Raumfahrt-Startups erwachen
Die kommerzielle Raumfahrt in Europa erwacht, auch wenn der Start der Spectrum-Rakete des Münchner Startups Isar Aerospace ein Fehlschlag war. Die Rakete hob vom norwegischen Startplatz Andøy ab, stürzte aber nach 30 Sekunden ins Meer. Die Spectrum ist eine kleinere Rakete mit 28 m Länge und einer Nutzlast von bis zu 1 t.
Schon bald werden weitere europäische Unternehmen ihre Raketen erstmals testen. Die Rocket Factory Augsburg (RFA) will noch dieses Jahr ihre RFA One (Nutzlast bis 1,3 t) in den Orbit schießen. Auch das britische Startup Orbex (Orbex Prime, Nutzlast der Raketet bis 220 Kg) will noch in diesem Jahr erste Startversuche unternehmen.
Europäische Startups arbeiten nicht nur an Raketen
Europäische Startups arbeiten auch an Raumfahrzeugen. The Exploration Company, TEC, mit Sitz in München und Bordeaux entwickelt die Raumfahrtkapsel Nyx. Sie soll bis 2028 fertig werden und bis zu 300 Kg Fracht mit ins All nehmen können. Das Unternehmen ist mit 220 Mio. Euro Wagniskapital finanziert und hat schon Aufträge von der europäischen Weltraumorganisation ESA und der deutschen Forschungsorganisation DLR erhalten.
Polaris aus Bremen arbeitet an einem 28 m langen Raumflugzeug. Es soll Material und Menschen ab 2028 kostengünstig von Flugplätzen aus ins All bringen. Auch das niederländische Startup Dawn arbeitet an einem Raumgleiter. Das Startup Hyimpulse (Baden-Württemberg) erreichte im Mai 2024 bei einem ersten Test seiner Rakete SR75 (250 Kg Nutzlast) vom australischen Startplatz Koonibba aus eine Höhe von über 50 km, aber noch nicht den Weltraum.
Fazit: Es tut sich viel in der kommerziellen Raumfahrt in Europa. Echte Erfolge werden aber noch einige Jahre auf sich warten lassen. Dennoch dürfte der Sektor weltweit stark wachsen.