Nachhaltigkeit im Fokus: Mit gutem Gewissen Geld anlegen
Lange Zeit schien hierzulande das Thema institutionellen Anlegern wie Stiftungen und Pensionsfonds vorbehalten zu sein. Inzwischen ist es auch bei Privatanlegern und im Private Banking nicht mehr wegzudenken. Die Rede ist von "Nachhaltigkeit". Nicht ohne Grund also hat die FUCHS | RICHTER PRÜFINSTANZ dieses Jahr 75 Banken aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein ins Visier genommen, um zu testen, wie nachhaltig sie die Gelder ihrer Kunden anlegen können.
Bei Nachhaltigkeit steckt der "Teufel im Detail"
Welche Banken sind in der Lage, den jeweils sehr eigenen Kundenvorstellungen in puncto Nachhaltigkeit zu genügen? Wie immer steckt auch beim Thema "Nachhaltigkeit" der "Teufel im Detail". Mag für den einen Kunden beispielsweise der Tierschutz im Vordergrund stehen, so ist dem anderen die Berücksichtigung der Nachhaltigkeitskriterien wichtig, wie sie in der katholischen Bischofskonferenz festgehalten wurden. Aufgabe der getesteten Banken war es, die Kunden unter Berücksichtigung ihrer nachhaltigen Wertvorstellungen sehr individuell zu beraten und die persönlichen, oft sehr spezifischen Nachhaltigkeitswerte in einen individuellen Anlagevorschlag einfließen zu lassen.
Gemeinsam hingegen war den Testkunden der anzulegende Betrag i.H.v. ca. 1 Mio. Euro. Dieser sollte, da es sich vornehmlich um jüngere Kunden handelte, über einen langen Zeitraum angelegt werden. Aufgrund des Anlagehorizonts kam für die meisten Kunden eine höhere Aktienquote in Frage. Zwar unterschied sich die Wertpapierexpertise der Kunden voneinander, doch hatten alle bereits Erfahrungen an der Börse gesammelt. Die bestehenden Depots konnten die Banken auf Nachfrage einsehen.
Modethema oder Teil der Unternehmensphilosophie?
Bereits im Vorwege sei schon einmal verraten: So unterschiedlich die Kunden mit dem Thema "Nachhaltigkeit" umgehen, so unterschiedlich ist das Thema bei den Banken verankert. Verfügen die einen Banken über ein eigenes Nachhaltigkeitskomitee, hauseigene Nachhaltigkeitsfonds und "leben" dieses Thema gar so weit, dass es sich in der Architektur des Bankgebäudes und im Portfolio des Kundenberaters widerspiegelt, so betrachten dies andere Vermögensverwalter immer noch als Modethema und haben folglich fachlich nur wenig dazu beizutragen.
Darüber hinaus weist das Thema "Nachhaltigkeit" länderspezifisch verschiedene Entwicklungsgrade auf. Welcher Bankenplatz dabei eindeutig eine Vorreiterrolle einnimmt – auch dies wird Thema der diesjährigen Berichterstattung zu den TOPS 2021 sein.
Corona stellt Berater auf die Probe
Viele der Tests waren zu Beginn der Corona-Krise noch nicht abgeschlossen. Dies führte dazu, dass etliche Beratungsgespräche nicht mehr vor Ort stattfinden konnten. Flexibilität seitens der Berater war gefragt, um dem Kunden in spe trotz der veränderten Rahmenbedingungen die gewünschte Beratungsqualität bieten zu können. Egal ob telefonisch, per Videokonferenz oder an einer diskreten Stelle im öffentlich Park – wie immer ging es darum, eine "nachhaltig" vertrauensvolle Beziehung zum Kunden aufzubauen. Auch hier zeigten sich große Unterschiede...
Fazit: "Nachhaltig ist in" und inzwischen auch im Private Banking angekommen. Allerdings ist Nachhaltigkeit ein "weites Feld" und kann – je nach Bank – ein Teil der Unternehmensphilosophie sein oder aber als Modethema abgetan werden. Die Fuchs Richterprüfinstanz hat in diesem Jahr getestet, welche Bank wirklich "nachhaltig" kann. Seien sie gespannt auf unsere Berichterstattung.