallen ist, was wir gut mit dem Willen des Erblassers erklären können. Es entwickelt sich eine längere Diskussion über unser Erbe, seine Höhe, die Steuer u.ä. Er verliert sich ein wenig in unserem „vergoldeten Ruhestand", woraufhin wir versuchen, ihn in die Gegenwart zurückzuholen und auf die nächsten sieben Jahre bis zum Ruhestand zu fokussieren.

Daraufhin spielt die Frage eine Rolle, wo wir Steuern zahlen müssen oder auf gut Österreichisch: Wo wir „steuerlich veranlagt" sind. Bei der Suche nach dem passenden Termin stellt sich heraus, dass der Berater an unserem Wunschtermin in Urlaub ist, was er bedauert. Er verspricht uns aber, mit einem seiner Kollegen einen Termin für uns zu vereinbaren und kündigt an, uns deshalb noch einmal anzurufen.

Wir fragen im Verlauf des Telefonats, warum das Gespräch aufgezeichnet wird. Der Berater verweist auf die Finanzmarktrichtlinie Mifid II. Das ist uns zu abstrakt, weshalb wir nachfragen. Der Berater gerät hier offenbar ein wenig ins Schwimmen und kann uns den Sinn der Aufzeichnung nicht plausibel erklären. Das Bankgeheimnis sei gewahrt, verspricht er uns. Er gerät zwischenzeitlich in Stottern und fühlt sich offensichtlich unwohl.

Insgesamt dauert das Gespräch satte 23 Minuten. Wir einigen uns auf einen Termin, der Berater kündigt zwei seiner Kollegen als Gesprächspartner an. Zwei Tage später kommt eine Mail mit Terminbestätigung, Anfahrtsskizze, Protokoll des Telefonats und Portraits meiner Gesprächspartner. Wir bedanken uns artig per Mail dafür.

Das Gespräch mit den Beratern vor Ort

Von außen ist das Domizil in der Salzburger Linzer Gasse für uns kaum wahrnehmbar. Nur ein kleines eisernes Schild hängt über dem Eingang. Die Capital Bank teilt sich ein Bürohaus mit anderen Geschäftsleuten. In den Räumen im Inneren sieht es gediegen aus, „bisserl modern", wie es einer der Berater kommentiert. Die Räume sind groß, ohne protzig zu wirken.

Die Bank ist in einem ehemaligen Gasthaus untergebracht, erfahren wir. Dieses Haus wurde bewusst gewählt, damit die Diskretion gewahrt wird und Besucher nicht gleich als solche erkannt werden. Es gibt einen schönen Innenhof direkt am Kapuzinerberg, gegen den das Haus gebaut wurde. Hier durfte sich der Architekt augenscheinlich verwirklichen.

Wir werden sehr freundlich empfangen und – da das Gespräch um die Mittagszeit stattfindet – gefragt, ob wir anschließend mit Essen gehen wollen. Wir lehnen ab und bekommen stattdessen belegte Brötchen, dazu wahlweise Cappuccino oder österreichischen Kaffee.

Am Beginn des Gesprächs steht ein langer, lockerer Smalltalk – zu lang und zu locker für unseren Geschmack. Es geht um Flughäfen, Wien, Ski- und Wassersport. Wie wird Kanzler Kurz in Deutschland gesehen? Wir erfahren, dass die Seite von Salzburg, auf der die Bank residiert, die Seite der Einheimischen ist. Die andere Seite der Salzach gehört den Touristen. Und wir bekommen einen Hoteltipp in unmittelbarer Nähe zur Bank.

Gespräch im Plauderton

Der Berater fragt schließlich nach der Erbschaft der Patentante und unserer familiären Situation. Wir lernen, dass in Österreich eine Patentante durchaus zur Familie gehört, im Unterschied zu Deutschland, wo sie halt nur unsere Patin ist. Unsere Geschichte wird intensiv besprochen, es gibt viele Nachfragen. Danach geht es um unsere berufliche Situation, immer im Plauderton, interessiert und freundlich. Zwischendurch driftet das Gespräch häufig ins Private oder Halbprivate ab. Etwa, ob wir uns vorstellen könnten in Österreich zu leben.

Wir erklären unser Vorhaben, derzeit nichts von dem Kapital entnehmen zu wollen, sondern ab dem Eintritt ins Rentenalter Ausschüttungen zu nutzen. Die Verteilung auf zwei Banken versteht der Berater gut. Der Ansatz herauszufinden, wer seine Sache am besten macht, und dann den anderen heraus zu kicken, sei verständlich. Viele Kunden, erklärt der Berater, kommen aber am Ende zu der Erkenntnis, dass sich das Aufteilen nicht lohnt. Wir haben aber einen anderen Ansatz: Wenn beide Banken unsere Vorgaben gut umsetzen, dann ist alles fein und es muss nichts geändert werden.

Vorliebe für allwettertaugliche Portfolios

Im Folgenden geht es um unsere Vorgaben. Wie gehabt erklären wir, dass uns Werterhalt wichtig ist, gern mit einem kleinen Sahnehäubchen oben drauf. Deshalb bevorzugen wir konservative Anlagen, betonten wir und ergänzen, uns sei bewusst, dass es keine hohen Ausschläge nach oben geben kann, wenn es keine Ausschläge nach unten geben soll.

Der Berater findet unseren konservativen Ansatz gut. Bei zu riskanter Anlage wäre ein schlechter Start bei Marktturbulenzen nicht mehr aufzuholen bis zum 66. Lebensjahr, erklärt er. Wir sprechen danach über die Themen Inflation, Steuern und Gebühren, die beachtet werden müssen, um den realen Werterhalt zu ermitteln.

Schließlich wird unsere Risikoneigung diskutiert. Wann werden wir unruhig? Wir geben unsere 15prozentige Risikoschwelle an (im weiteren Verlauf besinnen wir uns noch und reduzieren diese auf 10%), wobei für uns wichtig ist, wie schnell ein Minus wieder wettgemacht werden kann. Der Berater betont, dass er Portfolios bevorzuge, die „allwettertauglich" sind. Verkaufen sei nicht das Wichtige, sondern das Kaufen. Der Ansatz gefällt uns, wir beharren aber auf unserer Deadline. Hernach wird das Thema nachhaltiges Investment angeschnitten. Wir betonen, dass wir kein Green Investment wünschen, aber Branchen wir die Waffenindustrie und Spekulationen mit Rohstoffen wie Lebensmittel oder Öl ablehnen.

Karten für die Salzburger Festspiele

Als es um unsere Erfahrungen mit Aktien und Wertpapieren geht, ist der Berater überrascht, dass wir selbst keinerlei persönliche Erfahrungen mitbringen. Er habe im Gespräch den Eindruck gewonnen, dass wir uns durchaus auskennen. Das Portfolio soll aus „physischen Aktien" zusammengesetzt sein, betonen wir, nicht nur aus Derivaten. Bei Immobilien tendieren wir dagegen mehr zu Fonds. Gold ist nur als Beigabe gewünscht. Bei den Währungen seien wir offen, betonen wir.

Nach einer kurzen Diskussion darüber, wie und wann wir den Anlagevorschlag bekommen wollen, werden uns am Schluss Karten für die Salzburger Festspiele angeboten. Das ist eine sehr noble Geste!

Als wir schon fast draußen sind wird noch nachgefragt, ob wir die Entscheidung für oder gegen die Capital Bank allein oder mit unserem Partner treffen. Das machen wir allein, aber natürlich diskutieren wir mit unserem Partner vorher darüber.

Alles in allem ein gutes Gespräch, allerdings mit etwas zu viel Smalltalk durchsetzt. Einer der Berater redet zu viel, der andere zu wenig. Positiv ist auf jeden Fall, dass wir ausreichend zu Wort kommen. Die Analyse unserer Ausgangslage ist sehr ausführlich. Gut finden wir auch, dass im Gespräch das Thema MiFID II und Sprachaufzeichnung noch einmal angesprochen und diesmal offen beantwortet wird.

Die Betreuung nach dem Gespräch

Es gibt nichts auszusetzen. Wir erhalten per Mail eine ausführliche Gesprächszusammenfassung, die das Gespräch vollständig und sehr gut wiedergibt. Ansonsten erreichen uns Telefonrufe und Mails mit Nachfragen, aber ohne zu nerven.

Der Anlagevorschlag aus der Sicht des Kunden

Auch über den Anlagevorschlag können wir aus Laiensicht nichts Nachteiliges sagen. Er zeugt davon, dass die Berater uns gut zugehört und unsere Vorgaben ernst genommen haben. Sprachlich und didaktisch ist er auf uns und unser Wissen zugeschnitten: Einfach, klar und mit wenigen Fachbegriffen. Die Texte sind kurz und ufern nicht aus. Alles passt!

Unsere Ertragserwartung kann bei unserer Risikobereitschaft allerdings nicht erreicht werden, geben die Berater offen zu. Wir bekommen zwei alternative Vorschläge und am Ende eine Empfehlung. Darin wird gut argumentiert, dass sich das Portfolio „Werterhalt Plus" selbst bei einem extrem negativen Fall wie der Finanzkrise innerhalb von 287 Tagen wieder erholt hätte. Es setzt sich aus 5 % Unternehmensanleihen, 44 % Staatsanleihen, 37 % Aktien global, 5% Inflationsanleihen, 4 % Aktien Schwellenländer und 5 % Hochzinsanleihen zusammen.

Es mache also für uns Sinn, Abstand von der Verlustschwelle von 10 % zu nehmen und uns auf den „Werterhalt Plus" zu fokussieren. Gute Arbeit! Kostenseitig erhalten wir ein All-in-fee-Angebot von 0,84 inkl. Umsatzsteuer – das ist gut! Da Bestandsprovisionen rückvergütet werden – aktuell 0,06 % – landen wir damit bei 0,78 %.

Extra-Highlight: Mit dem Anlagevorschlag erhalten wir einen Reiseführer für Patagonien von National Geographic mit persönlicher Widmung eines Beraters. Es wird also auch dabei auf Qualität gesetzt. Auch das unterstreicht: Die Berater haben uns gut zugehört, als wir unser Urlaubsziel Antarktis ins Gespräch brachten.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.


 

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WISSENSWERTES

Die Capital Bank ist zu 100 % Teil der Banken Gruppe der Grazer Wechselseitigen Versicherung AG (GRAWE). Sie bildet gemeinsam mit der Bank Burgenland sowie dem Bankhaus Schelhammer & Schattera die Bankengruppe der GRAWE. Diese wurde 1828 als Brandschadenversicherung von Erzherzog Johann gegründet.

Der Tradition folgend vertritt 190 Jahre später Dr. Philip Meran, ein direkter Nachfahre, den Unternehmensgründer als Präsident des Aufsichtsrates die Grazer Wechselseitige Versicherung. Hinter dem Konzern sichert ein Verein auf Wechselseitigkeit die Unabhängigkeit. Zum Teilkonzern der Capital Bank gehören vor allem die Brüll Kallmus Bank AG als Bank für institutionelle Anleger, und die Security Kapitalanlage AG, die die Fondsgesellschaft der Gruppe darstellt.

Die Capital Bank wendet sich an vermögende Privatkunden, Familien und Stiftungen sowie Firmen und institutionelle Kunden für alle Fragen rund um die Vermögensanlage. Über „DiePlattform" bietet sie eine günstige Depot- und Kontoführung für Kunden freier Finanzdienstleister an.

Keine versteckten Kosten

Transparent, ehrlich und fair: Diesen Werten fühlt sich das Private Banking der Capital Bank laut Website verbunden. Alle Vorteile und Anreize, wie Ausgabeaufschläge und Bestandsprovisionen, die für Fonds und Zertifikate fließen, werden im Detail angegeben. Kunden erfahren, welche versteckten Kosten bei der Vermögensanlage anfallen, und zu jeder Wertpapierposition wird exakt jener Betrag aufgezeigt, der als Bestandsprovision an die Bank fließt. Kunden mit Beratungs- oder Verwaltungsvertrag erhalten nicht nur Transparenz über alle Kosten, sondern diese werden ihm auch jährlich gutgeschrieben. „Das ist unsere Fairnessgarantie", betont die Capital Bank.

Und schließlich wird in der erfolgsabhängigen Variante für Beratung und Verwaltung nur gezahlt, wenn sie erfolgreich ist. Nur bei einem Nettovermögenszuwachs erhält die Bank ein Honorar in Höhe von 10% des nach allen Gebühren gewonnenen Geldes. Sollte es zu Verlusten kommen, so verpflichtet sie sich so lange kostenlos zu arbeiten, bis wieder ein Gesamtgewinn entsteht. Wow, ist mal ein Versprechen!

Saubere Westen bevorzugt

Zudem habe sich die Bank der Weißgeld-Strategie verschrieben, erfahren wir. Sie betreut ausschließlich Kunden mit sauberer Vergangenheit oder hilft bei der Aufarbeitung vergangener Steuerunehrlichkeit. Dazu habe sie nicht nur intern ein hohes Maß an Know-how aufgebaut, sondern ebenso ein starkes Netzwerk externer Berater. Honorarberatung und Weißgeld-Strategie werden seit fünf Jahren durch die Philanthropie-Beratung ergänzt. Mit der gemeinnützigen Privatstiftung Philanthropie Österreich bietet die Capital Bank interessierten Kunden und Noch-Nicht-Kunden eine Wohltätigkeits-Plattform mit dem vollen Spektrum von der klassischen Spende über Zustiftungen bis hin zur eigenen Stiftung.

Die Bank verwaltet Ende März 2018 knapp 17,4 Milliarden Euro an Kundengeldern, vier Milliarden mehr als 2015. Sie betreut gut 2.500 Kunden im Private Banking und Wealth Management. Sie stuft sich als nationalen Anbieter mit fünf Standorten in Österreich ein: Graz als Hauptsitz sowie Wien, Salzburg, Kitzbühel und Klagenfurt am Wörthersee. Entsprechend stammen 83 % der Kunden aus Österreich, gefolgt von Deutschland mit 5 %, sowie Schweiz, Luxemburg, USA und Asien mit je 1 %.

Viele sehr gut betuchte Kunden

300.000 Euro ist die Summe, die fürs Private Banking mindestens investiert werden sollte, beim Wealth Management liegt die Hürde mit 500.000 Euro etwas höher. Das Portfoliomanagement erfolgt an Hand einer von drei zentral verwalteten Vermögensverwaltungsstrategien über Einzeltitel und Fonds. Ab einem Depotvermögen von 1 Millionen Euro bietet die Bank individuelle Portfolioverwaltungslösen an. Wenn Potenzial vorhanden ist, sieht man die Sache nicht ganz so eng.

100 Kunden betreut ein Berater im Private Banking durchschnittlich, im Wealth Management sind es immerhin noch 85. Im Vergleich zu den meisten Häusern ist das viel. Allerdings nimmt die Zahl mit zunehmender Vermögensgröße ab. Und davon gibt es offenbar viele bei der Capital Bank: 59 % der Kunden sind mit mehr als 5 Millionen Euro investiert. Und noch einmal 12 % haben zwischen 2,5 und 5 Millionen Euro, 13 % zwischen 1 und 2,5 Millionen angelegt. Das ist ein illustrer Kreis von Klienten!

Portfoliooptimierung nach Markowitz

Die Kunden können das gesamte Spektrum an Anlageprodukten nutzen, wenn sie es wünschen. Neben der klassischen Vermögensverwaltung, in der vorrangig Aktien, Renten und ETFs zum Einsatz kommen, bietet die Capital Bank auch ein „Absolute Return Portfolio" auf der Basis von klassischen, aber liquiden Low Volatility-Hedgefondsstrategien in UCITS Mänteln an. Über viele Jahre hat sie außerdem ein Netzwerk unter europäischen Private Equity Managern aufgebaut.

Jeder Investmentprozess, berichtet die Bank weiter, beginnt mit einer Portfoliooptimierung nach Markowitz. Als Optimierungsparameter würden die Kundenvorgaben hinsichtlich des Risiko-Ertragsprofils Eingang finden. Zudem könnten weitere Vorgaben und Einschränkungen etwa in Bezug auf die Anlageklassen bereits an dieser Stelle Eingang finden.

Da die Portfoliooptimierung mit Hilfe von Marktindizes erfolgt, würden im nächsten Schritt die Anlageklassen mit Wertpapieren befüllt. Bei Staatsanleihen bester Bonität spiele die Zinskurve eine herausragende Rolle. Die Anleihen werden derart gewählt, dass der als „Riding down the yield curve" bekannte Effekt des „Reitens auf der Zinsstruktur-Kurve" maximiert wird.

Selbst diversifizierende Marktführer

Unternehmens-, Hochzins- und Schwellenländeranleihen werden über Investmentfonds allokiert, teilt die Bank mit. Nur so könne eine ausreichende Diversifikation in diesen Anlageklassen erreicht werden. Die Auswahl der Fonds erfolge für das gesamte Haus durch ein spezialisiertes Team von Fondsanalysten. Internationale Blue Chip Aktien würden meist direkt allokiert.

„Wir mögen Marktführer, die in sich selbst diversifiziert sind - geographisch, produktbezogen, thematisch etc. - und über starke Bilanzen verfügen", so die Erklärung. Außerdem zerlegt die Bank Anlageklassen in ihre Risikofaktoren, um ein besseres Verständnis nicht nur für das Risiko von Anlageklassen, sondern auch über deren Zusammenspiel im Portfolio zu erhalten. Zudem lasse sich hierdurch das Portfolio leichter steuern, weil die Risikofaktoren klarer definiert sind.

Natürlich werde nur in Risikofaktoren investiert, die auch mit Risikoprämien verbunden sind. Risikofaktoren ohne entsprechende Risikoprämien würden grundsätzlich gemieden. So überprüft die Bank ihre Portfolios auch auf Risikokonzentrationen und nicht effiziente Anlageklassen und passt sie bei Bedarf an. Die Anzahl der Transaktionen werde auf ein Minimum reduziert.

Eigene Risikodatenbank

Jedes neue Produkt muss ein internes Zulassungsverfahren durchlaufen. In diesem werden sowohl produktimmanente Risiken wie auch die abgebildete Asset Klasse bzw. Managementstrategie analysiert. Dazu hat die Capital Bank eine eigene Datenbank entwickelt, die im Bereich Asset, Product and Quality Management verwaltet wird. Zudem werden alle Kundendepots laufend durch das Risikomanagement der Bank auf die Einhaltung interner Limite überwacht.

Die Security KAG als 100prozentige Tochter der Capital Bank verwaltet eigene Investmentfonds. Die Capital Bank hat sich zudem für ihre Kunden ein langjähriges Know-how und eine erfolgreiche Produktpalette im Bereich von Performance Linked Notes aufgebaut. Emissionen können auch mit Pfandbesicherung begeben werden, erklärt die Bank.

Die Fonds der Security KAG werden nach denselben Konzepten wie die Gelder der Grazer Wechselseitigen Versicherung verwaltet. Performance Linked Notes dienen dem einfachen und insbesondere steuerschonenden Zugang zu Anlageprodukten. Dies kann für den Kunden erhebliche steuerliche Vorteile gegenüber einem Direktinvestment oder einem Vermögensverwaltungsfonds bieten. Auf Grund der Besicherung der Zertifikate wird das Emittentenrisiko auf ein Minimum reduziert.

Laufende Provisionen werden offengelegt

Kostentransparenz wird offenbar großgeschrieben, denn die Capital Bank weist seit 2009 alle laufenden Provisionen, die sie von Fondsanbietern für Kundenbestände erhält, in den Kundenberichten aus. Es gebe eine detaillierte Aufstellung der Provisionen. Diese Verpflichtung sei Teil der Verträge und damit bindend, ist zu erfahren. Seit Anfang 2018 erfolge zudem eine zwingende Rückvergütung in Vermögensverwaltungsmandaten. Der Ausweis der Provisionen erfolge neben dem beschriebenen Ausweis in den Kundenberichten in den gesetzlich vorgeschriebenen ex-ante und ex-post Kostenbelegen.

Als Kosten gibt die Bank zwischen 0,6 und 1 % an, weitere Kosten kämen nicht auf die Kunden zu. Seit Juni 2009 werden mit dem „Fair und Ehrlich-Modell" die vollständige Rückvergütung aller Bestandsprovisionen angeboten.

Adresse der Bankniederlassung / Webseite

Capital Bank - GRAWE Gruppe AG - Private Banking Salzburg,
Linzer Gasse 4, A-5020 Salzburg, Österreich
www.capitalbank.at

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2019

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Capital Bank nimmt bereits permanent namentlich am FUCHS PERFORMANCE PROJEKT von Dr. Jörg Richter und Verlag FUCHSBRIEFE teil.


TRUSTED WEALTH MANAGER

Capital Bank war innerhalb der letzten drei Jahre in Rechtsstreitigkeiten mit Kunden verwickelt. Dabei ging es jedoch nicht um falsche Beratung sondern um den Sturz eines Kunden in der Bank. Die Bank gibt Selbstauskunft und füllt unseren Transparenzfragebogen aus. 


Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2019

Fazit

Eine schöne Stadt, ein interessantes Bankgebäude, ein gutes Gespräch, nette Berater, ein ordentlicher Anlagevorschlag: Was will der Private Banking-Kunde mehr?


HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2019".

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