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VP Bank AG, Beratungsgespräch Bankentest TOPs 2018, Qualifikation

VP Bank: Beratung, nah am Kunden

„Weil umfassende Vermögenswerte den besten Service fordern" – So wirbt die VP Bank auf der Webseite für ihre Vermögensverwaltung. Die Formulierung ist etwas holprig, verspricht aber nicht zu viel. Am Ende fragen wir uns: Kann es ein zu viel an Kundenorientierung geben?

Auch nach der Öffnung der Liechtensteinischen Banken hin zum Informationsaustauch mit fremden Steuerbehörden im Jahr 2009 ist das Land ein Synonym für Vermögensverwaltung geblieben. 

Die 1956 gegründete VP Bank hat als eine der größten Banken Liechtensteins zu diesem Image beigetragen. Sie ist börsennotiert, wird aber von drei Stiftungen beherrscht. Die Stiftung Fürstlicher Kommerzienrat Guido Feger, Vaduz, hat einen Anteil von 46,6% der Stimmen, die Hilti-Stiftung in Schaan hat einen zehnprozentigen Stimmanteil und die Marxer Stiftung für Bank- und Unternehmenswerte, Vaduz verfügt über 6,3% der Stimmen. Standard & Poors verlieh im Juni 2016 der Bank ein a-Rating. Der Ausblick lautet „stable".

Breites Private Banking-Dienstleistungsangebot

Vermögensplanung, Vermögensverwaltung und Anlageberatung sind die zentralen Geschäftsfelder im Private Banking. Zur Vermögensplanung gehören aus Sicht der Bank eine Analyse der Gesamtvermögenssituation, maßgeschneiderte Anlagelösungen und Finanzierungen, Dienstleistungen für Family Offices, Unternehmer und vermögende Privatpersonen, professionelle Beratung bei Fondsgründungen sowie Fondsverwaltung und Fondsleitung mit dem bankeigenen Kompetenzzentrum VP Fund Solutions.

In der Vermögensverwaltung stehen vier Mandate zur Auswahl: Fondsmandat, Klassisches Mandat, Spezialmandat sowie Portfolio-Management-Enhanced Mandat. Hinzu kommen hauseigene Strategiefonds mit zwei unterschiedlichen Anlagestrategien. Dabei können die Kunden bereits mit kleineren Beträgen die Anlageexpertise der VP Bank nutzen. Custody-Services, Nachfolgeplanung, Immobilienberatung, M&A-Beratung und Cross-Border-Vermögensberatung sind weitere Dienstleistungen im Angebot der VP-Bank.

DER KUNDE UND SEIN ANLIEGEN

Dem Kunden sind mit der Flüchtlingskrise Bedenken bezüglich der Stabilität der EU gekommen. Und der BREXIT hat für ihn ganz neue Gefahren aufgezeigt: Die EU könnte auseinanderbrechen. Mittlerweile ist der Kunde soweit, dass er ernsthaft überlegt, (ganz) in ein Land außerhalb der EU zu ziehen oder zumindest dort einen zusätzlichen Wohnsitz zu gründen. Er verfügt über ein Gesamtvermögen von ca. 8.000.000 Euro, davon 4.000.000 in Immobilien. Als laufenden Einnahmen stehen monatlich 10.000 Euro nach Steuern zur Verfügung. Das bisherige Depot ist zu. 100 % in Europa angelegt. Das neue Depot soll nur noch zu 25 % in Europa investiert sein. 

DAS BERATUNGSERLEBNIS

Beim ersten Telefonat dauert es etwas, bis wir zum richtigen Ansprechpartner durchgestellt werden. Dieser erkundigt sich nach unserem Anliegen und erläutert die Erfahrung der Bank in Währungsfragen. Kunden aus Deutschland suchten verstärkt Anlagen außerhalb des Euro, erklärt er uns.

Bei der Terminvereinbarung stellt sich heraus, dass der Berater zum gewünschten Zeitpunkt nicht im Haus sein wird. Die Übergabe an einen anderen Berater ist sehr professionell. Dieser führt dann mit uns ein weiteres Telefongespräch über unsere Ziele. Das Gespräch wird in einer Mail korrekt wiedergegeben. Die wichtigsten Punkte werden festgehalten, dazu die Anlagephilosophie der Bank erklärt.

Die Botschaften sind klar und nachvollziehbar. In der Mail finden sich auch Angaben zu den Beratern, die beim Gespräch anwesend sein werden. Man bietet Hilfe bei der Hotelauswahl an und schickt mit der Terminbestätigung einen Anreiseplan. Außerdem weist die Bank auf die Vignettenpflicht in Österreich und der Schweiz hin. Es wird an alles gedacht, wir fühlen uns gut aufgehoben.

Vor–Ort-Gespräch

Die VP Bank residiert in einem modernen, großzügigen Bau. Parkplätze gibt es direkt vor dem Haus. Der Empfang ist freundlich. Wir werden von einer Empfangsdame in einen größeren Konferenzraum geführt. Sie gibt uns ein W-Lan-Passwort, falls wir Internetzugang übers Smartphone nutzen wollen. Wir bekommen Kaffee und Wasser angeboten. Der Konferenzraum ist mit hellem Holz ausgekleidet, das mit den dunklen Böden kontrastiert. Der Raum ist modern-funktional eingerichtet. Der große rechteckige Tisch bietet Platz für etwa zehn Personen.

Gesprächsinhalte und konkrete Beratung

Die Beratung ist mit 140 Minuten recht zeitaufwendig. Dass ihre Beratung länger dauern würde, hatte die Bank schon auf ihrer Webseite angekündigt. Allerdings gehört eine 73-Seitige Unternehmenspräsentation dazu, die viele Allgemeinplätze enthält. Hier hätte man kürzen können, ohne dass die Beratungsqualität gelitten hätte.

Unsere persönlichen Umstände werden schon im Vorgespräch umfangreich abgefragt. Im Beratungsgespräch spielen sie kaum eine Rolle. Die Berater sind gut aufeinander eingespielt. Sie gehen auf unsere Vorgaben hundertprozentig ein. Besonders beim Anlagevorschlag wird später deutlich werden, dass sie unsere Vorgabe „raus aus dem Euro" komplett umsetzen. Das Depot ist relativ krisenresistent, sollte es zu einem Zusammenbruch des Eurosystems kommen.

Die Berater treten zurückhaltend auf. Sie lassen uns Raum, wirken wenig eitel. Häufig fragen sie nach. Haben wir Einwände? Sind wir mit den Vorgängen einverstanden? Wir fühlen uns ernst genommen. Die Berater sind wirklich an unseren Vorstellungen interessiert. Der Anlagevorschlag zeigt, dass unsere Einschätzung richtig ist. Das Gespräch ist gut strukturiert, wenn auch stärker zwischen wichtigem und unwichtigem unterschieden werden könnte.

Beratungsaspekte

Die Bank rechnet mit stärkeren Zinssteigerungen, als derzeit allgemein vermutet wird. Darin sieht sie ein Risiko für Renten, aber Entwicklungschancen für Aktien. Auf unseren Einwurf, steigende Zinsen seien üblicherweise schlecht für Aktien, antwortet man uns, in diesem Fall sehe man das nicht. Wegen unseres langfristigen Anlagehorizonts empfiehlt man uns einen hohen Aktienanteil.

Zur Währungsdiskussion wird ein Top-Experte der Bank hinzugezogen. Er zählt zunächst auf, in welchen Medien er schon erwähnt worden sei. Wir empfinden das als etwas prahlerisch, das stört den bisher angenehmen Gesprächsverlauf.

Die Bank empfiehlt, nur vier Währungen in Betracht zu ziehen: US-Dollar, Kanadischer Dollar, Japanischer Yen und Australischer Dollar. Die VP-Experten empfehlen uns keine europäischen Währungen. Denn im Fall des von uns erwarteten Zusammenbruchs des Euro wären diese auch betroffen.

Verzicht auf Hochzinsanleihen

Für die VP Bank gilt die Prämisse: Je weiter weg, desto besser. Im konkreten Portfolio will die Bank auf Hochzinsanleihen verzichten. Dafür werden größtenteils Einzeltitel im Aktienbereich ausgewählt, unter Beimischung von kostengünstigen ETFs. Bei den Rohstoffen will man sich allein auf Gold konzentrieren, das die VP-Bank als interessante Assetklasse ansieht.

Über das Thema „Risiko" wird lange und ausführlich gesprochen. Unsere Obergrenze von 30% Verlust wird sehr ernst genommen.
Man gibt uns zum Abschied eine Eintrittskarte für das interessante Kunstmuseum in Liechtenstein. Hinzu kommt eine Mappe mit Informationen über Liechtenstein, eine Box mit Schokolade sowie einen Schirm, falls es regnen sollte. Außerdem bekommen wir ein persönliches Infoblatt mit einer konkreten Wettervorhersage für Vaduz am Abend und am nächsten Morgen.

Später drängt die Bank geradezu auf ein Zweitgespräch, das dann in einem Hotel in Köln stattfindet. Dabei wird der Anlagevorschlag im Detail besprochen. Auch dieses Gespräch findet in angenehmer Atmosphäre statt. Tatsächlich trägt es einiges dazu bei, den Anlagevorschlag besser zu verstehen. Dennoch: Manchmal umsorgt die Bank uns derart, dass es uns schon zu viel ist.

Der Anlagevorschlag aus Kundensicht

Zunächst kommt von der Bank ein dünnes Gesprächsprotokoll, das nur die wichtigsten Gesprächspunkte wie den Anlagehorizont und allgemeine Beschreibungen wie das Renditeziel beinhaltet. Der Anlagevorschlag selbst ist dann wesentlich umfangreicher. Darin werden wir an die Hand genommen, man zeigt uns, warum die einzelnen Anlagevorschläge ausgewählt wurden.

Auf folgende Fremdwährungen in abnehmender Bedeutung entfallen die höchsten Vermögensanteile: US-Dollar, Kanada-Dollar, Japanischer Yen und Australischer Dollar. Die Verteilung nach Assetklassen sieht folgendermaßen aus: 5% sollen in den Geldmarkt investiert werden, 15% in Anleihen, 55% in Aktien sowie 25% in Alternative Investments (5% in Hedgefonds, 10% in Wandelanleihen sowie 10% in physisches Gold, das bei der Bank verwahrt werden soll). Es werden keine Fonds vorgeschlagen, nur Einzelanleihen sowie Einzelaktien. Die erwartete Rendite beläuft sich auf 3,0% p.a., bei einer Schwankung von 6,9% p.a. Die Referenzwährung ist der Euro.

Der Anlagevorschlag scheint uns aus Laiensicht gut, wenn auch konventionell. Unser Wunsch, das Vermögen außerhalb des Euro anzulegen, ist komplett umgesetzt. Dabei wurden europäische Währungen insgesamt vermieden, wegen der „Ansteckungsgefahr" einer Eurokrise.

Krisenszenarien anschaulich gemacht

Die Bank berechnet anschaulich verschiedene Krisenszenarien und deren Wahrscheinlichkeit. Besonders gut sind die Erläuterungen der Bank zu den Alternativwährungen. Letztlich baut der Anlagevorschlag auf den großen Währungen jenseits des Euro auf.
Dass wir 58 Anlagepositionen für zu viel halten, erklären wir im zweiten Anlagegespräch. Die Berater bieten sogleich an, das Depot neu mit weniger Titeln auszurichten.

Das entspricht zwar dem Kundenwunsch, geht aber doch etwas zu schnell. Unser Eindruck: Die Bank ist sich ihrer Analyse nicht sicher und stimmt schnell der Meinung des Kunden zu. In der weiteren Diskussion führen die Berater dann jedoch einige Argumente für die breitere Diversifikation an und verteidigen ihren Vorschlag.

Die Bank orientiert sich an unseren Vorgaben wie kaum eine andere. Damit sticht sie heraus. Letztlich gelingt es der VP Bank, einen individuellen Anlagevorschlag zu erarbeiten, der unsere Vorgaben komplett umsetzt. Das ist echte Kundenorientierung, nicht zu viel.

Gebühr

Folgenden Kosten für eine All-In-Fee gibt die Bank für den Normalfall an: Bei einem Vermögen von 1,1 Mio Euro berechnet die Bank für ein Fondsmandat 1,3%, bei einem klassischen Mandat 1,7%. Bei 3,1 Mio. Euro fallen im Fondsmandat 1,1% an, im klassischen Mandat 1.4% und bei einem Vermögen von 5,1 Mio. Euro im Fondsmandat 0,9% und im klassischen Mandat 1,2%.

Unser individuelles Angebot ist wesentlich günstiger. Im Beratungsgespräch sagte man uns, die Bank berechne eine All-In-Fee von 0,8% p.a. Auf Nachfrage bietet man uns bei unserem Anlagevolumen von 4 Mio. Euro einen weiteren Nachlass an. Im endgültigen Anlagevorschlag wurde eine All-In-Fee von nur noch 0,6% angeboten. Das ist im Verhältnis zur Leistung sehr gut.

Mehrmals betont die VP Bank, dass es sich auch um eine echte All-In-Fee handelt, bei der eigene und fremde Depotgebühren, Courtagen, Treuhandkommissionen, Vermögensverwaltungsgebühren, Kontoabschlüsse und Performanceausweise bereits enthalten sind. Die All-In-Fee wird quartalsweise berechnet anhand des durchschnittlichen Vermögenswertes des Depots.

Alternativmodell

Auf Wunsch kann auch ein Gebührenmodell mit separater Belastung der einzelnen Gebühren, wie Vermögensverwaltungskosten, Depotgebühren, Courtage, etc., zur Verfügung gestellt werden.

Der Kunde wird in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) sowie in Vermögensverwaltungsverträgen davon in Kenntnis gesetzt, dass er jederzeit vor oder nach Erbringung der Dienstleistung (Kauf des Produktes) Auskunft über Kickbacks, Retros oder Bestandsprovisionen verlangen kann. Betreffend bereits gekaufter Produkte ist die Anfrage auf die ihr vorausgehenden zwölf Monate begrenzt. Diese Regelung entspricht den gesetzlichen Vorschriften im Fürstentum Liechtenstein.

Für bankeigene Fondsprodukte, die im Rahmen eines Vermögensverwaltungsmandates mit einem All-in-fee Verwaltungspreis eingesetzt werden, erfolgt keine Berechnung eines Ausgabeaufschlages. Zusätzlich erfolgt auf den Bestand eigener Anlagefonds, die in Vermögensverwaltungsmandaten eingesetzt werden, eine 30% Preisreduktion auf den Verwaltungsgebühren.


HINWEIS: Dieses Bankenporträt beruht auf den Eindrücken aus einem individuellen Erstberatungsgespräch, das ein zuvor geschulter Testkunde durchgeführt hat. Die wiedergegebenen Eindrücke wurden während des Gesprächs oder unmittelbar danach schriftlich protokolliert. Subjektive Wahrnehmungen lassen sich nicht ausschließen. Der Testkunde hat sich zur Neutralität gegenüber dem getesteten Institut verpflichtet. Die Bewertung wurde nach einem festen Schema vorgenommen, das die Private Banking Prüfinstanz erstellt hat. Es beruht auf der jahrelangen – wissenschaftlich untermauerten – Beschäftigung mit dem Thema Beratungsqualität im Private Banking durch die Private Banking Prüfinstanz, Dr. Richter | IQF und Ralf Vielhaber | Verlag FUCHSBRIEFE.

WISSENSWERTES

VP Bank AG, Aeulestrasse 6, 9490 Vaduz, Liechtenstein, www.vpbank.com

MEHR INFORMATIONEN ZU TOPS 2018

PERFORMANCE-PROJEKT

Vermögende wollen gut beraten werden. Ebenso wichtig ist aber, dass das anvertraute Kapital solide verwaltet und vermehrt wird. Der Markt der Vermögensverwaltung ist intransparent. Getreu unserem Motto „Wir machen Qualität transparent" verfolgt das Performanceprojekt der Private Banking Prüfinstanz genau dieses Ziel.

Die VP Bank nimmt am Performance-Projekt teil, mit wechselndem Status.

TRUSTED WEALTH MANAGER

Gibt es Verfahren oder Streitigkeiten mit Kunden?

Die VP Bank ist nach eigenen Angaben „im Rahmen des Branchenüblichen" in Rechtsstreitigkeiten mit Kunden verwickelt.


Zu Ende 2016 hatte die Bank 33,4 Mrd. Euro (35,8 Mrd. CHF) Bankable Assets under Management. 47.000 Kunden wurden betreut. Das verwaltete Kundenvermögen ist in den letzten Jahren nach Bankangaben stark gewachsen. 2013 lag es noch bei 30 Mrd. CHF.

Im deutschsprachigen Raum ist die Bank neben Vaduz noch in Luxemburg und Zürich mit Standorten vertreten. Mit 36% stammen die meisten Kunden aus Liechtenstein, 16% aus der Schweiz, 9% aus Luxemburg, 4,6% aus Deutschland. Aus Österreich kommen so gut wie keine Kunden. Ein Berater betreut etwa 120 Kunden.

Ab 250.000 CHF (230.000 Euro) bietet die Bank ein Fondsmandat an. Für eine ganzheitliche Beratung müssen mindestens 1 Mio. CHF Anlagevermögen (etwa 920.000 EUR) vorhanden sein. Ab rund 2 Mio. CHF bietet die Bank individuelle Benchmarks und Einschränkungen in der Wahl der Assetklassen oder geografischem Exposure (Spezial- oder Nachhaltigkeitsmandate). Ab 5 Mio. bietet sie sog. Enhanced Mandate an, bei welchem Anlagestrategie und -taktik gemäß einem modernen Core-Satellite-Anlagekonzept umgesetzt werden. Die VP Fund Solutions AG, das Fondskompetenz-Zentrum der VP Bank Gruppe bietet unkonventionelle und komplexere Lösungen im Private Label Fundbereich ab 10 Mio. CHF. Bei schnell fallenden Märkten werden Kunden von ihrem Berater oder dem Investment Advisor informiert.

Top-Down Ansatz

Das Eigenresearch der VP Bank orientiert sich am Anlageprozess und ist daher Top Down getrieben. Die VP Bank legt einen Schwerpunkt auf die strategische und taktische Allokation. Deshalb betreibt die Bank eigenes Research auf der Ebene makroökonomischer Einschätzungen und Entwicklungen sowie für die einzelnen Assetklassen. Auf der makroökonomischen Ebene umfasst dies die Industrieländer und die wichtigsten Schwellenländer. Auf Basis des makroökonomischen Ausblicks erfolgt die Analyse der einzelnen Assetklassen und Währungen. Entscheidend ist dabei die Frage, wie sie die Performance der einzelnen Assetklassen im Portfoliozusammenhang beeinflussen. Das Research umfasst alle Assetklassen, die von der VP Bank strategisch und taktisch einsetzt werden.

Die VP Bank betreibt im Rahmen ihrer offenen Produkte-Architektur ein eigenes Fonds Research, welches aus dem Angebot an Drittfondsprodukten die attraktivsten Fonds in den verschiedenen Anlagebereichen selektiert.

Die Selektion von Einzelinstrumenten (Aktien) und passiven Fonds (ETFs) erfolgt mithilfe von proprietären, quantitativen Modellen. Die Bank stützt sich bei allen Analysen, im Bereich Makrobereich ebenso wie bei Fonds und Einzeltiteln, auf unabhängige Institute, weltweit etablierte Research-Anbieter und Brokerhäuser. Analog verfügt die VP Bank im Bereich alternativer Anlagen über ein Netzwerk externer Spezialisten.

Einheitlicher Anlageprozess

Ein einheitlicher Anlageprozess steuert das gesamte Angebot im Bereich Vermögensmanagement. Ausgangspunkt des Anlageprozesses ist das genaue und umfassende Verstehen der Ausgangssituation und der Bedürfnisse des Kunden. Im persönlichen Gespräch mit dem Kunden diskutiert der Kundenberater, gegebenenfalls unter Hinzuziehung von Fachspezialisten, insbesondere die folgenden Aspekte:

  • Welche Risiken kann und will der Anleger tragen? Sind Risikofähigkeit und Ertragserwartung aufeinander abgestimmt?
  • Welcher steuerlichen Behandlung unterliegt der Anleger? Besteht eine Bevorzugung bestimmter Anlageklassen oder Anlagethemen?

Basierend auf diesen Angaben wird die strategische Allokation (Anlagestrategie) definiert, welche die langfristigen Risiko- und Ertragschancen eines Kundenportfolios unter Berücksichtigung des Anlagehorizontes festlegt.

Die strategische Allokation definiert die auf das individuelle Risikoprofil des Kunden zugeschnittene, langfristige Vermögensstruktur, die so genannte Anlagestrategie. Um von einer größtmöglichen Diversifikation zu profitieren, ist das eingesetzte Anlageuniversum der VP Bank breit gefasst.

Jede Anlage- und Subanlageklasse wird durch einen Marktindex abgebildet (Benchmark), der verschiedene Kriterien wie Vollständigkeit, Investierbarkeit und Objektivität erfüllen muss. Währungsrisiken werden auf Strategieebene abgesichert. Ausgehend von diesem Anlageuniversum werden für sämtliche Anlageklassen die erwarteten Erträge, das erwartete Risiko und die erwarteten Abhängigkeiten (Korrelationen) zwischen den einzelnen Anlageklassen errechnet. Diese Erwartungswerte fließen in einen Optimierungsalgorithmus ein. Am Ende des Optimierungsprozesses steht eine Reihe risikooptimierter Allokationen der Anlageklassen, aus welchen für das gewünschte Risikoprofil die jeweils passende Anlagestrategie ausgewählt wird.

Bei der Bestimmung der Anlagestrategie werden auch die Bandbreiten definiert, innerhalb derer sich später die im Portfolio umgesetzte taktische Positionierung bewegen darf. Die Bandbreiten für die taktischen Abweichungen werden entsprechend klar definierter Risikobudgets (Tracking Error) vorgegeben.

Fünf Risikoprofile

Im Rahmen der klassischen Vermögensverwaltungsmandate definiert die VP Bank fünf Risikoprofile in den drei Referenzwährungen CHF, EUR und USD. Darüber hinaus stehen dem Kunden Spezialmandate (z.B. Asien- und Russlandmandate) und Portfolio Management Enhanced-Mandate zur Verfügung, die bezüglich Anlageuniversum, Risikoprofil, Risikobudget und Referenzwährung die individuellen Vorgaben und Wünsche des Kunden berücksichtigen.

Die taktische Allokation definiert im Portfolio die Über- und Untergewichtungen der Anlageklassen im Vergleich zur strategischen Allokation. An der taktischen Allokation lässt sich die aktuelle Marktsicht der Bank ablesen. Sie reflektiert die Bankmeinung zur kurz- bis mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie zu den einzelnen Anlageklassen und Währungen. Sie wird vom Anlageausschuss monatlich, bei außerordentlichen Bewegungen auch kurzfristig, beschlossen. Der Betrachtungshorizont ist dabei mit drei bis sechs Monaten eher kurz. Ausgangspunkt bildet makroökonomische Analyse, gefolgt von einer Analyse der Finanzmärkte.

Nach der Bestimmung der strategischen und taktischen Allokation folgt im Anlageprozess die Umsetzung im Rahmen der Portfoliokonstruktion. Die VP Bank ist dabei dem Prinzip der offenen Architektur verpflichtet, d.h. es werden Best-in-Class-Produkte eingesetzt, unabhängig davon, ob es sich um eigene oder Drittprodukte handelt.

Anlageentscheidungen im Gremium

Sämtliche Anlageentscheidungen der VP Bank werden in Gremien getroffen, zu denen neben den Anlagespezialisten zum Teil auch Vertreter der Kunden betreuenden Einheiten, der Geschäftsleitung, des Risikomanagements usw. gehören. So soll gewährleistet werden, dass in den Anlageprozess nebst anlagetechnischen Themen auch Aspekte der Unternehmensstrategie und der praktischen Umsetzung berücksichtigt werden.

Sämtliche Stufen im Anlageprozess werden durch ein umfassendes Risikomanagement kontrolliert, welches neben Modellverifikationen auch für vorausschauende Risikosimulationen sowie eine nachträgliche Risikokontrolle zuständig ist, und die Einhaltung sämtlicher Anlagerichtlinien sicherstellt. Die Einheit Investment Controlling ist organisatorisch von der Vermögensverwaltung getrennt. Ebenfalls kontrolliert das Investment Controlling die Performancemessung der Kundenportfolios sowie die Einhaltung der mit dem Kunden vereinbarten Anlagerestriktionen.

Direktanlagen und Fonds

In liquiden Märkten und großen Depots setzt die Bank tendenziell eher Direktanlagen ein (Aktien, Anleihen), in kleineren Depots eher Kollektivanlagen. Weniger liquide Märkte (wie z.B. Anleihen Schwellenländer) werden über aktiv verwaltete Fonds abgedeckt. Für Märkte die als effizient gelten, bevorzugt die VP Bank passive Lösungen (ETF) gegenüber aktiven Fonds. Bei den alternativen Assetklassen kommen bei Rohstoffen aktiv verwaltete Fonds, ETFs und Index Tracker-Zertifikate zum Einsatz.

Bei Wandelanleihen nutzt die Bank aktiv gemanagte Fonds. Im Bereich Private Equity werden Index Tracker Zertifikate und ETFs eingesetzt.

Neue Produkte werden vom Research im Rahmen eines Best-in-Class/Best Manager Auswahlverfahrens selektiert. Hierbei wird neben der quantitativen Analyse zur Beurteilung der Fondsmanagerleistung in der Vergangenheit auch eine qualitative Analyse durchgeführt, um die zukünftige Entwicklung eines Fonds einschätzen zu können.

Zwei von der VP Bank gemanagte Strategiefonds bieten eine Anlagelösung für Kunden, welche die VP Bank Anlagestrategie durch ein Fondsprodukt, effizient, diversifiziert und mit einer offenen Produkte-Architektur umsetzen möchten.

Hinzu kommt je ein aktiv verwalteter Geldmarkt- und Obligationenfonds, ein Aktien Fund of Funds und einige Spezialfonds. Der Anteil hauseigener Produkte (VP Bank Fonds) in den Kundenportfolios für die VP Bank Gruppe liegt Ende 2016 bei 4.2%.


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Fazit: Die Kundenbetreuung durch die VP Bank ist hervorragend. Die Mitarbeiter sind bei jeder Gelegenheit freundlich und verlässlich bei Absprachen. Die Angaben zu Anfahrt und Parkhinweise sind sehr ausführlich. Die Gesprächsatmosphäre ist extrem gut, beim zweiten Gespräch fast schon freundschaftlich.

Das kennzeichnet die Betreuung durch die VP Bank für uns: Wir spüren ein Bemühen, es uns auf jeden Fall recht zu machen. Es gibt auch nichts daran auszusetzen, alle Kontakte mit der Bank sind angenehm. Manchmal ist das aber etwas zu viel. Etwa als die Bank eine zweite Besprechung des Anlagevorschlags fast schon einfordert.

Der Vorschlag ist insgesamt ansprechend und an vielen Stellen überzeugend. Doch nicht alles im Gespräch und besonders im Anlagevorschlag ist leicht verständlich. Dafür erweist sich dann das Zweitgespräch als ausgesprochen hilfreich. Hier können alle Fragen zum Anlagevorschlag geklärt werden.


 HINWEIS: Die erreichte Gesamtpunktezahl sowie den Vergleich mit rund 100 weiteren Anbietern lesen Sie im November in „TOPs 2018".

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