Reif für die Trendwende
Der jahrelange Abwärtstrend des Brasilianischen Real läuft aus. Sowohl gegenüber dem Dollar als auch dem Euro scheint sich die Währung vom Zuckerhut zu stabilisieren. Das Aufwärtsmomentum des USD und des EUR lassen deutlich nach. Und: Seit Mitte Mai vergangenen Jahres deutet die 200-Tages-Durchschnittlinie auf eine Trendumkehr hin zu einem stärkeren Real hin.
Günstige Bewertung
Ein wichtiger Grund für die Stabilisierung des Real ist die relativ niedrige Bewertung brasilianischer Vermögenswerte. Aktien und Anleihen sind im internationalen Vergleich günstig und ziehen internationales Kapital an. Die durchschnittliche Dividendenrendite auf den BOVESPA beläuft sich auf mehr als 8%. Das ist der höchste Stand seit mehr als 20 Jahren. Im Vergleich zu den amerikanischen Pendants bauen brasilianische Aktien bereits relative Stärke auf.
Außerdem profitiert die Volkswirtschaft vom konjunkturell befeuerten Rohstoffboom, der Devisen ins Land spült. Die Bedenken für eine zu große Belastung der Haushaltslage wegen der Forderungen nach steigenden Einkommen zum Ausgleich der Inflation im öffentlichen Dienst dürfte die nachlassende Inflationsdynamik andererseits Stabilitätssorgen dämpfen. Obwohl der Zinserhöhungszyklus weit fortgeschritten ist, mit dem siebten Zinsschritt auf 9,25% im Dezember, sind weitere Zinsschritte zu erwarten, um den Inflationserwartungen konsequent Einhalt zu gebieten und würden den Real noch attraktiver machen.