Was bedeutet … ?
All-in-Fee
Eine All-in-Fee deckt sämtliche im Zusammenhang mit der Vermögensverwaltung anfallenden Kosten ab.
Anlagevorschlag
Teil der Vermögensberatung. Vom Vermögensverwalter unterbreitetes Konzept, in dem strategische und taktische Asset Allocation detailliert dargelegt werden und auf dessen Basis der Kunde selbst entscheidet.
Asset Allocation
Aufteilung der Vermögenswerte auf unterschiedliche Anlageklassen.
Assets under Management (AuM)
Volumen der von einer Vermögensverwaltung oder Bank verwalteten Kundengelder
Ausgabeaufschlag
Einmalige Gebühr, die beim Erwerb von Fondsanteilen anfallt. Üblicherweise wird sie in Prozent auf Basis des Rücknahmepreises angegeben und variiert häufig zwischen null und sieben Prozent.
Benchmark
dt. "Maßstab" oder "Messlatte". Die Benchmark ist ein vorab definierter Referenzwert, auf den sich eine Vergleichsanalyse oder ein Ranking bezieht.
Best Advice Prinzip
Nach diesem Prinzip werden alle auf dem Markt verfügbaren Produkte unabhängig vom Anbieterberücksichtigt. Ausgehend von den persönlichen Voraussetzungen des Kunden empfiehlt der Vermögensverwalter dann das für ihn am besten geeignete.
Bewertungskurse
Wertpapiere werden im Verlauf eines Börsentags zu unterschiedlichen Kursen bewertet. Grundlage für die Vermögensaufstellung und damit für Renditeberechnungen sind i.d.R. der amtlich festgestellte Kassakurs oder der Schlusskurs eines Wertpapiers.
Cost-Income-Ratio (CIR)
Aufwands-Ertrags-Relation. Die Kennzahl gibt Aufschluss darüber, wie effizient eine Bank ihr Geschäft betreibt.
Custody Services
Abwicklung grenzüberschreitender Wertpapiergeschäfte, Absicherung von finanziellen Vermögenswerten und die "Wartung" der zugehörigen Portfolios. So werden beispielsweise Dividenden- und Zinszahlungen beim Custodian – meist einer weltweit operierenden Bank – zusammengefasst, um eine steuerliche Optimierung zu erzielen.
Deckungslücke
Besonders bei Ruhestandsplanungen kommt es häufig vor, dass die Finanzierung des Ruhestands nicht ausreichend durch Einnahmen gesichert ist. Die Differenz von vorhandenem Kapital und notwendigem Vermögen wird als "Deckungslücke" bezeichnet. Ebenso können Deckungslücken bei Finanzierungen auftreten, wenn z. B. die Auszahlung einer Lebensversicherung nicht zur vollständigen Rückführung eines Darlehens reicht. Auch für Risikofälle wie Berufsunfähigkeit wird der Begriff verwendet.
Deflation
Rückgang des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen.
Diskretionäre Verwaltung
In einer diskretionären Verwaltung erhält der Portfoliomanager klar definierte Anlagerichtlinien. Innerhalb dieser erfolgt die Einzeltitelauswahl vom Vermögensverwalter eigenverantwortlich und ohne erneute Rücksprache mit dem Vermögensinhaber. Frei von Restrik tionen ist der Portfoliomanager somit allein für das erzielte Ergebnis verantwortlich.
Diversifikation
Streuung des Vermögens auf unterschiedliche Anlageklassen mit dem Ziel einer möglichst hohen Rendite begleichzeitig möglichst geringem Risiko.
Duration
Kennzahl, die bei Depots mit Rentenpapieren (festverzinslichen Wertpapieren) angegeben wird. Eine Duration von 3,5 Jahren bedeutet, dass der Mittelwert der Fälligkeit der Papiere dreieinhalb Jahre beträgt. Daraus kann der Anleger oder Experte ableiten, wie sensibel das Portfolio reagieren wird, wenn z.B. das Zinsniveau sich deutlich verändert.
EONIA
steht für Euro Overnight Index Average und stellt den durchschnittlichen Inter-Bankensatz für Tagesgeld dar.
ESG
ESG steht für nachhaltige Geldanlage. Die Buchstaben für Environment (Umwelt), Social (Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz, Diversity oder gesellschaftliches Engagement (Corporate Social Responsibility) und Governance (nachhaltige Unternehmensführung)
ETF
ETF steht für Exchange Traded Fund; es handelt sich um börsengehandelte Indexfonds, die meist sehr kostengünstig im Vergleich zu gemanagten Fonds sind; ETF werden auch als "passive Fonds" bezeichnet
Family Office
Spezieller Bereich des Private Banking, der sich mit der Verwaltung privater Großvermögen befasst.
Fondsvermögensverwaltung
Für eine individuelle Fondsvermögensverwaltung machen Banken und Vermögensverwalter in der Regel einen bestimmten Mindestanlagebetrag zur Bedingung.
Ganzheitlichkeit, ganzheitliche Beratung
Beratung, die den Kunden und seine Ziele in den Mittelpunkt stellt und sich bemüht, sein Gesamtvermögen auf diese Ziele auszurichten. Dabei werden auch illiquide Vermögensbestandteile wie unternehmerisches Vermögen, Kunst, Immobilien in die Betrachtung einbezogen.
Individuelle Vermögensverwaltung
siehe Private Banking.
Inflation
Anstieg des Preisniveaus für Waren und Dienstleistungen.
Inflationsschutz
Die Gestaltung eines Vermögensportfolios in einer Weise, dass es möglichst wenig anfällig ist gegen Kaufkraftschwund (siehe auch Inflation). Dies geschieht durch eine entsprechende Mischung der Anlageklassen im Portfolio (bspw. durch Hinzunahme von Immobilienfonds, da Immobilien allgemein als inflationsresistent gelten).
Kickbacks
Rückvergütungen, die Banken von Fondsgesellschaften erhalten, wenn sie deren Produkte für Kunden kaufen und im Depot halten (Kauf- und Bestandspflegeprovisionen).
Nachhaltige Geldanlage
Das Kriterium der Nachhaltigkeit führt einen neuen Aspekt zur Beurteilung einer Geldanlage ein (s. ESG). So gibt es mittlerweile zahlreiche Anlageformen, die beispielsweise Investitionen in die klimaschädliche Verstromung von Kohle oder Kinderarbeit ausdrücklich ausschließen. Mit manchen Geldanlagen sollen sogar ganz gezielt soziale oder umweltfreundliche Projekte gefördert werden. Noch gibt es keine einheitlichen Mindeststandards für nachhaltige Geldanlagen. Hinter den Namenszusätzen wie „ökologisch“, „sozial“, „ethisch“, „grün“ oder „klimafreundlich“ verbergen sich ganz unterschiedliche Kriterien. Jeder Anbieter kann etwas Anderes darunter verstehen. Um beurteilen zu können, ob die Geldanlage ihrem Verständnis von Nachhaltigkeit entspricht, müssen sich Anleger genau informieren.
MiFid
Verbraucherschutzrichtlinie der EU (Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21.4.2004 über Märkte für Finanzinstrumente (Wertpapierdienstleistungsrichtlinie; MiFID, Abk. für Markets in Financial Instruments Directive). Die Richtlinie hat u.a zum Ziel, den Anlegerschutzinsbesondere bei der Anlageberatung, zu verbessern. Der Nutzen für die Beratung im Private Banking ist umstritten. Zum Teil ist die Richtlinie kontraproduktiv, da sie immer mehr auf eine Standardisierung von Private Banking-Dienstleistungen hinwirkt.
Private Banking
Individuelle Betreuung von Privatkunden, die erst ab einer bestimmten Vermögensschwelle angeboten wird. Unterschieden wird dabezwischen Vermögensberatung und Vermögensverwaltung.
(Private) Wealth Management P W M
Beschreibt wie Private Banking die individuelle Betreuung von Privatkunden, ist aber mit einem noch höheren Einstiegsbetrag (ca.3.000.000 €) verbunden.
Rendite
Ertrag einer Kapitalanlage. Die Rendite wird üblicherweise als Jahreswert und in Prozent angegeben. Wenn innerhalb eines Jahres aus 100.000 € ein Wert in Höhe von 140.000 € entstehen, so beträgt die Rendite 40%. Wird (wie im Performance-Beispiel) dieser Wert nach drei Jahren erzielt, beträgt die Jahresrendite 11,87%.
Risikokennzahlen
Risikokennzahlen sind Bestandteil des Risikomanagements und ermöglichen die Vergleichbarkeit von Anlageklassen mit ähnlichem Anlagehorizont. Zu den Risikokennzahlen zählen zum Beispiel Maximum Drawdown,Sharpe Ratio und Value at Risk.
Risikoloser Zins
Zins, den man auch ohne aktives Management für eine risikolose Anlage, wie z.B. Fest- und Termingelder, erhält.
Robo Advisor
Die Bezeichnung Robo-Advisor setzt sich aus den englischen Wörtern Robot (Roboter) und Advisor (Berater) zusammen. Robo-Advisor arbeiten mit standardisierten Musterportfolios, die Anlegern gemäß deren zuvor online evaluierten Risikoprofils vorgeschlagen werden. Die Gebühren sind meist niedriger im Vergleich zur traditionellen Vermögensverwaltung.
Sharpe Ratio
Mit diesem Wert soll die sog. "Überrendite" gemessen werden. Diese erhält der Anleger dafür, dass er auf die "sichere" Anlage (risikoloser Zins) verzichtet und stattdessen eine riskantere Kapitalanlage gewählt hat.
Stiftungsmanagement
Dienstleistungen für Stiftungen, die Banken oder Vermögensverwalter anbieten. Dazu zählen neben der klassischen Vermögensverwaltung auch Beratungen z. B. beder Gründung der Stiftung. In der umfassenden Form werden Dienstleistungen wie Spendenportale oder Buchführungstätigkeiten angeboten.
Turnover
Unter dem Turnover versteht man die Summe aller Käufe und Verkäufe innerhalb eines Jahres dividiert durch das Depotvolumen. Werden z.B. innerhalb eines Jahres alle Wertpapiere verkauft, so ist der Turnover gleich eins.
Vermögensberatung
Der Berater unterbreitet Anlagevorschläge, auf deren Grundlage der Kunde selbstständig entscheidet.
Volatilität
Dieser Wert wird genutzt, um das Risiko einer Kapitalanlage näher zu beschreiben. Von einer hohen Volatilität wird gesprochen, wenn z. B. der Kurs einer Aktie stark schwankt. Staatsanleihen haben i. d. R. eine geringe Volatilität, ebenso andere eher defensiv ausgerichtete Kapitalanlagen.
Value at risk (VaR)
Dieser Wert ist ein spezielles Risikomaß mit einem hohen Nutzwert für den Anleger. Der VaR gibt an, welchen Verlust z. B. ein Depot voraussichtlich nicht überschreiten wird. Dieser Wert ist als Ergebnis eines "Stresstests" zu sehen, dem ein Portfolio im Rahmen einer Computeranalyse ausgesetzt wird. Absolute Sicherheit gibt dieser Wert nicht, sondern er ist ein Orientierungswert. Meist werden ein "Konfidenzniveau" oder "Vertrauensniveau"' von 95% oder 99" genannt. Das bedeutet, dass in 95 oder 99 von 100 Fällen der angegebene Verlust nicht überschritten wird.
Währungsschutz
Währungsschwankungen werden vom Vermögensverwalter durch Absicherungsgeschäfte ausgeglichen. Beispiel: Gold. Der Goldpreis ist in US-Dollar notiert. Damit hat der europäische Anleger ein Währungsrisiko im Goldpreis. Mit einem Währungsschutz wird dieses Risiko ausder Goldanlage herausgenommen.
Wertaufholung
Kennzahl, die den Zeitraum beschreibt, die ein Vermögensverwalter oder eine Fondsanlage benötigt, um einen erlittenen Verlust wieder vollständig auszugleichen.
Worst Case
Ein Extrem-Szenario für die schlimmstmögliche (Markt-)Entwicklung.
Zielrendite
Erwarteter langfristiger Ertrag einer Kapitalanlage. Die Zielrendite wird auf Basis historischer Zahlen unter Berücksichtigung der künftigen Renditeerwartung errechnet.
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- AUD Australischer Dollar
- CAD Kanadischer Dollar
- CFP Zertifizierter Finanzplaner (Certified Financial Planner)
- CHF Schweizer Franken
- DBA Doppelbesteuerungsabkommen
- ETF Börsengehandelter Indexfonds (Exchange-Traded Fund)
- NOK Norwegische Krone
- PB Private Banking
- PWM Private Wealth Management
- USD US-Dollar
- VV Vermögensverwaltung
Fazit: Ein Kompendium mit dem der Anleger, der nicht "vom Fach ist", in der Welt des Private Bankings besser zurecht kommt.