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Schelhammer Capital Private Banking TOPS 2022, Auswahlrunde Beratungsgespräch

Schelhammer Capital: Ein gelungener Kompromiss

Wie schlägt sich die Capital Bank im Markttest TOPS 2022? Copyright: Verlag Fuchsbriefe
Auf ihrer Homepage wirft die österreichische Capital Bank ganz viele Fragen auf: nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt, den Vorteilen aktiv gemanagter Fonds ggü. ETFs sowie den Inflationsgefahren ist die Rede: „Ihre Ersparnisse sind in höchster Gefahr – Ökonomen warnen vor Inflation.“ Das ist das Thema, das den Kunden anfixt …

Die Capital Bank – in Kürze fusioniert und umgetauft zu Schelhammer Capital – weist eine etwa hundertjährige Historie auf. 1922 gegründet, wurde die österreichische Privatbank 1988 von der Grazer Wechselseitige Versicherung AG aufgekauft. U. a. mit der Bank Burgenland sowie dem Bankhaus Schellhammer & Schattera bildet sie seit 2016 die Bankengruppe GRAWE. Ab Ende September firmiert man unter dem Namen Schelhammer Capital und stellt damit die „stärkste Privatbank Österreichs“ dar – in Zahlen ausgedrückt heißt dies: 24 Mrd. Euro Anlagevermögen.

Auf Platz vier der Ewigen Bestenliste

Auf der  Ewigen Bestenliste der Fuchs | Richterprüfinstanz steht die Capital Bank mit einem vierten Platz auf dem Sprung zu einem Medaillen-Rang und unterstreicht damit, dass sie seit vielen Jahren zu den „stärksten“ Privatbanken in- und außerhalb Österreichs zählt.

Transparenz wird in dem Haus groß geschrieben. "Gern" beantwortet man die Fragen der Fuchs | Richter Prüfinstanz und beteiligt sich zudem wettbewerbsorientiert am Performance Projekt. 

Kundenanliegen:

  • Deutscher Kunde mit Wohnsitz Österreich 
  • Erste Kenntnisse zur Geldanlage
  • Anlagesumme: 3,5 Mio. Euro
  • Anlageziel: realer Kapitalerhalt
  • Anlagehorizont: 10 Jahre 
  • Zentraler Kundenwunsch: langfristiger Vermögenserhalt, Inflationsschutz, Währungsabsicherung (hält Verfall des Euro für möglich), Vermögenssicherung, vorbereitet sein für schwierige Zeiten auf den Märkten (und ggf. gesellschaftlich)

Ein "dünnes" Vorgespräch

Grundsätzlich, das sei vorweggenommen, erfährt der Kunde bei der Capital Bank eine vorbildliche Beratung. Etwas dünn fällt lediglich das Vorgespräch aus. Dies hätte von Seiten des Beraters substantieller geführt werden können. Dann nämlich wäre neben dem zur Disposition stehenden Anlagebetrag auch herausgekommen, welche Sorgen den Kunden umtreiben. Mit dieser Vorinformation hätten die Berater sich noch besser auf das eigentliche Beratungsgespräch vorbereiten können und nicht so irritiert reagieren müssen, als sie mit der großen Euroskepsis des Kunden konfrontiert wurden. 

Eine empathische Beratung

Kommen wir auf die – deutlich überwiegenden – Stärken der Österreicher zu sprechen. Diese fangen mit dem Service an: Der Kunde erlebt einen herzlichen Empfang in der Salzburger Niederlassung der Capital Bank. Man zeigt sich sehr aufmerksam und äußerst freundlich gegenüber dem Kunden, der die Gesprächsatmosphäre als angenehm empfindet. Allerdings nimmt er in Hinblick auf sein Bedürfnis nach Diskretion ein wenig verwundert zur Kenntnis, dass die Türen der Büros offen stehen. Insgesamt dominiert jedoch das Gefühl, gut beraten und bedient zu werden.

Dies betrifft auch seine Inflationsängste sowie sein großes Sicherheitsbedürfnis. Beides gleichzeitig zu bedienen scheint gar nicht so einfach zu sein. Schließlich spricht sein hohes Sicherheitsbedürfnis für eine konservative Anlage. Und dies bedeutet zumindest im herkömmlichen Sinne eine erhöhte Rentenquote. Die möglichen Inflationsszenarien sprechen hingegen dafür, den Anteil an Papiergeld möglichst gering und den Anteil an Produktivkapital in Form von Aktien möglichst hoch zu halten. 

"Zusammenbruch des Geldsystems" durchgespielt

Wenn die Bank auch nicht ganz die Euro-Skepsis des Kunden teilt, so zeigt sie dennoch Verständnis dafür und stellt sich auf seine Sorgen ein. Gleichwohl scheinen der Bank Worst-Case-Szenarien nicht fremd zu sein: So bekommt der Kunde auf einer Folie die „Auswirkungen beim Zusammenbruch des Geldsystems“ zu sehen: Von der stufenweisen Geldentwertung über Banken- und Staatspleiten bis hin zum Schuldenschnitt als letzte Lösung ist die Rede.

Letztlich zeigt sich die Bank in ihrem Auftritt sehr solide und überzeugt, damit keine großen Experimente eingehen zu wollen. So heben die Finanzexperten hervor, grundsätzlich nicht in illiquide Vermögensanlagen zu investieren. Getreu dem Motto „Schuster bleib bei deinen Leisten“, beschränkt die Bank sich auf das reine Wertpapiergeschäft.

Klar kommunizierter Zielkonflikt

Der Anlagevorschlag überzeugt aufgrund seiner Übersichtlichkeit und seiner Transparenz. Ausführlich geht man auf die schwer zu vereinbarenden Wünsche des Kunden ein – den klassischen Zielkonflikt zwischen Ertrag, Sicherheit und Anlagedauer: So stellt sich der Kunde eine Nettorendite von zwei Prozent (vor Inflation), einen Anlagehorizont von drei bis fünf Jahren und einen maximalen Buchverlust von -15 % vor.

Um dieser Renditeerwartung aus Sicht der Österreicher gerecht werden zu können, wäre eine höhere Aktienquote erforderlich, die wiederum einen längeren Anlagehorizont von 5-10 Jahren und zugleich eine höhere Verlusttoleranz nach sich ziehen würde. Insofern stellt der Anlagevorschlag einen notwendigen Kompromiss dar. Schließlich setzt er sich aus zwei Depots zusammen.

Die "Doppel-Depot-Lösung"

Einerseits bedient man die Euro-Skepsis des Kunden. So stellt man ihm ein sog. „Euro-Alternativ-Portfolio“ zusammen. Hier meidet die Capital Bank bewusst die Heimatwährung und setzt fast ausschließlich auf Fremdwährungen. Zudem haben Hochzinsanleihen und italienische Staatsanleihen keinen Platz im Rentendepot, stattdessen aber Inflations-, US-, Schweden- und China-Anleihen.

Allerdings kann damit die Wunschrendite des Kunden nicht erfüllt werden. Aus dem Grund enthält der Anlagevorschlag außerdem ein sog. „Ertragsziel Depot“. Setzt sich das „Euro-Skepsis“-Depot aus 90 % Anleihen und 10 % Gold zusammen, so zeichnet sich das Ertragsziel-Depot durch einen 45%igen Aktienanteil aus. Grundsätzlich setzt man bewusst nicht auf Market Timing. Alle Titel werden gleich gewichtet und es findet regelmäßig ein Rebalancing statt. Preislich gibt es nichts zu monieren: Die Kosten setzen sich jeweils zur Hälfte aus durchaus akzeptablen 0,75 % p. a. (exkl. MwSt.) für das Euro-Skepsis und 1,0 % p. a. (exkl. MwSt.) für das Ertragsziel-Depot zusammen.

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Kontakt

  • Schellhammer Capital – Private Banking Salzburg
  • Linzer Gasse 4  
  • A-5020 Salzburg
  • www.capitalbank.at

Zusatzinfos

  • Institutsgruppe: Privatbank
  • Zentrale Geschäftsfelder: Vermögensverwaltung, Vermögensberatung und Family Office
  • Weitere Dienstleistungen: Offshore-Vermögensverwaltung, Stiftungsmanagement, Nachfolgeplanung, Immobilien- und M&A Beratung
  • Alleinstellungsmerkmal (USP) am Markt? „Wir haben uns in den vergangenen Jahren mit fairen, ehrlichen und performancestarken Produkten und Beratungsleistungen starke Kundenbeziehungen aufgebaut.“
  • Verwaltete Kundengelder (assets under management): 6,25 Mrd. Euro (31.12.2020)
  • Nettoneugeld 2020: 145 Mio. Euro
  • Teilnahme am FUCHS-Performance Projekt: ja 

Fazit: Zwar nimmt sich die Capital Bank im Vorgespräch wenig Zeit für das Kundenanliegen, zeigt aber dann im eigentlichen Beratungsgespräch ihr ganzes Können. Tatsächlich geht sie auf die Euro-Skepsis des Kunden ein und präsentiert nach einigen telefonischen Rückfragen einen Anlagevorschlag, der für den Kunden einen gelungenen Kompromiss darstellt.

Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz  erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die FUCHS|RICHTER Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

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