WALSER PRIVATBANK: Weitblick, in der Tat
Die Walser Privatbank hat im Beratungsgespräch eine gute Figur gemacht. Als Fazit hielt die Prüfinstanz fest:
„Das Gespräch mit den Kundenberatern besticht durch die ausgesprochen angenehme Atmosphäre und eine Sprache, die auch den Laien nicht überfordert und ihn in die Lage versetzt, den Gedankengängen der Berater zu folgen. Dass dies zur Folge hat, dass das vorgesehene Zeitbudget etwas überzogen wird, empfinden wir als akzeptabel; Kunden mit engerem Spielraum könnte es stören. Privates und unsere Lebensumstände dominieren die Gesprächsinhalte zulasten einer Marktdiskussion. Dies lasten wir den Beratern nicht an, da es unserer Selbstdarstellung entspricht – wir suchen einen Volldienstleister für unser Vermögen und sind selbst nicht sonderlich an den Feinheiten der Kapitalanlage interessiert. Dass die Bank auch anders kann, haben wir in früheren Beratungsgesprächen schon erlebt. Insofern nimmt sie ihren Anspruch ernst, auf Augenhöhe beraten zu wollen und sich auf den Kunden individuell einzustellen."
Bewertung von Vermögensstrategie und Portfolioqualität
Die Walser Privatbank fasst das Gespräch mit dem Kunden in einer kleinen Präsentation präzise zusammen. Beigefügt ist auch die Auswertung des Risikoprofils über den Dienstleister Finametrics. Der Kunde zählt demnach zur Risikogruppe 4 von 7. Nur bei dem Kriterium „Entscheidungssicherheit" wird er wir mit 3 eingestuft. Offen bleibt, ob jeder Kunde damit etwas anfangen kann und sich dort wiederfindet. Aber auf jeden Fall ist dies ein interessanter Ansatz, mit dem Kunden über sein Risikoempfinden ins Gespräch zu gehen. Hier sind viele Wettbewerber noch sehr unstrukturiert unterwegs.
Der Anlagevorschlag ist sehr detailliert gestaltet. Der Kunde liest, dass der zukünftige Vermögensverwalter in der Lage sein muss, 5.000 Euro pro Monat als Entnahme zu liefern. Das ist pointiert!
Die Bank beginnt mit dem aktuellen Status Quo zur persönlichen Lebens- und Vermögenssituation. Die Anlagesumme, die geplanten monatlichen Entnahmen, den langfristigen Anlagehorizont und den Maximalverlust von 20% fasst die Walser Privatbank richtig auf.
Walser Privatbank: Kunde stuft sich als zu risikoscheu ein
Die Bank, die sich als konservativer Vermögensverwalter versteht, präferiert grundsätzlich eine Aktienquote von 30%. Doch mit Blick auf die Ergebnisse des Risikotests weist die Bank darauf hin, dass sich der Kunde zu risikoscheu eingestuft habe. Er ist risikobereiter als er es selbst dachte! Daraus leitet die Bank ab, dass auch eine höhere Aktienquote von 40% adäquat sei, sodass sich zwei konkurrierende Anlagevorschläge ergeben, welche im Verlauf nun argumentativ bewertet werden. Das ist ein sehr fundiertes und gutes Vorgehen.
Nach der kurz gehaltenen Investmentphilosophie des Hauses wird nun die erwartete Rendite nach Steuern, Kosten und Inflationserwartungen abgeleitet. Hier kommt die Privatbank zu dem Schluss, dass eine Aktienquote von 30% nicht ausreichend sei, um eine positive Nettorendite zu erzielen, sodass eine 40%-ige Aktienquote vorgeschlagen wird. Ein nachvollziehbarer Gedanke, der auch damit begründet wird, dass keine größeren Verfügungen aus dem Portfolio angestrebt werden. Aus unserer Sicht ist das eine saubere Ableitung – der Kunde darf sich professionell und individuell behandelt fühlen. Laut Bank kann er also bei 40% Aktien mit 0,35% Vermögenszuwachs pro Jahr rechnen.
Walser Privatbank nimmt (nur) 30% Aktien in den Anlagevorschlag
Nun folgt der Anlagevorschlag. Doch statt 40 % (maximal) werden nur 30 % in Aktien angelegt. 34% Europäische Staatsanleihen, 10% Emerging Markets Anleihen EUR, 15% Globale Unternehmensanleihen EUR, 5% Globale High Yield Anleihen EUR, 15% Aktien Europa, 2% Aktien Deutschland, 8% Aktien USA, 2% Aktien Japan, 3% Aktien Emerging Markets, 3% Alternativ Aktien Long/Short, 3% Gold.
Die Bank favorisiert marktübliche ETFs gegenüber Einzeltiteln und weist dazu die jeweiligen Produktkosten aus.
Wir sehen einen historischen Stresstest mit der Dot-Com Blase und der globalen Finanzkrise von 2007. Die 30er Aktienquote hält das Risikoziel des Kunden in 2 der 3 Fälle ein, die 40er nur in einem der 3. In beiden Varianten betrug der maximale Verlust jedoch mehr als 20% - allerdings lag er im Fall der 30 % Quote nur knapp drüber (20,5%).
Walser Privatbank liefert vorbildliche Liquiditätsplanung
Benchmark für den Markt ist die Liquiditätsplanung und Szenarioanalyse für die angedachten monatlichen Entnahmen, welche die Bank für jeweils ein Worst-Case-, Best-Case- und Basis-Szenario vorrechnet. Bis 2033 soll das Vermögen im Worst-Case ausreichen. Die Berechnung der möglichen Gesamtvermögensentwicklungen berücksichtigt dabei Inflation, Steuern und Kosten - kaufmännische Vorsicht par excellence.
Die Walser Privatbank kommt nun zu dem Fazit, dass eine 40%-ige Aktienquote besser abgeschnitten hätte und der erhöhte maximale Verlust vor dem Hintergrund der geplanten Langfristigkeit der Anlage vertretbar sei. Hinzu käme, dass die leicht erhöhte Aktienquote überhaupt erst in der Lage sei, positive Ergebnisse nach Kosten zu erzielen.
Somit erhält der Kunde eine herausragende Diskussionsgrundlage, die fundiert zum Ziel führt. Die Zielkonflikte werden deutlich gezeigt. Eine sehr gute Leistung der Bank!
Diese soll All-in 1,37% inkl. gesetzlicher USt. kosten. Dies ist im höheren Kosten-Bereich, aber mit dieser Leistung auch gerechtfertigt. Der Kunde erhält zudem eine detaillierte und übersichtliche Kostenaufstellung, sodass er gut informiert wird.
Fazit Vermögenssstrategie und Portfolioqualität
Die Walser Privatbank liefert in beiden Bewertungsbausteinen damit eine rundum überzeugende Leistung ab und reiht sich unter den Mitbewerbern weit vorne ein und zählt zu den Spitzenleistungen in diesem Test!
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Wo einem so viel Gutes wird beschert – das ist eine Top-bewertung wert. Die Walser Privatbank jedenfalls zeigt eine Gesamtleistung, die sie für diese seltene Qualitätseinstufung qualifiziert.