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Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA - Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Privatbankiers im Test für TOPs 2018

Sal. Oppenheims neue Normalität

Die traditionsreiche Kölner Privatbank Sal. Oppenheim mit mehr als 225 Jahren auf dem Buckel, hatte zuletzt wenig Fortune. Erst geriet sie selbst in schwieriges Fahrwasser als die alten Eigentümer krumme Geschäfte machten. Im Oktober 2017 hat ihre einstige Retterin, die Deutsche Bank, beschlossen: Wir werden das Traditionshaus aufspalten und integrieren. 

Das Image des drittältesten privaten Bankhauses Deutschlands ist seit der Bankenkrise angeschlagen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1789 gehört es der Familie Oppenheim. Im Jahr 2009 allerdings endet die Familientradition: die Deutsche Bank übernimmt das Traditionshaus.

Voraus geht ein Skandal, der durch die Kooperation mit dem Bauunternehmer und Immobilienfondsanbieter Josef Esch ausgelöst wird. Sal. Oppenheim stürzt in eine existenzielle Krise, die nur durch den Verkauf an die Deutsche Bank aufzuhalten ist. Seitdem klagen geprellte Anleger in Zivilverfahren auf Schadenersatz.

Tradition mit Rissen

Das Bankhaus ist bemüht, wieder zur Normalität zurückzukehren. Die Verbindung zur Deutschen Bank ist dabei aber ganz sicher nicht sehr förderlich, da Deutschlands Branchenprimus selbst seit Jahr und Tag mit milliardenschweren Prozessen zu kämpfen hat.

Sal. Oppenheim präsentiert sich im Internet selbstbewusst als Privatbank mit mehr als 225jähriger Tradition. Das ist, wie wir wissen, ein wenig gemogelt. Man bezieht sich auf alte und moderne Bankentugenden wie Kundenfokus, Integrität, Partnerschaft, Disziplin und Innovation. Man will „Ratgeber und Wegbegleiter" sein, was sich sehr schön anhört.

Und tatsächlich haben wir in den letzten Jahren unter neuem Management auch ein anderes Bankhaus erlebt, das gar nicht so sehr auf die Tradition aus 225 Jahren, sondern auf Qualität in der Beratung setzt. War das bereits der Ausdruck einer neuen Zeit, die im Traditionsbankhaus ausgebrochen ist?

Bank wirbt mit ganzheitlichen Dienstleistungen

Vermögende Privatkunden, Unternehmer, institutionelle Kunden und Stiftungen stehen im Fokus der Sal. Oppenheim. Privatkunden verspricht sie, als Gesamtvermögensmanager in allen Vermögensfragen zu wirken – von der strategischen Vermögensplanung über klassische Kapitalmarktanlagen und Alternative Investments bis zu Finanzierungen. Übersichtlich werden die Ansprechpartner im Mutterhaus in Köln sowie in den Filialen in Baden-Baden, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München und Luxemburg präsentiert.

Bank residiert wahrhaft königlich

Hier erfahren wir auch mehr über den Münchener Standort, den wir aufsuchen. Die Niederlassung München von Sal. Oppenheim hat ihren Sitz im historischen Bazargebäude am Odeonsplatz, lesen wir. Es liegt im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt, in unmittelbarer Nähe zum Hofgarten, gesäumt von Theatinerkirche, Feldherrenhalle und Residenz.

Das Bazargebäude wurde 1824 bis 1826 errichtet. Der Name deutet bereits auf seine Nutzung hin: In den beiden Seitenflügeln des langgestreckten klassizistischen Gebäudes befinden sich damals wie heute exklusive Ladengeschäfte. Im südlichen Pavillon trafen sich ab den 1830er Jahren Adel, Intellektuelle und gehobenes Bürgertum der königlichen Residenzstadt im berühmten „Tambosi" – bis heute eine ebenso konstante wie bekannte Münchner Institution. Seit 1977 residiert Sal. Oppenheim hier und betreut vermögende Privatkunden, Family Offices, Stiftungen und institutionelle Kunden aus dem gesamten Freistaat.

Investment mit kühlem Kopf

Seinen Investmentstil bezeichnet das Bankhaus als aktiv-quantitativ, fundamental und diszipliniert. Aktiv-quantitatives Portfoliomanagement bedeutet, dass es sich bei den Investments für seine Kunden auf rein rationale, objektive Entscheidungen konzentriert. Auf diese Weise werden nicht nur irrationale Verhaltensweisen gemieden, die die Kapitalmärkte phasenweise prägen. Es können diese Entwicklungen auch genutzt werden, um Zusatzerträge für die Kunden zu erzielen. Auf diesem Konzept basieren alle Investments und Anlageempfehlungen für private und institutionelle Kunden..

DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein. 

DAS BERATUNGSERLEBNIS

Es ist kein Problem, die Kontaktdaten der Münchner Filiale aus dem Internet zu erfahren. Wir rufen also die entsprechende Nummer an, aber niemand hebt ab. Nach einer Stunde ruft der Filialleiter zurück, weil er unsere Nummer auf seinem Display vorfindet. Wir schildern also unser Anliegen, mit Betonung darauf, dass wir aus dem Euro herauswollen. Wir erfahren, dass Sal. Oppenheim auf ein weltweites Research zurückgreifen kann und einen globalen Anlagefokus hat. Gut, das passt also schon einmal.

Der Berater fragt daraufhin die Höhe des Depots ab und ob Aktien, Anliehen und Rohstoffe darin enthalten seien. Wir können das bejahen, woraufhin sich der Berater erkundigt, ob wir diese Anlageformen auch in Fremdwährungen attraktiv finden. Er möchte noch wissen, ob das Depot unser gesamtes Vermögen darstellt. Wir erwähnen die Immobilien, ohne dass weiter auf das Thema eingegangen wird oder Größenordnungen abgefragt werden.

Zum Schluss vereinbaren wir einen Termin. Das Gespräch dauert nur wenige Minuten, ist aber effizient und aus unserer Sicht ausreichend. Wir sind jedenfalls gespannt auf die Beratung vor Ort. Ein Protokoll dieses Vorgespräches erreicht uns nicht.

Vor–Ort-Gespräch

Wir gelangen mit der U-Bahn zu dem hübschen, typisch Münchner Altbau, da uns schon klar ist, dass die Parkmöglichkeiten in der Innenstadt begrenzt sind. Auch die Bank weist uns vorab auf diesen Umstand hin. Aufgrund der zentralen Lage ist die Anreise mit den Öffentlichen problemlos. Wir bewundern ein wenig den Hofgarten in unmittelbarer Nachbarschaft und betreten dann voller Erwartungen das Gebäude.

Der Eingangsbereich empfängt uns gediegen, ein wenig unspektakulär und konservativ mit Teppichboden ausgelegt. Ein netter Mitarbeiter öffnet und führt uns in ein großzügiges Besprechungszimmer. Auch hier wirkt das Interieur etwas altmodisch, erzeugt aber eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre. Wir können in den Hofgarten schauen, alles hier ist ruhig und verspricht ein ungestörtes Gespräch. Gerade richtig für eine diskrete Diskussion über Vermögensdinge. Wir bekommen wunschgemäß einen Espresso Macchiato, und nach zwei Minuten betreten zwei Berater den Raum.

Wie geht es der Mutter Deutsche Bank tatsächlich?

Zunächst lenken wir Gespräch auf das Thema Oppenheim und Deutsche Bank, weil wir kürzlich in der Zeitung lesen, dass es der Deutsche Bank wegen nicht abreißen wollender Milliardenforderungen schlecht geht. Die Berater wollen diese Tatsache nicht kleinreden, betonen sie ausdrücklich. Dann tun sie es aber doch in gewissen Weise, weil sie zwar zugeben, dass die DB in den Medien keine gute Figur macht, sie aber tatsächlich nicht so angegriffen ist wie es dargestellt werde.

Einer der Berater legt uns ein Chart vor, mit dem die Solvenz des Mutterhauses bewiesen werden soll, weil es einen hohen Bestand an liquiden Mitteln habe. Als wir mehr wissen wollen, kommt der Berater etwas ins Schwimmen. Sein Kollege springt ihm bei und erklärt, es handele sich dabei nicht um Eigenmittel, sondern um Geld am Interbankenmarkt. Im Grunde, schlussfolgern wir im Stillen, sagt das also nur aus, dass die DB eine „systemrelevante Bank" ist, was ja kein Geheimnis darstellt.

Der Blick geht nach vorn

Wir werfen noch ein, dass sie dann vom Staat gerettet wird, was ein entspanntes Lächeln bei den Beratern hervorruft. Mit anderen Worten: Unser Geld ist bei Sal. Oppenheim sicher. Sie berichten dann noch, dass die Probleme bei Oppenheim, wie sie durch die  Vorgesellschafter hervorgerufen wurden, fast vom Tisch seien. Gegen Esch würden noch Verfahren laufen, die man aber nicht kommentieren wolle. Aber man blicke nach vorn und hoffe, dass die unglückselige Episode bald ganz überstanden sei.

Sie verweisen in dem Zusammenhang stolz auf das eigene Research, das nicht von der DB komme. Sie möchten uns gerne mit dem Chief Investment Officer bekannt machen und laden uns zu einer Veranstaltung nach Berlin oder München – was uns besser passe. Da unser Beratungsgespräch unmittelbar vor der US-Wahl stattfindet, habe man derzeit eine „politische Börse" und man könne nicht sagen, wie sich die Kurse verändern, geht die Marktbetrachtung weiter.

Während Diskussion um unseren Wunsch aus der Eurozone auszusteigen machen sie uns klar, dass Oppenheim nicht von einem Zerbrechen des Euroraums ausgeht. Aber man akzeptiere natürlich die Entscheidungen des Kunden und werde uns dabei mit einer optimalen Strategie unterstützen.

Intensive Anlage-Diskussion

Danach geht es um die konkrete Anlagestrategie. Nach einem Blick auf unseren Kontoauszug erfahren wir, dass der Aktienanteil von 68 Prozent sehr gut sei. Über die Risiken im Nicht-Euro-Raum wird kaum etwas gesagt. Man nimmt unsere Meinung hin, offenbar haben wir sie in den Telefonaten vorab so deutlich kommuniziert, dass man es nicht für sinnvoll erachtet, uns unser Vorhaben auszureden.

Einer der Berater stellt zwei mögliche Strategien vor. Zum einen erwähnt er ein Investment in Euro Stoxx mit Dividendentitel - da müssen wir ihn erneut darauf hinweisen, dass wir künftig nur noch 25 Prozent in Euro halten wollen. Also erklärt er die zweite Strategie, die einen Anteil von 40 Prozent des Depots in Discount-Zertifikaten vorsieht, weil man damit Investment-Phantasien – Asien und diverse Branchen – gut abdecken könne. Wir fragen noch nach, ob das Knockout-Zertifikate und etwas Ähnliches seien, was sie aber bestreiten. Es gehe nicht um Derivate mit Hebel, sondern um ganz seriöse Anlagen. Sie betonen, dass die Discount-Zertifikate aufgrund der Marktkenntnis von Oppenheim in diesem Segment überdurchschnittliche Renditen einbringen, wie ihre Depots zeigten. Über Gold als Zugabe und Absicherung wird nicht gesprochen.

Das Thema Risiko und Risikobereitschaft wird mithilfe eines Soliditätsindexes von Oppenheim diskutiert. In diesem wirklich interessanten Papier geht es um Währungs- und Länderrisiken, die aufgrund von Indizes vom Oppenheim bewertet werden. Man schlägt vor, Fremdwährungskonten einzurichten, um die Transferkosten zu minimieren. Uns müsse klar sein, dass es immer ein Fremdwährungsrisiko gebe.

Die Chemie stimmt

Rein menschlich erleben wir ein ruhiges, von viel Wissen und Kompetenz geprägtes Gespräch. Wir können vollkommen ungestört reden, die Berater drängen nicht auf Tempo, sondern nehmen uns und unsere Bedenken und Fragen ernst. Die Chemie zwischen uns Dreien ist gut, wir gehen locker und vertrauensvoll die einzelnen Themengebiete durch.

Sie erkennen gut unseren Kenntnisstand in Finanzfragen und gehen darauf ein. Gefreut haben wir uns über die Offenheit, mit der sie uns anbieten, bei Bedarf einen anderen Berater hinzuzuziehen, falls wir Probleme mit einem von ihnen hätten. Da seien sie Profis, die wüssten, wie viel davon abhängt, ob Berater und Kunde miteinander harmonieren. Wir müssen sagen, das beweist eine gewisse Klasse und ist uns so noch nicht passiert. Wir beruhigen sie aber, dass das nicht nötig sei, da wir uns mit beiden wohl fühlen.

Beeindruckend und ungewöhnlich auch die Frage an uns, was eine Bank nach unserem Empfinden auf keinen Fall machen dürfe. Wir überlegen nicht lange und meinen, dass Lügen das schlimmste sei. Schlimmer als Fehler machen wäre, sie zu vertuschen, weil das die Sache noch ärger mache. Wir haben den Eindruck, dass sie mit dieser Antwort gut leben können. Und wir haben das gute Gefühl, dass man uns Kunde und als Mensch Respekt zollt. 

Nachbetreuung

Wir bekommen einen Anruf, in dem der Anlagevorschlag angekündigt wird und wir gefragt werden, ob wir zu der Veranstaltung kommen, zu der wir eingeladen sind. Das ist sehr aufmerksam. Ein Protokoll des Vor-Ort-Gesprächs erreicht uns nicht. Erst mit dem Anlagevorschlag werden unter der Überschrift „Ausgangssituation – So haben wir Sie verstanden" die Inhalte des Gesprächs zusammengefasst. Wir finden diese Vorgehensweise kühn, da man uns ja auch falsch verstanden haben kann und dann der gesamte Anlagevorschlag auf fehlerhaften Annahmen beruhen würde. Und so ganz getroffen haben die Berater unseren Geschmack dann tatsächlich nicht.

Der Anlagevorschlag aus Kundensicht

Der Anlagevorschlag kommt termingerecht per Mail bei uns an. Unsere Erwartungen sind hoch, doch werden sie nur zum Teil erfüllt. Bei seiner Beurteilung schlagen zwei Herzen in unserer Brust. Zwar erscheint uns in der Betrachtung aus der Sicht des Laien die Währungsverteilung vernünftig zu sein, sie wird aber nicht begründet. Auch der Unterschied zwischen strategischem und taktischem Vorgehen wird uns nicht wirklich klar. Die Szenarien werden zwar dargestellt und erläutert, doch die Relevanz für uns bleibt im Dunkeln. Der Fokus auf Dividendenwerte leuchtet uns noch ein, doch warum die Discount-Zertifikate in Euro laufen, wird wohl das Geheimnis von Sal. Oppenheim bleiben. Kosten und Vergütung werden gut erklärt. Mal sehen, ob die Bewertung des Fachmannes ähnlich ausfällt.

Gebühr

Sal. Oppenheim möchte 0,75 Prozent pro Jahr von uns haben. In dieser Pauschalvergütung sind die bankeigenen Gebühren des Bankhauses als konto- und depotführende Stelle enthalten. Dies schließt auch die Entgelte für die Vermögensverwaltung, das individuelle Vermögensreporting, Transaktionskosten sowie Depot- und Kontoführung ein. Die Gebühr ist sicherlich in Ordnung, wäre für uns aber kein zwingendes Argument, tatsächlich zu Sal. Oppenheim zu wechseln.

In den Transparenzangaben spricht die Bank von Kosten zwischen 0,9 und 1,2 Prozent. Damit wären wir mit unseren 0,75 noch gut weggekommen. Die Bank erklärt sich weiter: „Im Rahmen einer Pauschalvergütung sind alle Kosten mit der Zahlung des vertraglich festgelegten prozentualen Satzes abgegolten. Bei Einzelabrechnungen hingegen werden Transaktionskosten entsprechend einer Vereinbarung gegenüber dem Kunden berechnet. Hierzu zählen unter anderen Provisionen für Aktien, Renten und Alternative Investments, Ausgabeaufschläge für Publikumsfonds sowie eine Depotpauschale. Weiterhin werden dem Kunden fremde Kosten weiterbelastet. Bei einer Teilpauschalierung (All in Fee) entfallen alle eigenen Entgelte, es müssen aber fremde Entgelte (wie Courtage, externe Lieferspesen und Brokerspesen) bezahlt werden. Bei einem reinen Vermögensverwaltungs-Entgelt fallen darüber hinaus noch Depotentgelte, Transaktionsentgelte und Kontoentgelte an.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

WISSENSWERTES

Sal. Oppenheim jr. & Cie. AG & Co. KGaA, Odeonsplatz 12, 80539 München, www.oppenheim.de/

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA beteiligt sich permanent mit wechselndem Status am FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Ob man in den letzten drei Jahren in Rechtsstreitigkeiten mit Kunden verwickelt war, will Sal. Oppenheim nicht verraten. „Über Art und Umfang der Geschäftsbeziehung mit unseren Kunden bewahren wir grundsätzlich Diskretion", lautet der Kommentar.


Als ihre zentralen Geschäftsfelder bezeichnet Sal. Oppenheim die individuelle Vermögenverwaltung und die Vermögensberatung für private und institutionelle Kunden. Darunter fallen das Stiftungsmanagement, Custody Service, Family Office, Nachfolgeplanung, Immobilienberatung, und M&E-Beratung. Unterwegs ist man fast ausschließlich in Deutschland.

Was Auskünfte über Kundenstrukturen betrifft, ist das Haus knausrig. „Unser Haus veröffentlicht keine Detailangaben über sensible Kundenstrukturen. Insgesamt verwaltet Sal. Oppenheim ein Kundenvermögen in Höhe von rund 49,2 Mrd. Euro per Ende 2016", so lautet der Kommentar. Rund 94 Prozent der Kunden stammen aus Deutschland, Luxemburg, Schweiz und Österreich seien noch erwähnenswert.

Mit drei Millionen geht's los

Was die Klientel betrifft, will man bei Sal. Oppenheim offenbar ganz hoch hinaus. Denn die private Vermögensverwaltung richtet sich an Vermögensinhaber mit einem liquiden Vermögen von jeweils mehreren Millionen Euro, von dem mindestens ein Drittel bei Sal. Oppenheim verwaltet werden sollte. Das Mindestanlagevolumen einer individuellen Vermögensverwaltung liegt entsprechend bei drei Millionen Euro.

Im Einzelfall werden Lösungen in Abhängigkeit von Ertrag und Aufwand auch bei geringerem Volumen angeboten. Dups, da sind wir mit unseren vier Millionen ja gerade noch so über die Einstiegshürde hinweg gehopst. Bei Bestandskunden und wenn „ein realistisches Aufstockungspotential" erkennbar sei, könne man sich auch mal mit weniger zufrieden geben.

Die Transparenz lässt zu wünschen übrig

Die Betreuung wird diesen hohen Anforderungen gerecht. Nur 20 Kunden betreut ein Berater im Schnitt, was im Branchenvergleich zu den besten Werten zählt. Bei weniger komplexen Vermögen können es auch mal 60 Kunden sein, zu denen ein Berater in Kontakt steht.

Wenn die Märkte verrücktspielen, tritt Sal. Oppenheim zusätzlich zu den regelmäßig stattfindenden Gesprächen über die Entwicklung des Vermögens bei bestimmten Verlustgrenzen mit den Kunden in Kontakt. „Bei Überschreitung dieser Grenzen erfolgt unmittelbar und automatisch eine Meldung aus den Portfoliomanagementsystemen und taggleich eine schriftliche Benachrichtigung des Kunden und des Kundenbetreuers", lässt uns das Unternehmen wissen.

Letzterer nimmt Kontakt zu seinem Kunden auf, um ihm die Hintergründe zu erläutern und mit ihm die Implikationen für die weitere Verwaltung des Vermögens zu besprechen. Angaben zur Höhe, in der die Kunden investiert sind, will Sal. Oppenheim ebenfalls nicht machen. Warum diese Geheimniskrämerei? Andere vergleichbare Unternehmen haben keine Probleme damit. Die Erklärung kennen wir schon von anderen Transparenzanfragen und stillt unsere Neugier in keiner Weise.

Umfassende Researchtätigkeit

Sal. Oppenheim verfügt über eine eigene volkswirtschaftliche Abteilung. Diese unterstützt die Geschäftsbereiche bei den Portfolioentscheidungen und Anlageempfehlungen. Dabei werden die relevanten Daten der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und deren Auswirkung auf die wichtigsten Kerngrößen wie Zinsen, Wechselkurs, Wirtschaftswachstum und Inflation analysiert.

Eine Hauptaufgabe liegt in der Erstellung der gesamtwirtschaftlichen Prognosen und der Interpretation volkswirtschaftlicher Themen im Hinblick auf die Kapitalmärkte. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Europa, den Vereinigten Staaten, Asien, Japan sowie Emerging Markerts. Darüber hinaus liefert die volkswirtschaftliche Analyse wesentliche Erkenntnisse bei der Auswahl des Anlagespektrums für die internationalen Rentenportfolios.

Die Ergebnisse der Researchtätigkeit fließen über mehrere Kanäle in die Beratungsleistungen und Anlageentscheidungen der Bank ein.

Alle Branchen in Europa werden beobachtet

Sal. Oppenheim legt bei Aktieninvestments den Fokus auf einen quantitativen Researchprozess nach fundamentalen Kriterien wie z.B. Bewertung oder Finanzkraft. Damit werden das STOXX 600-Universum, die Titel inklusive des DAX 30 sowie ausgewählte Small- und Mid-Cap-Werte abgedeckt. Mit diesem Ansatz ist gewährleistet, dass alle Branchen in Europa umfassend beobachtet werden.

Daneben gibt es quantitative Modelle zu USA und Japan sowie auf unregelmäßiger Basis Ausarbeitungen zu unterschiedlichen Sonderthemen. Dazu gehören unter anderem Studien zu dividendenstarken Titeln sowie eine Ausarbeitung zum Thema der Währungssensitivität einzelner Aktien bzw. Branchen. Die Portfoliomanager und Analysten des Bankhauses haben außerdem Zugriff auf externe Datenbanken führender Investmentbanken.

Um auch im Tagesgeschäft kontinuierlich mit Informationen versorgt zu sein, können die Portfoliomanager jederzeit auch direkt auf die Analysten diverser Investmentbanken zugreifen.

Hauseigene Produkt im Einsatz

In der Vermögensverwaltung finden auch hauseigene Produkte Verwendung. Als Publikumsfondsmanager nutzt die Bank im Rahmen von Best-Advance die von ihr gemanagten Produkte. Hervorzuheben ist dabei eine Produktreihe, die maßgeschneidert für bestimmte Strategien in der individuellen Vermögensverwaltung konzipiert wird. Der durchschnittliche Anteil der hauseigenen Publikumsfonds liegt bei unter 5 Prozent.


 

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Fazit: Die Beratung wird von zwei professionellen, gut vorbereiteten Bankern durchgeführt, die ihr Handwerk beherrschen. Wir fühlen uns jederzeit verstanden und aufgehoben. Abstriche machen wir aus Laiensicht erst beim Anlagevorschlag. Der nun, nachdem sich die Bank für den nächsten Auswertungsschritt qualifiziert hat, unter die Lupe genommen wird. Egal, zu welchem Schluss wir kommen werden: Es wird die letzte Bewertung sein, die wir für Sal. Oppenheim durchführen. Der Traditionsname verschwindet 2018 vom Markt.

HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2018".

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