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Sydbank A/S (Deutschland), Beratungsgespräch Bankentest TOPs 2018, Qualifikation

Sydbank: Dänisch freundlich, fachlich gut

Offen und freundlich tritt uns der Berater der Sydbank gegenüber. Und auch fachlich hat er einiges zu bieten. An einigen Stellen im Gespräch weiß das Haus zu überraschen.

Wir tragen uns mit dem Gedanken, einen Wohnsitz in Skandinavien aufzuschlagen, das wir schon häufig besucht haben. Ein Bekannter empfiehlt uns die Sydbank als Partner für die Geldanlage. Wohlan.

„Willkommen." So empfängt die Sydbank Besucher auf Ihrer etwas spartanischen Webseite. Die dänische Bank, eine der größten Banken Dänemarks, ist auch in Deutschland mit Filialen in Flensburg, Kiel und Hamburg vertreten. Es gab sie auch schon in Berlin, doch so weit südlich war wohl der Mentalitätsunterschied zu groß. Jedenfalls blieb das Expansionsexperiment ohne Erfolg. Die Sydbank Deutschland ist schließlich auch eine norddeutsche Regionalbank mit einem umfassenden Kerngeschäft im Firmenkunden- und Private Banking-Bereich.

Die Spezialisierung auf die Segmente Private Banking und Firmenkunden unterscheidet die Sydbank nach eigenem Dafürhalten von Universalbanken und bürgt für ein Höchstmaß an Kompetenz. Durch eine provisionsunabhängige Entlohnung der Private Banker sowie einem umfangreichen Netzwerk von Kooperationspartnern erhalten Kunden die besten Produkte, die neutral und unabhängig ausgewählt wurden, wirbt die Bank für ihre Dienstleistung.

Die Sydbank Deutschland rühmt sich einer soliden Eigenkapitalstruktur als Basis für nachhaltige Bankgeschäfte. Dies habe auch der europäische Bankenstresstest, den die Sydbank „mit Bravour" bestand, bestätigt.

DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein. 

DAS BERATUNGSERLEBNIS

Als wir in der Sydbank-Niederlassung in Hamburg anrufen, erreichen wir umstandslos einen Mitarbeiter. Er gibt uns einen kurzen Eindruck vom Haus: eine skandinavische Bank mit deutsch-dänischem Team, vorwiegend Kunden im Alter von 60plus mit einem Vermögen ab 200.000 Euro würden betreut.

Man arbeite mit liquide handelbaren Wertpapieren – Aktien und Anleihen – und habe langjährige Erfahrung mit Fremdwährungen, wobei norwegische Krone und schwedische Krone seit 2012 Verluste gegenüber dem Euro verzeichneten. 2016 habe es dann eine leichte Erholung mit positivem Trend gegeben. Die Mitarbeiter würden sich gegenseitig im Viererteam vertreten.

Nun erkundigt sich der Berater nach unserem Anlagewunsch. Wir skizzieren kurz unseren Wechselwunsch und -grund und deuten Größenordnung des Anlagebetrages an.
Daraufhin gibt er uns erste Empfehlungen: Wir sollten das Portfolio global aufstellen, auch Anleihen in kurz- und mittleren Laufzeiten erwerben und generell verschiedene Aktien und Währungen kaufen. Außerdem umreißt der Berater kurz, was uns beim Termin im Haus erwarten würde: Man würde den Anlagehorizont und die -inhalte herausarbeiten, unseren Risikotyp definieren und die Ländergewichtung ermitteln.

Möglicherweise ein passender Partner

Wir haben nur kurz überlegt und sind zu dem Schluss gekommen, dass die Sydbank für unser Anliegen ein passender Partner sein könnte. Also nochmals angerufen. Nun erreichen wir einen anderen Berater, der für unseren Raum zuständig ist. Auch gut. Er fragt, ob wir das Volumen grob benennen könnten. Hatten wir das nicht schon? Nun gut. Viele ihrer Kunden hätten eine ähnliche Ausgangssituation und den Wunsch, in andere Währungen zu gehen.

Der Berater verschweigt allerdings auch nicht, dass in Fremdwährungen immer Risiken stecken; trotzdem sollte man sich unbedingt global aufstellen. Ausschließliche Investition in den EURO respektive Europa wären fatal. Er rät außerdem zu einer langfristigen Ausrichtung – was ohnehin unserer Vorstellung entspricht. Neben skandinavischen Währungen sei auch der Dollar denkbar. Allerdings stünden wegen des Brexit, der EZB-Zinspolitik, den Wahlen in Frankreich und Deutschland für 2017 viele Fragezeichen auf dem Plan.
Abschließend erfragt der Berater noch unsere Kontaktdaten mit Geburtsdatum, um die erforderlichen Formalien vorab vorbereiten zu können.

Vor–Ort-Gespräch

Es ist uns durchaus unangenehm, dass wir uns verspäten. Doch der Berater kann sich umstellen. Kein Problem. Wir erreichen das moderne Bürogebäude (viel Glas) am Sandtorhafen, in dem die Sydbank einer der Mieter ist, bequem mit Öffentlichen Verkehrsmitteln. Parken wäre im Parkhaus möglich. Von der Bank aus hat man einen guten Blick auf die Hafencity mit der Elbphilharmonie.

Der Berater erwartet uns bereits und stellt uns das Private Banking-Team vor, welches mit ihm aus 4 Kundenbetreuern besteht. Wir könnten auf Wunsch auch gerne die Beratung durch einen der Kollegen wählen. Wollen wir aber nicht. Diskretion ist trotz Glastüren gegeben, da diese "blickdicht" sind (Milchglas). Außerdem würden die Kunden so terminiert, dass sie sich in der Bank nicht über den Weg laufen, erfahren wir.

Im Beratungsraum erleben wir eine kleine Überraschung: Auf dem Tisch ist ein Imbiss vorbereitet, Getränke und Geschirr stehen ebenfalls bereit. Alles klar für einen netten Smalltalk. Der Raum selbst ist freundlich modern eingerichtet. Durch das Element Glas (Fenster, Türen, Tisch) ist er hell und strahlt Offenheit aus.

Unser Berater erzählt zunächst begeistert von seinem Arbeitgeber, der auf Teamgeist setze. Die Sydbank bilde ihre Mitarbeiter gezielt und regelmäßig weiter. Überstunden würden vermieden. Die vielgepriesene Work-Life-Balance werde hier gelebt, sagt er. Bei den Gehältern herrsche Transparenz, es gebe weder Provisionen noch Boni. Dadurch entstehe kein "Verkaufsdruck" - Klasse ginge vor Masse. Wir spüren förmlich die Zufriedenheit des Beraters. Und Vertrauen schafft das Entlohnungsmodell durchaus bei uns.

Berater sieht Marktumfeld als schwierig an

Der Berater macht auf uns einen routinierten Eindruck, kennt die Märkte sehr gut und weiß, wovon er redet. Er rekapituliert noch einmal das schwierige politische Umfeld, das Einschätzungen problematisch mache. Es sei dadurch nicht einfach zu planen. Die klassischen "Sicherheitsvarianten" bei der Geldanlage – voran festverzinsliche Staatsanleihen – hätten ihre Bedeutung verloren. Im Gegenteil, sie führten momentan zur Geldvernichtung. Daran werde sich sehr wahrscheinlich auch auf längere Sicht nichts ändern. Geldanlagen, Investitionen müssten daher neu überdacht werden, um Vermögenserhalt und -mehrung zu gewährleisten. Ein jahrelanges, statisches Verbleiben in einer Anlage habe sich überholt. Heute sei Flexibilität wichtiger denn je.

Der Berater skizziert auch gleich einige Ideen, wie das Portfolio neu strukturiert werden könnte. Als Rentenpapiere schlägt er Kurzläufer vor, wir sollten außerem die Bargeldkomponente stärker beachten und Währungsfestgelder berücksichtigen. "Bargeldkomponente" heißt: nicht den kompletten Betrag in Renten, Aktien etc zu investieren, sondern Liquidität auf ein Konto für Flexibilität zurückzubehalten, um z.B. - sofern erforderlich - schnell auf Marktveränderungen reagieren zu können. "Währungsfestgelder" sind Festgelder in einer anderen Währung als dem EURO. Vorteil liegt hierbei gegebenenfalls in der Stärke der Fremdwährung selbst. Außerdem kann der Kunde von den Wechselkursentwicklungen profitieren.

Lieber Fonds als Einzeltitel

Aktien, Derivate, Mischfonds sowie Edelmetalle gehörten selbstverständlich auch ins Depot. Allerdings würde die Sydbank nicht in Einzeltitel investieren, sondern Fonds vorziehen. Einen konkreten Goldanteil schlägt der Berater nicht vor.
Ein Blick in unser Depot

Erst jetzt wirft der Berater einen genaueren Blick auf unseren Depotauszug. Eine Prüfung der einzelnen Positionen werde er im Rahmen der Erstellung eines Anlagevorschlags vornehmen. Grundsätzlich sieht er eine Umstellung auf Rentenfonds mit kurzer Restlaufzeit als notwendig an. Die bisherige Ausrichtung ist fraglos eine ganz andere als die gewünschte. Er erkundigt sich nach unserem emotional ertragbaren Risiko bei Ausschlägen nach unten – eine gute Frage, die wir gar nicht so leicht beantworten können – und möchte wissen, wie langfristig wir uns ausrichten möchten, um Marktschwankungen aushalten zu können und vermeintliche Verluste nicht realisieren zu müssen.

Wir denken, dass wir aufgrund unserer langfristigen Ausrichtung recht entspannt sein können, solange sich der Markt wie auch bei früheren Abstürzen wieder erholt. Trotzdem: Bei einem Verlust von 10% möchten wir gern informiert werden.
Der Anlagevorschlag erscheint uns aus Laiensicht durchaus verständlich und nachvollziehbar, allerdings auch sehr umfangreich. Die Sydbank arbeitet nicht mit Einzeltiteln.

Gebühr

Die Bank bietet uns einen Depotfestpreis an, der sich nach dem Risikoprofil richtet. Ab 750.000 Euro und einem konservativ ausgerichteten Portfolio zahlt der Kunde 0,75% p.a., bei einer ausgewogenen Ausrichtung mit etwa gleichen Anteilen Aktien und Anleihen kostet es 1,00% p.a. und die dynamische Variante mit hohem Aktienanteil – also unsere Präferenz –1,25% p.a. jeweils zzgl. Ust.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

WISSENSWERTES

Sydbank Deutschland A/S, Am Sandtorkai 54, 20457 Hamburg, www.sydbank.de

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Mit der konservativen Anlagestrategie nahm die Sydbank vom 1.07.2011 bis 30.6.2016 am deutschlandweiten Performance Projekt I teil. Dies wurde von der Private Banking-Prüfinstanz, Verlag Fuchsbriefe und Institut Dr. Richter, IQF initiiert. Unter 71 namhaften Vermögensverwaltern und Banken belegt die Sydbank zum 30.6.2016 den 3. Platz. Aktuell stellt sie sich in Performance-Projekt 4 dem Wettbewerb.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Die Bank ist in öffentlichen Quellen bislang nicht negativ im Gespräch, Kunden und Mitarbeiter haben ebenfalls noch keine nachteiligen Infos mitgeteilt, eine Selbstauskunft hat uns die Sydbank allerdings nicht gegeben.


Die Sydbank macht keine näheren Transparenzangaben.


Mehr aus Rating

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Fazit: Wir empfinden das Gespräch bei der Sydbank als sehr gut. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und verbindlich, die Menschen sehr freundlich, offen und authentisch. Der Berater kommt auf den Punkt, ist klar strukturiert und fokussiert. Er ist sehr sattelfest in fachlichen Fragestellungen und hat eine gute Auffassungsgabe. Wir fühlen uns von Beginn an verstanden und sehr gut aufgehoben. Nun sind wir gespannt, wie die fachliche Bewertung des Anlagevorschlags ausfällt.


 HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2018".

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