Raus aus Südafrika
„Raus aus Südafrika" – das empfehlen Teile der südafrikanischen Finanzbranche mittlerweile auch ihrer einheimischen Kundschaft. Anlass für die Warnungen ist ein Bericht über die irregulären Ausgaben der staatlichen Haushalte. Die an den beschlossenen Budgets und gesetzlichen Regelungen vorbei getätigten Zahlungen erreichten im letzten Jahr rund 65 Mrd. Dollar. Dem Bericht der amtlichen Rechnungsprüfung (Auditor General) waren das mehr als 5% des gesamten Etats. Die Summe entspricht der Höhe der staatlichen Bildungsausgaben. Schlimmer noch: Ein immer größerer Anteil des Haushaltsvollzugs muss geschätzt werden. Denn viele große Kommunen und Staatsbetriebe liefern ihre Abrechnungen entweder stark verspätet oder gar nicht mehr ab.
Zudem zeichnet sich in Südafrika eine neue Rezession ab. Die aktuellen Steuerausfälle müssen entweder durch höhere Verschuldung oder gekürzte Ausgaben kompensiert werden. Ersteres führt mit Sicherheit zu einer Abstufung des Ratings auch der Rand-Verbindlichkeiten auf „Junk". Das würde die Marktfähigkeit der Rand-Anleihen stark beschränken und damit deren Finanzierung verteuern. Ausgabenkürzungen würgen über den negativen Nachfrageeffekt – geschätzt geht es um 6% bis 8% des Etats – das ohnehin schwache Wachstum endgültig ab.
Fazit: Wir teilen die Skepsis und raten von Engagements in Südafrika ab