Restrukturierungswelle in Deutschlands Unternehmen
Insgesamt 89% aller Industrieunternehmen setzen derzeit Restrukturierungsprogramme um oder planen diese konkret. Das ist eine Folge des seit Jahren wachsenden Wettbewerbsdrucks aufgrund der sich verschlechternden Standortbedingungen. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Horvath in einer Unternehmensbefragung.
Auch im Mittelstand großflächig werden inzwischen in großer Breite grundsätzliche Restrukturierungen vorgenommen. Die KMU ziehen den Großunternehmen in der Bewegung nun hinterher. Im Fokus stehen dabei vor allem Effizienzmaßnahmen und Kostenoptimierungen. Die wichtigste Maßnahme dafür ist die digitale Transformation. Das zeigt parallel eine Befragung des BDI.
Viele Unternehmen restrukturieren, auf vielen Feldern zugleich
Auffällig ist, dass viele Unternehmen parallel auf unterschiedlichen Feldern gleichzeitig an Optimierungen arbeiten. Das zeigt sich am deutlichsten bei der digitalen Transformation. Viele Unternehmen arbeiten an der Einführung von KI. Die soll vor allem in der Verwaltung, Buchhaltung, Controlling, im Einkauf und Personalwesen eingesetzt werden. "Mit KI können viele einzelne Arbeitsschritte effizienter ausgeführt werden", erklärt Stefan Roeske, Restrukturierungsberater bei Horvath. Besonders kleinere Unternehmen können mit KI größere Hebel ziehen.
Eine weitere wichtige Stellschraube ist die Automatisierung von Produktionsprozessen. Klassische Kostensenkungsmaßnahmen (Outsourcing, Reduktion von Komplexität) werden derzeit von relativ wenigen Unternehmen umgesetzt (29%). Außerdem planen nur relativ wenige Unternehmen Portfoliobereinigungen (27%).
Fazit: Der Wettbewerbsdruck ist inzwischen so hoch, dass fast alle größeren Unternehmen und Mittelständler Restrukturierungen umsetzen oder planen. Oft werden die Maßnahmen auf vielen Feldern zugleich umgesetzt. Mittelfristig dürfte sich das in einer steigenden Wettbewerbsfähigkeit und verbesserten Marktposition auszahlen.