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Konjunktur – Industrie zieht nach unten

Revision nach unten

Die Wirtschaftsforschungsinstitute werden ihre Prognosen nach unten revidieren. Denn der Einkaufsmanagerindex ist auch im März weiter zurückgegangen. Ursache waren die schlechten Zahlen der Industrie. Dort schwächt sich der Export immer weiter ab. Infolgedessen werden 2019 nur schwache Wachstumsraten erreicht...

Keine Entwarnung

Die großen Wirtschaftsforschungsinstitute werden ihre Konjunkturvorhersage für 2019 weiter nach unten revidieren. Auch der heute veröffentlichte ifo-Geschäftsklimaindex widerspricht den schwachen Prognosen nicht. Zwar ist der ifo Geschäftsklimaindex im März von 98,7 auf 99,6 Punkte gestiegen – der erste Anstieg nach zuletzt sechs Rückgängen in Folge. Doch der Blick hinter die Zahlen aus München zeigt: Die Sorgen um die Industrie verfestigen sich dennoch.

Besonders düster sehen die Banken die Konjunkturperspektive. Das machte der Bankenverband bereits am vergangenen Donnerstag deutlich. Stefan Schneider, Chefökonom für Deutschland der Deutschen Bank Research, ist überzeugt, dass die Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Zahlen revidieren werden. Sein wichtigster Indikator dafür ist der Einkaufsmanagerindex.

Einkaufsmanagerindex fällt weiter – 2019 Wachstum mit 0 vor dem Komma

Der IHS Markit Einkaufsmanagerindex für März gab auf 51,5 Punkte nach. Er signalisiert das schlechteste Wachstum seit 2013. Die Industrieproduktion wurde so stark zurückgefahren wie seit August 2012 nicht mehr. Der Index für die Industrie erreichte mit 44,7 Punkten den tiefsten Wert seit sechseinhalb Jahren. Ende 2017 lag er noch bei 63,3 Punkten. Auch der Auftragseingang wies zum dritten Mal in Folge ein leichtes Minus aus. Das war besonders dem weiter rückgängigen Export-Neugeschäft zuzuschreiben.

Für 2019 wird nur ein schwaches Wirtschaftswachstum mit einer 0 vor dem Komma erreicht. Einige Konjunkturforscher haben ihre Vorhersagen schon angepasst. Die Wirtschaftsweisen hatten Mitte März eine Prognose von 0,8% Wachstum für 2019 abgegeben, der Bankenverband liegt bei 0,7%, das Ifo-Institut revidierte vor kurzem von 1,1% auf 0,6%. Die Deutsche Bank markiert mit 0,5% den unteren Rand der Vorhersagen.

Ifo-Index kein Widerspruch zur schlechteren Entwicklung

Die verbesserten ifo-Zahlen beruhen allein auf der immer noch starken Binnenkonjunktur. Sie wird getrieben durch Handel, Handwerk und Dienstleister. Auch der IHS Markit-Index zeigt hier eine weiterhin gute Entwicklung.
Aber die deutsche Konjunktur wird von der Industrie bestimmt. Deren Geschäftsklima hat sich weiter verschlechtert. Daher stützt der ifo-Index die Prognosen der Banken: Deutschland schrammt 2019 nur knapp an der Rezession vorbei. Auch das ifo-Institut bestätigt uns diese Interpretation seiner Daten.

Fazit

Die Konjunktur wird derzeit von Handel und Dienstleistern getragen. Wenn es aber bei der Entwicklung der Industrie stetig weiter abwärts geht, wird 2019 ein Rezessionsjahr.

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