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Capitell Vermögens-Management AG, Vermögensmanagement TOPS 2019: Qualifikation

Ordentlicher Start, verhaltenes Finish

Eigentliche freuen wir uns aufgrund der Informationen, die wir im Internet über die Capitell AG finden, auf unseren Besuch in Frankfurt am Main. Und die Gesprächsanbahnung sowie weite Teile des Gesprächs sind auch durchaus in Ordnung. Im Finale allerdings zeigt die Beratung deutliche Schwächen.

Als Interessent wird man auf dem Webauftritt der Capitell AG sehr freundlich und zurückgenommen begrüßt: „Vermögensmanagement ist dann am besten, wenn es von Interessen und Produkten einer Bank entkoppelt sind. Was zählt, sind einzig die Erwartungen und Bedürfnisse des Kunden. Daher beraten wir, als professioneller und individueller Vermögensverwalter, bankenunabhängig und ohne hauseigene Produkte. Gerne informieren wir Sie auch persönlich über Ihre Vorteile als Kunde der Capitell AG." Das bringt nicht nur das Angebot auf angenehme Art auf den Punkt. Es zeigt auch, dass wir es hier mit einem Haus zu tun haben, dass nicht sich selbst, sondern tatsächlich den Kunden in den Mittelpunkt stellt.

Die Capitell AG feiert in diesem Jahr ihren 18. Geburtstag. Erwachsen ist der 2000 als Tochter der in Frankfurt am Main ansässigen Equinet Bank gegründete Vermögensverwalter allerdings schon ein paar Jahre. Bereits drei Jahre nach Gründung arbeitete man profitabel und konnte das verwaltete Kundenvermögen deutlich erhöhen, wird mitgeteilt.

2016 übernimmt ein Gremium aus Management und Führungskräften die Kontrollmehrheit an der Capitell AG – ein Geschäftsmodell, das die Verantwortung für die Geschicke des eigenen Hauses festigt. Zu der Zentrale in Frankfurt kommen im Laufe der Jahre drei weitere Standorte in Hamburg, Hannover und Baden-Baden hinzu.

Der Kunde und sein Anliegen

Wir sind verheiratet und wohnen mit unserem Ehepartner im eigenen Einfamilienhaus bei München. Beide sind bereits in Rente bzw. Pension. Die beiden erwachsenen Söhne sind berufstätig und wohnen in eigenen Haushalten. Es bestehen keine finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kindern bzw. Dritten.

Das eigene Haus ist schuldenfrei und bedarf aktuell keiner Investition. Neben den Renten steht ein ansehnlicher Betrag aus jährlichen Mieteinnahmen privater Immobilien zur Verfügung. Von der verstorbenen kinderlosen Schwester meiner Frau haben wir zu unserer Überraschung das Brutto-Barvermögen in Höhe von rund drei Millionen Euro geerbt.

Wie es zu diesem Vermögen der Schwester gekommen ist, wissen wir nicht. Bekannt ist nur, dass ihr ebenfalls bereits verstorbener Mann wohl eine glückliche Hand bei Geldanlagen hatte und auch von seinen Eltern gut mit Vermögen bedacht wurde. Das Geld aus der Erbschaft wird zum Lebensalltag somit nicht benötigt und kann zusätzliche zur Alterssicherung investiert werden.

Der telefonische Erstkontakt

Dank der leicht auffindbaren, übersichtlichen und zu jedem der vier Standorte vollständigen Kontaktdaten erreichen wir die Vermittlung der Capitell AG umgehend. Die Weiterleitung zum Berater erfolgt schnell, ja sogar etwas unvermittelt. Wir können unser Anliegen vortragen.

Er interessiert sich vor allem dafür, warum wir uns die Capitell als möglichen Vermögensverwalter unserer Erbschaft in Höhe von netto 2,1 Millionen Euro vorstellen können.

Wir erklären ihm, dass wir in Frankfurt Immobilienbesitz haben und aus diesem Grund häufig hier zu tun haben, so dass uns die Gegend vertraut ist. Der Berater bietet uns noch einen Parkplatz im Hof an und kündigt eine Terminbestätigung sowie eine Anfahrtsbeschreibung per Mail an. Die Mail kommt umgehend und enthält den Hinweis, dass während des bevorstehenden Gesprächs ein zweiter Berater anwesend sein wird. Alles in allem eine zügiger, aber sehr professioneller Einstieg.

Das Gespräch mit dem Berater/den Beratern vor Ort

Die Lage des Gebäudes ist eher untypisch für das Private Banking, das ja ein gewisses Maß an Ruhe und Diskretion verlangt. An einem Verkehrsknotenpunkt wie dem in der Frankfurter Hedderichstraße, wo Busse, Trambahnen, Eisenbahn und Autos aufeinandertreffen, würde man eher eine quirlige Retailbank vermuten. Den Hauseingang erreichen wir über eine Treppe, wo wir klingeln müssen, um in das Gebäude zu gelangen. Ein Mitarbeiter nimmt uns in Empfang und begleitet uns ins Besprechungszimmer.

Das Gebäude wirkt von innen repräsentativer als von außen, vor allem der Eingangsbereich mit imposanter Säulenhalle. Das Besprechungszimmer wirkt trotz Holzparkett allerdings eher nüchtern. Der relativ große Raum verfügt über eine seitliche Trennwand zu einem Nebenraum, eine Grünpflanze auf einer Vierkantsäule, die eine Raumecke schmückt, wirkt auffallend künstlich und sehr pflegeleicht.

An der anderen Seitenwand befindet sich ein weißes Sideboard mit einer dürren Holzfigur sowie einer goldglänzenden Auszeichnung und diversen Zeitschriften. Außerdem fällt uns ein großer Fernsehbildschirm an der Wand auf. Auf dem schwarzen Tisch mit einigen Stühlen versucht ein bunter Rosenstrauch ein wenig Farbe in den Raum zu bringen. Insgesamt eine eher kahle und nüchterne Einrichtung. Geboten werden wie üblich kalte Getränke, Kaffee und Plätzchen.

Diskussion über Regulierung

Die beiden Berater erläutern zu Beginn den historischen Ursprung der Capitell AG, die Anfang des Jahrtausends von ehemaligen Mitarbeitern der BHF-Bank gegründet wird. Auch die beiden Berater kommen von der BHF Bank und betonen wiederholt, dass sie sich mit dem Wechsel zu Capitell auch ihre ursprünglichen Erwartungen an eine persönliche und verantwortungsvolle und unabhängige Kundenbetreuung erfüllt hätten. Man betreut inzwischen mit 40 Mitarbeitern rund 1,4 Milliarden Euro an Kundeneinlagen, betreibt ein eigenes Portfoliomanagement und ist somit unabhängig von Banken, berichten sie mit Stolz.

Einer der Berater verweist am Anfang des Gesprächs auf den hohen Verwaltungsaufwand, den neue gesetzliche Vorgaben wie MiFID II verursachen und äußert sich kritisch zur Regulierung. Umfangreichere Detailinfos zur neuen gesetzlichen Regelung kommen allerdings nicht. Insbesondere wegen der ständig wachsenden Verwaltungskosten wird der Einstieg von Daniel Hopp – Sohn des SAP-Gründers Dietmar Hopp – über dessen Privatbank Berlin von 1929 AG im Jahr 2010 sehr positiv beurteilt. Der Einstieg der Familie Hopp wurde als eine Art Ritterschlag empfunden.

Berater bieten weitergehende Expertise an

Im Gespräch hinterfragen beide Berater nochmals die Hintergründe der Erbschaft. Wir erläutern die von uns gewünschte Aufteilung des Betrages, der je zur Hälfte an eine Vollbank und an eine Vermögensverwaltung gehen soll.

Die Berater fragen noch nach unserer Anlageerfahrung und dem – längerfristigen –Anlagehorizont. Ihnen ist es ein wichtiges Anliegen, die Vorstellungen des Kunden bzgl. zu erfahren – ohne speziell zur Rendite selbst eine konkrete Aussage zu treffen. Ein Berater hinterfragt pauschal, ob wir Schwankungen aushalten können. Der andere will dann die Bandbreite genauer wissen. Worauf wir „15 bis 25 Prozent" antworten.
Zur Rendite sagen wir „je höher, desto besser". Auch bezüglich diverser Quoten für Anlageklassen wie Anleihen, Aktien oder Währungen gibt es von uns keine Vorgaben. Ein Berater verweist nun auf einen Aktienanteil von 50% bis 100% bei der angeratenen Strategie »Flexible Equity« hingewiesen.

Die Berater weisen auf die steuerlichen Konflikte hin, wenn nur ein Ehepartner erbt und ein Gemeinschaftskonto existiert. Sie empfehlen dies steuerlich abklären zu lassen. Auf die anstehende Erbschaftssteuer gehen sie nicht ein. Wenn wir weitergehenden Beratungsbedarf haben, teilen uns die Berater mit, können sie die jeweiligen Experten an uns vermitteln.

Kostenmodelle unverständlich erklärt

Anhand einer auf unseren Namen ausgestellten Präsentation erfahren wir mehr über die Historie, die Anlagenphilosophie und die Unternehmensstruktur der Capitell AG. Danach gehen die Berater auf die mögliche Anlage unserer Erbschaft ein. Für uns könnte die sogenannte Flexible Strategie in der Variante Equity – mindestens 50 % Aktien, Schwerpunkt auf Einzelwerten – zum Einsatz kommen.

Was das Verlustrisiko betrifft weist man uns darauf hin, dass der Vermögensverwalter laut Vorschrift MiFID seine Kunden ab einem Verlust von 10 %, gemessen vom letzten Reporttermin, über Verluste informieren muss. Hier behält die Capitell ihre bisherigen niedrigeren Verlustschwellen von 5% für konservativ ausgerichtete Anleger, 8 % für ein ausgewogenes Risikoprofil und 12,5 % bei »Flexible Equity«. Bei den Anlagemärkten sieht sich Capitell hauptsächlich in Europa kompetent. Spezielle Branchen und Märkte werden mangels eigener Expertise über Fonds eingebunden.

Da man keine eigene Banklizenz besitzt, muss man mit Depotbanken zusammenarbeiten, in dem Fall mit der V-Bank München, UBS-Deutschland, Hauck & Aufhäuser Frankfurt u.a. Die Gebühren setzen sich aus den Verwaltergebühren – bei halbjährlicher Abrechnung – und den Transaktionsgebühren zusammen. Im Gegensatz zu Banken werde man aus Kostengründen die Anlagen nicht ständig wechseln.

Die Kosten für die Research-Kompetenz müssen nach neuester gesetzlicher Regelung ausgewiesen werden, wird uns noch erläutert. Die Capitell AG bietet verschiedene Kostenmodelle, entweder als Fixkosten oder mit Erfolgsbeteiligung. Kick backs gehen an den Kunden. Insgesamt haben wir Schwierigkeiten, die Aussagen zu den Kosten gut zu verstehen. Was wir als Kunde zahlen würden, erfahren wir jedenfalls nicht.

Berater ist mit Vorschlag überfordert

Das Gespräch verläuft über einen Großteil der Zeit entspannt und locker. Nachdem sich ein Berater wegen anderer Termine verabschiedet hat, kommt es dann allerdings zu ein paar erheblichen Irritationen. Der verbleibende Berater scheint nicht ganz zu verstehen, dass wir als Kunde nach all den getroffenen Aussagen nun auch einen konkreten Depotvorschlag mit Kosten, Rendite und Anlagedetails, zugeschnitten auf unsere konkreten Belange, erwarten. Die vorgelegten Informationen seien zwar informativ, würden aber wohl eher einen allgemeinen Anlageüberblick geben, bemängeln wir.

Wir fragen, ob wir uns aus den Unterlagen das heraussuchen sollen, was auf uns zuzutreffen scheint, und die notwendigen Schlüsse selbst ziehen? Unter Private Banking und nach all den Ankündigungen haben wir Besseres erwartet.

Der Berater scheint mit der Situation augenscheinlich überfordert zu sein. Er besorgt uns auf unseren leichten Unwillen hin neue Depotübersichten und ist davon überzeugt, damit unseren Wunsch erfüllt zu haben. Leider müssen wir widersprechen. Letztlich einigen wir uns mit dem Berater dahingehend, dass er in einem Gesprächsprotokoll alles zusammenfasst und auf dieser Basis eine klare Aussage zu unserem konkreten Anlagewunsch unter Berücksichtigung der mitgeteilten Merkmale macht. In der nach 3 Arbeitstagen folgenden Mail bekommen wir bereits das Gewünschte. Allerdings sind Protokoll und Anlageempfehlung in ein- und demselben Anschreiben untergebracht. Wozu dann das Protokoll?

Die Betreuung nach dem Gespräch

Wie zugesichert wird eine Zusammenfassung der Gesprächsinhalte sowie eine daraus abgeleitete Anlageempfehlung per Mail nachgereicht. Gesprächsprotokoll und Anlageempfehlung erreichen uns per ungesicherter Mail. Außerdem kommt kurz darauf eine telefonische Nachfrage des Beraters, ob die Infos angekommen sind und wir sie verstanden haben.

Der Anlagevorschlag aus der Sicht des Kunden

Gewöhnungsbedürftig an dem Gesprächsprotokoll ist die Vermischung von unseren Angaben als Kunde mit den Vorschlägen des Beraters. Und es zeigt sich, wie sinnvoll es gewesen wäre, uns das Protokoll zuvor zur Ansicht zu überlassen. So schleichen sich Fehler ein, die dann auch den »Anlagevorschlag« durchziehen.

Unterstellt wird inhaltlich zu Unrecht z.B. unsere Aussage, dass eine Anlage im Rentenbereich derzeit nicht in Frage kommt. Außerdem gibt es keinen Hinweis auf die geäußerte Ertragserwartung (über Inflation) und das Mindestverlustrisiko von 15 %. Und das, obwohl die vorgeschlagene Strategie Einiges an Verlustpotential beinhaltet: bis 100 % Aktien, Fremdwährung bis 50 %, Zertifikate bis 30 %.

Vorschlag enthält Fehler und Ungereimtheiten

Gleich zu Beginn ist einmal von „Equity Flexibel" und einige Zeilen weiter von einer „Flexiblen Strategie Equity" die Rede. Ist das nun identisch?, fragt sich der verunsicherte Leser. Außerdem finden wir im Vorschlag einen Hinweis auf die bereits ausgehändigte Präsentation zu der empfohlenen „Strategie Flexible Equity". Dabei findet sich in der betreffenden Präsentation lediglich ein Detailhinweis auf die Flexible Strategie Balanced – 30 bis 70 % Aktienanteil statt 50 bis 100 % – und nicht auf die Strategie „Equity Flexibel". Also, da herrscht ein ziemliches sprachliches Durcheinander.

Dazu kommt, dass bei der Strategie „Equity Flexibel" keine genauere Aufschlüsselung, was Länder, Währungen und Unternehmen betrifft, geliefert wird. Missverständlich wirkt auch der Verweis auf die beim Beratungsgespräch vorgelegte Präsentation. Die Aufteilung wichtiger Infos auf zwei, zu verschiedenen Zeitpunkten ausgehändigte Vorlagen bringt Unklarheit. Positiv ist zumindest der Hinweis auf zwei verschiedene Kostenmodelle mit fixer oder erfolgsabhängiger Vergütung.

Wir sagen direkt bei einem der Berater ab. Er bedankt sich für die Rückmeldung und hat Verständnis für die Absage, die auch mit der Entfernung zu Frankfurt begründen. Eigentlicher Grund sei allerdings, so unsere Erklärung, dass wir das Erbe direkt an die Kinder übertragen haben, da sie den Wunsch haben, eine Immobilie zu kaufen. Der Berater bietet daraufhin an, auch die Kinder bei Bedarf zu beraten und wünscht uns und unserer Familie am Ende alles Gute. Dieses Gespräch verläuft sehr freundlich, hilfsbereit und verständnisvoll und bleibt uns – anders als das eigentliche – in guter Erinnerung.

 


HINWEIS: Am 18.10.2018 korrigierte Fassung. Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.


 

 
 
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WISSENSWERTES

Zentrales Geschäftsfeld der Capitell AG ist die Vermögensverwaltung. Das Alleinstellungsmerkmal des eigenen Hauses sieht man in der Unabhängigkeit als Vermögensverwalter, der überregionalen Präsenz, in der ausschließlichen Zusammenarbeit mit Beratern, die über langjährige Kapitalmarkt- und Betreuungserfahrung vermögender Privatkunden haben, und schließlich in dem transparenten Geschäfts- und Vergütungsmodell ohne Eigenprodukte.

Kinderkonten ohne Einstiegshürde

Ende März 2018 arbeitet der Vermögensverwalter mit 1,4 Milliarden Euro an Kundengeldern, die sich auf 780 Kunden verteilen. Die Kunden kommen fast ausschließlich aus Deutschland, entsprechend sieht man sich als nationalen Anbieter. Generell werden Kunden ab einer Einlage von 500.000 Euro betreut, eine Unterscheidung zwischen Private Banking und Wealth Management gibt es nicht. Verwaltung auf Fondsbasis ist bereits ab 250.000 Euro möglich. Bei Kindern von Kunden gibt es keine Einstiegsgrenzen.

Etwa 30 % der Kunden sind in einer Größenordnung bis 250.000 Euro investiert, wobei es sich hierbei meist um Kinderkonten oder Teile von Verbundengagements handelt. Die Masse der Kunden – gut 60 % – hat Summen zwischen 250.000 und 2,5 Millionen Euro angelegt, nur 5 % oberhalb 2,5 und 4 % oberhalb 5 Millionen Euro.

Kick-backs werden von Banken ausgekehrt

Im Schnitt 45 Kunden bzw. Familien betreut ein Berater, wobei sie eine weitgehende Entscheidungsfreiheit besitzen. Die Anzahl wird nicht vom Unternehmen vorgegeben, vielmehr kann der Berater weitgehend anhand der im bestens bekannten Komplexität der Mandate entscheiden, ob er Mandate abgeben möchte oder noch aufnehmen kann.

Die Capitell AG investiert vor allem in Renten, Aktien, Zertifikate, ETFs und Aktive Fonds. Eigene Investmentprodukte werden nicht hergestellt, beim Research greift man ausschließlich auf externe Quellen wie DZ-Bank, Lampe-Bank, Equinet, UBS, ABG Sundal Collier, LBBW und Deutsche Bank zurück.

Bei den Kosten agiert Capitell im Mittelfeld der Branche. Für eine Anlagesumme von 1,1 Millionen Euro fallen in der Vermögensverwaltung bei einer ausgewogenen Risikostruktur 1,1 % All-in-Fee an, bei 3,1 Millionen Euro 0,9 % und bei 5,1 Millionen Euro 0,75 %. Dazu kommen fremde Spesen, die von den Depotbanken belastet werden, z.B. bei Auslandsorders. Da Kick-backs gar nicht in Empfang genommen, sondern von den Banken direkt ausgekehrt werden, kontrolliert Capitell nur die Auskehrung und der Kunde sieht die Empfänge auf dem Kontoauszug. Auf Wunsch bekommt der Kunden eine Aufstellung darüber.

Adresse

Bankhaus Carl F. Plump & Co, Am Markt 19, 28195 Bremen, Deutschland
https://www.bankhaus-plump.de/de/

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2019

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Capitell Vermögens-Management AG nimmt bereits anonymisiert am FUCHS PERFORMANCE PROJEKT teil.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Zwei Altfälle bzgl. geschlossenen Beteiligungen von Hannover Leasing: a.) Aufgrund gerichtlichem Vergleich über 3.500 erledigt. b.) Neuer Fall wegen Prospektfehler schreiben von Rechtsanwalt erhalten.

Der Teilnehmer gibt eine Selbstauskunft und der Transparenzfragebogen wurde ausgefüllt.

Die Vertrauensampel steht auf Grün.


Mehr aus Rating

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Mehr erfahren zum Rating TOPs 2019

 

Fazit

Das Unvermögen des Beraters, uns am Ende des Gesprächs einen halbwegs konkreten Vorschlag mit auf den Weg zu geben, zerstört den eigentlichen recht guten Eindruck, den wir zuvor hatten. Und auch später, als wir schließlich so etwas wie einen Anlagevorschlag bekommen, reicht er nicht an das heran, was man im Private Banking erwarten darf. Der Berater verweist in diesem Zusammenhang auf die gesetzlichen Vorgaben. Danach dürfe er - auch wenn er wollte – keine detailierten Anlagevorschläge mit Wertpapierkennnummern an Kunden herausgeben. Der Eindruck der "Unverbindlichkeit" bleibt also bis zum Verlassen der Bank erhalten. „Lust auf mehr", macht das nicht.


HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2019".

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