Sechs Gründen auf der Spur
Leider reagiert die Bank nicht auf unsere Bitte, einen Transparenzfragebogen auszufüllen. Zwar würden internationale Ratingagenturen und die Fachpresse regelmäßig die Qualität ihrer Vermögensverwaltung auszeichnen. Doch am Direktvergleich von über 100 Vermögensverwaltern im FUCHS Performance-Projekt von Dr. Jörg Richter und Verlag Fuchsbriefe nimmt die Banque de Luxembourg nicht teil.
Der Kunde und sein Anliegen
Die Testkunden der Private Banking Prüfinstanz sind vermögend und Multimillionäre. Aber sie bringen zunächst nur eine halbe Million zur Anlage mit. Ihr persönlicher Hintergrund ist sehr unterschiedlich. Gemein ist ihnen jedoch, dass sie für ein jüngeres Familienmitglied in der nächsten Generation mal Sohn oder Tochter, mal Nichte oder Neffe die Zukunft finanziell absichern wollen. Hier geht es zur ausführlichen Schilderung des Testfalls.Das Beratungserlebnis
Eine großzügig anmutende Website begrüßt den Kunden mit dem Satz: Verantwortliche Lösungen für den Schutz, die Wertsteigerung und Weitergabe ihres Vermögens. Ein Satz der uns anspricht. Denn genau darum geht es uns. Daher folgen wir der Aufforderung „Kontaktieren Sie uns“. Allerdings nicht über das unpersönliche Formularfeld der Website. Wir versuchen es telefonisch. Die Zentrale der Banque de Luxembourg verbindet mit der Private Banking Abteilung: "Es wäre da ein potentieller Kunde in der Leitung", hören wir mit. Wie wir denn auf sie kämen?, lautet die erste Frage des Beraters mit dem wir nun verbunden sind. Dann erfolgt sogleich der Hinweis, dass die Eltern der von uns zu beschenkenden Nichte zum Termin mitkommen müssten. Interessant. Auch die Höhe der Anlagesumme erfragt der Berater. Sie schient offenbar hoch genug. Wir bitten darum, uns eine Terminbestätigung und eine Anfahrtsskizze zu senden. Sie erreicht uns 1 Woche vor Termin. Das Bankgebäude mit seiner spitzen Architektur strahlt Eleganz aus und beeindruckt. Die Rezeptionistin begleitet uns durch einen gläsernen Kreuzgang zur Private Banking Abteilung. Dort warten wir einige Augenblicke in einer schicken Bistrolounge bei Erfrischungsgetränken und Zeitungen. Von dort geleitet uns ein Mitarbeiter der Abteilung in den eleganten Beratungsraum. Ein großes Gemälde hängt an der Wand, aus dem Fenster schweift der Blick über den Park zu einem anderen Bankgebäude, das vermutlich aus der Empire-Epoche stammt. Wir müssen nicht warten: Ein sympathisch wirkender Berater betritt den Raum. Er stellt zunächst sich und die Geschichte des Hauses vor. Dann bittet er uns, unser Anliegen vorzutragen. Zwischendurch fragt er zurückhaltend nach der Herkunft des Vermögens – was wir gerne beantworten. Er würde dafür allerdings noch einen entsprechenden schriftlichen Nachweis benötigen. Wiederholt fragt er im Verlauf des Gesprächs dezent nach unseren Anlagekenntnissen. Doch dann kommt er schnell zum Kern der Sache – eine gründliche Befragung etwa nach unserer familiären Situation erspart er sich. War da nicht was? „BESTANDSAUFNAHME: Am Anfang der Beratung steht immer eine Bilanzaufnahme ihrer persönlichen, familiären und finanziellen Situation, bei der wir nach Ihren Zielen bei der Vermögensverwaltung fragen“, verspricht die Bank auf ihrer Website. Wir erleben es nicht. „Auf der Grundlage dieser Analyse erarbeiten wir verschiedene Strukturierungs- und Planungsmodelle, die auf ihre persönliche Situation und Ihre Projekte zugeschnitten sind. Dazu nutzen wir gegebenenfalls für Luxemburg spezifische Strukturierungsinstrumente und -vehikel unter Beachtung der internationalen gesetzlichen Bestimmungen“. So, so. Unser Berater weiß auch ohne tiefer gehende Analyse bereits eine Lösung für unser „Problem“: vier erfolgreiche hauseigene Fonds, die unserem Risikoprofil entsprächen (75% Anleihen und 25% Aktien). Das Risiko erscheint dem Berater und uns tragbar, vertieft wird diese Frage nicht. Bei Hausfonds, so der Berater, fielen keine Depotgebühren an. Die Fondsvermögensverwaltung würde uns mit Fonds der BdL 0,15% der angelegten Summe zuzüglich 1% Managementgebühr kosten. Da gäbe es keinen Verhandlungsspielraum. Auf einem Monitor zeigt er uns die jeweilige Performance der infrage kommenden Fonds. Zweimal muss er den Raum verlassen, um Unterlagen zu holen. Schwerpunkt: Healthcare und Nahrungsmittelbranche. „Um ein Familienvermögen erfolgreich zu verwalten, müssen nicht nur die finanziellen Dimensionen einer Anlage, sondern auch ihre steuerlichen Auswirkungen gründlich untersucht werden“, weiß die Bank. Aber nicht unser Berater. Jedenfalls beschäftigt er sich nicht weiter damit. Dass wir bei einer Schenkung Steuern zu entrichten haben, ist nicht Gegenstand des Gesprächs. Dass daraus dann eine höhere Einzahlsumme resultiert, um die Zielsumme von einer Million für unsere Nicht zu erreichen, ebenfalls nicht. Was wir also jährlich aufstocken müssen, ebenfalls nicht. Kurz: Wir kennen am Ende der Unterredung vier hauseigene Fonds der Banque de Luxembourg, ansonsten sind wir aber kaum schlauer als beim Betreten des Gebäudes. Gegen Ende des Gespräches holt der Berater noch seinen Vorgesetzten hinzu, mit dem er im Team arbeitet. Aha, die Vertretung. Hoffentlich wird das Gespräch gut dokumentiert, damit er weiß wer wir sind und was wir wollen. Dann avisiert er uns noch Unterlagen zum Dividendenfonds schicken, den er präferiert. War das nun „Vermögensengineering“ á la Banque de Luxembourg? Ein Anlagevorschlag solle dann bei Unterschrift erarbeitet werden. Immerhin schickt uns der Berater als schriftliche Unterlage noch zehn lose Blätter zu Aktien und Rentenfonds zu. Kommentarlos.Fazit: Sechs Gründe kennt die Banque de Luxembourg, ihr unser Vermögen anzuvertrauen. Wir kennen nicht einen.
Fakten: keine Angaben
Banque de Luxembourg
14, boulevard Royal, 2449 Luxemburg
www.banquedeluxembourg.com
Hinweis: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.
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