Rohstoffwährungen haben Potenzial
Der Euro hat sich aus einer mehr als zwei Jahre andauernden Seitwärtsphase befreit. Seit Anfang 2015 schwankte der Kurs der Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar in einem breiten Seitwärtsband zwischen 1,05 und 1,15 USD. Nun ist er über 1,20 USD gesprungen.
Die kräftige Klettertour spricht auf kurze Sicht für weitere Kurs-Chancen. So lange der Euro nicht wieder in die alte Range zurück fällt, ist ein weiterer Kursanstieg Richtung 1,25 bis 1,30 USD wahrscheinlich. Der Anstiege dürfte aber nur von kurzer Dauer und technisch begründet sein.
Schwächerer Euro - stärkerer Dollar
Fundamental spricht die wachsende Zinsdifferenz zwischen den USA und der Eurozone für einen schwächeren Euro und stärkeren Dollar. Dem kann die EZB mit ihrem reduzierten Anleihenkaufprogramm – ab Januar werden „nur" noch 30 Mrd. Euro monatlich in europäische Anleihen investiert statt 60 Mrd. Euro wie bisher – nur wenig entgegensetzen. Bei gleichbleibendem Angebot an Anleihen sorgt die sinkende Nachfrage auch in Euroland für moderat steigende Zinsen. Die Zinsdifferenz zum Vorteil der USA weitet sich damit aber nur etwas langsamer aus als bisher.
Größeres Aufwertungspotential haben vor allem die „Rohstoffwährungen". Sie profitieren von der Erholung der Rohstoffpreise. Ein Augenmerk sollten Anleger daher auf den Australischen Dollar (AUD), den Kanadischen Dollar (CAD) oder auch auf den südafrikanischen Rand (ZAR) legen. Diese Währungen bieten zudem oft einen guten Zinsvorsprung gegenüber Euroland.
Fazit: Kurzfristig hat der Euro Luft nach oben, aber der Jahresmitte dürfte er wieder zurückkommen. Chancenreich sind Rohstoff-Währungen.