Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2521
Auswertung Vermögensstrategie TOPS 2018

Vontobel Europe legt zu viel Euro ins Depot

Die Bank Vontobel Europe wünscht im Anlagevorschlag "Viel Freude beim Lesen". Doch die will nicht so recht aufkommen. Stellenweise ist uns eher zum Weinen.

Bank Vontobel Europe AG hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:

"Das Vorgespräch verläuft zügig. Wir werden gleich mit dem Berater verbunden, die wesentlichen Punkte werden angesprochen. Das Beratungsgespräch zieht sich dann etwas hin. Der Berater pflegt eine ausschweifende Gesprächsführung. Jedes Detail wird ausgiebig kommentiert. Es fehlt die Konzentration auf das Wesentliche. Das erfordert vom Kunden eine gewisse Geduld. Der rote Faden ist meist, aber nicht immer zu erkennen. Abläufe, Bankorganisation und die Anlagestrategie erklärte der Berater wiederum sehr gut verständlich. Auch die Marktdiskussion und das Gespräch zu unserem bestehenden Portfolio überzeugen, ebenso die Entwicklung erster Ideen, wie das neuen Portfolio aussehen könnte. Dass die Gebührenangaben im Anlagevorschlag fehlen, entgegen der Absprache im Beratungsgespräch, empfinden wir als Manko."

Qualifiziert für Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität

Damit hatte sich Bank Vontobel Europe AG für die fachliche Auswertung von Vermögensstrategie und Portfolio qualifiziert.

Vontobel schickt uns den Anlagevorschlag ohne Anschreiben. Lediglich ein kleines Kärtchen vom Berater mit "Viel Freude beim Lesen!" ist mit dabei. Ein Protokoll zur Qualitätssicherung fehlt ganz.

Das neue Depot besteht zu 25 % aus Aktien Schweiz, ein im Marktvergleich sehr hoher Anteil für diesen kleinen Aktienmarkt. Weiter werden 4 % Aktien in Deutschland, 14 % Aktien in Europa und 30 % in Nordamerika investiert. Begründungen für diese Zusammenstellung können wir nicht lesen. Wir kommen auf 73 % Aktien - das entspricht in etwa unseren Vorgaben von 70 %.

5 % sind in Liquidität und 12 % in Renten, davon 7 % außerhalb des Euros angelegt. 5 % soll noch Gold beigemischt werden. Weitere 5 % sind verteilt auf einen Volatilitätsfonds und einen Hedgefonds.

Zu viel Euro im Depot

Die Währungsquote liegt mit 32 % Euro signifikant über unseren Vorstellungen. Vontobel schafft es somit nicht, einen treffsicheren Vorschlag zu präsentieren. Vielleicht hat die Bank uns auch falsch verstanden? Dann hätte das Protokoll geholfen.

Im Stresstest sehen wir mehrere historische Krisen, wie die Lehman-Pleite, die immerhin 65 Wochen dauerte. Der maximale Verlust betrug in der Vergangenheit 38,6 % - wieder trifft die Bank unsere Vorstellungen nicht. Und auch hier fehlt eine Kommentierung.

Den maximalen Verlust für die Zukunft liefert die Bank uns nicht. Stattdessen sehen wir die Kennzahl "Value at risk" bei Haltedauern von 1 und 3 Jahren. Ob unser Verlustziel von 30 % vom Höchststand wirklich eingehalten werden kann ? Die Bank hält sich hier bedeckt.

Honoranagebot fehlt

Über unser bisheriges Depot erfahren wir anhand einer Tabelle, dass wir 1,39 % an laufenden Kosten haben. Wie viel die Bank für den eigenen Vorschlag von uns konkret an Gebühren wünscht, können wir in den Unterlagen nicht erkennen. Ein konkretes Honorarangebot fehlt.

Zusätzlich erhalten wir noch Informationen über das Vontobel Fokus Mandat Aktien Schweiz. Daraus erkennen wir gut, dass die Bank viel Expertise im Schweizer Aktienmarkt hat. Allein 11 Experten arbeiten im Swiss Equity Research-Team. Die Performance blickt allerdings nur bis 2012 zurück. 

Fazit

Es bleibt der Eindruck, dass die Bank zwar die Richtung erkannt hat, wohin wir gehen wollen, aber es nicht schafft, uns treffsicher zu bedienen.

2018 (TOPs 2019) Vermögensstrategie DZ PRIVATBANK S.A.: Kleine Schwächen in der Kür im Shop
2018 (TOPs 2019) Qualifikation Nur das Sahnehäubchen fehlt im Shop
2017 (TOPs 2018) Vermögensstrategie DZ Privatbank – zwei Bausteine, kein Dach im Shop
2017 (TOPs 2018) Beratungsgespräch Starker Verbund, halbstarke Leistung im Shop
2016 (TOPs 2017) Vermögensstrategie Gründlich und verbindlich im Shop
2016 (TOPs 2017) Qualifikation DZ PRIVATBANK S.A.: Sorgfältig, präzise, korrekt, aber ... im Shop
2016 (TOPs 2017) Beratungsgespräch Ein genossenschaftliches Highlight bietet die DZ Privatbank im Shop
2015 (TOPs 2016) Vermögensstrategie & Portfolioqualität Beratung auf den Punkt gebracht im Shop
2015 (TOPs 2016) Vermögensstrategie & Portfolioqualität Die ganze Bandbreite im Shop
2015 (TOPs 2016) Beratungsgespräch Vertrauen, schwer verdient im Shop

WISSENSWERTES

Bank Vontobel Europe AG, Alter Hof 5, 80331 München, www.vontobel.de


 Mehr aus Rating

Sie haben Anmerkungen zu diesem Thema? Kontaktieren Sie unsere Redaktion jetzt über redaktion@fuchsbriefe.de – wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung!

Mehr erfahren zum Rating TOPs 2018

Gesamtfazit: Obwohl das Beratungsgespräch ordentlich war, reicht es am Ende nicht für einen Platz an der Sonne unter den empfehlenswerten Häusern.

Mit insgesamt 61,5 Punkten in allen vier Wertungskategorien erreichte die Bank Vontobel Europe AG nur einen Platz im weiten Feld in der Gesamtwertung.

Meist gelesene Artikel
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ashoka WhiteOak India Opportunities Fund D EUR

Ashoka WhiteOak India Opportunities Fund D EUR

Den indischen Aktienmarkt dürften viele Anleger hierzulande kaum im Blick, geschweige denn die entsprechenden Titel im Depot habe. Zu Unrecht, denn Indien ist eine der dynamischsten Volkswirtschaften der Welt. Zwar schwächte sich das Wachstum des Subkontinents zuletzt ab, doch die strukturellen Wachstumsaussichten für die indische Volkswirtschaft bleiben intakt.
  • Fuchs plus
  • Moderne Kommunikationslösungen und zufriedene Kunden bei Telenor ASA

Telenor ASA: Offensiver Technologiekurs

Die 1855 als Telegrafverket gegründete Telenor Gruppe ist der größte Telekommunikationsanbieter Norwegens. Das Unternehmen bietet seine Dienste in Skandinavien, Zentral- und Osteuropa sowie in Asien an und zählt mit weltweit rund 16.000 Mitarbeitern und rund 172 Mio. Kunden zu den führenden Telefonanbietern der Welt.
  • Fuchs plus
  • Rückzahlung von Fortbildungskosten

Vorsicht vor Pauschalformulierungen

Firmen schützen ihre Investitionen in die Fortbildung durch Bleibepflichten der Mitarbeiter nach dem Lehrgang durch Vertragsklauseln. Deren Rechtmäßigkeit ist höchstrichterlich anerkannt. Das Landesarbeitsgericht (LAG) Nürnberg hatte allerdings eine zu pauschale Bindungsklausel zu prüfen und sie verworfen. Das Urteil macht eine Überprüfung der von den Betrieben genutzten Verträge notwendig, um rechtlichen Problemen vorzubeugen.
Zum Seitenanfang