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Bank Julius Bär & Co. AG, TOPS 2020: Beratungsgespräch

Na ja

Die Beratung von Julius Bär überzeugt uns in diesem Jahr nicht.
Mit 125 Jahren gehört die Bank Julius Bär nicht zu den ältesten Banken der Schweiz, aber gewiss zu den traditionsreichen. Das weckt Hoffnungen. Auf der Internetseite werden dem Besucher maßgeschneiderte Anlagelösungen versprochen. Das hört sich super an! Machen wir den Realitätstest ...

Hohe Erwartungen an die Beratung

Unsere Erwartungen an die traditionsreiche, mehr als 125 Jahre alte Bank Julius Bär sind hoch. Wir sehen uns einem elitären Institut mit ausgesuchten Angeboten gegenüber. Vor allem erhoffen wir Antworten auf unseren inneren Widerstreit zwischen Robo Advisor und aktiver, „menschlicher" Vermögensverwaltung.

Der Kunde und sein Anliegen

Wir sind 35 Jahre alt, leben als Single und arbeiten für eine Technikfirma aus den USA. Wir haben einige Jahre in New York City gelebt und gearbeitet und sind erst 2017 nach Deutschland zurückgekehrt. Die Möglichkeit, irgendwann in die USA zurückzugehen, können wir nicht ausschließen. Wir sind nicht ganz unbeleckt, was private Investments betrifft. Im Immobilien- und Aktienbereich haben wir uns bereits ein wenig ausprobiert. Die 750.000 Euro aus einer Erbschaft und die 2022 zu erwartenden weiteren 750.000 Euro aus einer Term-Fix Versicherung wollen wir aber längerfristig für etwa zehn Jahre so anlegen, dass wir damit keine Arbeit haben.

Da wir gut verdienen, sind wir aktuell auch nicht auf das Geld angewiesen und benötigen keine jährlichen Ausschüttungen. Es kann sich also in Ruhe und ohne uns Stress zu machen vermehren. Denn grundsätzlich sehen wir die Märkte positiv. Wir sind davon überzeugt, dass sich unterjährige kurzfristige Schwankungen von um die 15 bis 30 Prozent mittel- und langfristig gesehen ausgleichen und wir diese aushalten können. Wir erwarten eine deutliche Vermögenssteigerung.

Da wir uns in Vorbereitung auf das Bankgespräch bereits mit dem Thema ETFs beschäftigt und bei justETF ein Musterdepot erarbeitet haben, interessiert uns vor allem, ob es sich dennoch lohnt, eine Bank hinzuzuziehen und auf deren Management zu vertrauen. Auf die Reaktion, wenn wir das Thema ETFs und Robo Advisors ins Spiel bringen, sind wir schon sehr gespannt.

Der telefonische Erstkontakt

Während unseres Telefongesprächs mit einem Berater von Julius Bär bekommen wir die Möglichkeit uns kurz vorzustellen, unser Anliegen zu schildern und zu erklären, warum wir uns gerade für diese Bank interessieren. Wir erklären, dass wir herausfinden wollen, ob Julius Bär etwas kann, was der Robo Advisor nicht kann. Wir vereinbaren einen Termin, der kurz darauf auch per E-Mail bestätigt wird. Allerdings müssen wir ihn später verschieben. Eine Gesprächszusammenfassung oder ein Protokoll bekommen wir nicht, auch keinen Hinweis darauf, ob das Telefonat aufgezeichnet wird.

Das Gespräch mit den Beratern vor Ort

Das Gebäude in der Züricher Morgartenstraße 1 ist sehr repräsentativ und verrät schon von außen gut sichtbar, wer hier residiert. Wir werden erwartet und fahren ins erste Stockwerk. Ein Mitarbeiter führt uns in den Besprechungsraum, den kurz darauf auch zwei Berater betreten. Einer von ihnen ist der Berater, mit dem wir bereits telefoniert haben.

Das Gespräch verläuft in einer sehr entspannten, ja lockeren Atmosphäre. Nach der Begrüßung stellen sich die beiden Berater kurz vor. Danach sind wir an der Reihe und berichten über unsere persönliche und finanzielle Situation. Recht schnell kommen die Berater darauf zu sprechen, welche Dienstleistungen Julius Bär uns zu bieten hat.

ETF-Ansatz ignoriert

Gut gefällt uns, dass die Berater auf unsere ETF-Ideen eingehen. Das Wie überzeugt nicht so richtig. Sie erklären uns nur, dass ETFs unsicher seien, weil sie ein Spielball der Systeme seien. Hmmm ... Sie gehen danach direkt dazu über, das Investment-Management von Julius Bär zu erklären, das sie anhand einer Vorlage verdeutlichen. Sie sind sehr darauf erpicht, uns die Vorteile ihres Vermögensmanagements deutlich zu machen und warum es sinnvoll sei, dies in Anspruch zu nehmen. Unseren ETF-Ansatz ignorieren sie weitgehend.

Insgesamt erleben wir ein Gespräch, das wohl am sinnvollsten mit dem Prädikat „Standard" gekennzeichnet wird. Der Versuch, kurz zu erfassen, was wir wollen, loslegen, abspulen. Keine intensive Beschäftigung mit unseren Anliegen, kein erkennbares Abklopfen, was wir verstehen, keine vertiefte Diskussion ... Nichts ist auf uns zugeschnitten, wir als Kunde fühlen uns wie ein Statist. Von Mehrwert gegenüber einer Internetberatung erleben wir kaum etwas.

Die Betreuung nach dem Gespräch

Fast vier Wochen nach dem Gespräch bekommen wir eine E-Mail mit der Frage, warum wir uns noch nicht gemeldet hätten. Das ist die einzige Reaktion auf unser Gespräch. Doch worauf sollen wir uns melden? Nicht mal ein Gesprächsprotokoll erhalten wir. Das ist mehr als dünn.

Der Anlagevorschlag aus der Sicht des Kunden

Einen Anlagevorschlag im klassischen Sinne erhalten wir nicht. Das Einzige, was uns ausgehändigt wird, sind eine Art Tischvorlage bzw. eine Produktunterlage, während des Gesprächstermins. Das hat mit einem individualisierten Anlagevorschlag nichts zu tun.

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MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2020

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Bank Julius Bär und Co. AG nimmt derzeit aktiv an allen der laufenden Performance-Projekten der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ teil.

 

Stand: Juni 2020

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Momentan liegen dem regelmäßigen Monitoring der FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ keine Angaben der Bank Julius Bär und Co. AG vor.

 


 

Hier gelangen Sie zu den bisherigen MARKTTESTS der Bank Julius Bär & Co. AG.


Mehr aus Rating

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Adresse der Hauptniederlassung / Webseite

Bank Julius Bär & Co. AG, Bahnhofstraße 36, Postfach, 8010 Zürich, Schweiz
www.juliusbaer.ch


Fazit
Wir sind schwer enttäuscht von dem bestenfalls durchschnittlichen Angebot, das uns die Bank Julius Bär macht. Sowohl die Beratung als auch die Nachbetreuung und schließlich der Anlagevorschlag – der diesen Namen gar nicht verdient – kommen über das, was mit „Na ja" treffend charakterisiert ist, nicht hinaus. Das ist eindeutig zu wenig und weit weg von dem, was in früheren Zeiten bei Julius Bär an Klasse-beratung zu erfahren war.


 

HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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