Rücksetzer nur von kurzer Dauer
Der Erdgaspreis ist aktuell extrem volatil. Zu Monatsbeginn schossen die Gasnotierungen in der Spitze auf 9,00 US-Dollar je MMBTU und damit auf den höchsten Stand seit August 2008 nach oben. Zu Jahresbeginn notierte Natural Gas mit rund 3,60 US-Dollar je MMBTU noch deutlich tiefer. Seit dem Jahresanfang hat sich der Preis somit verzweieinhalbfacht.
Vor wenigen Tagen drückten Gewinnmitnahmen den Preis kurzzeitig wieder unter die 7-Dollar-Marke. Doch nun ziehen die Notierungen wieder an. Vor allem am europäischen Gasmarkt nimmt die Nervosität wieder zu, denn zwischen ukrainischen und russischen Energiekonzernen ist ein Streit über eine der Pipeline-Routen für den Erdgas-Transport nach Europa ausgebrochen.
Streit um Gaspipeline treibt Preise wieder an
Der ukrainische Netzbetreiber GTSOU erklärte am Dienstag, dass die Nowopskow-Verdichterstation in der östlichen Luhansk-Region wegen der Einmischung der russischen Besatzer in technische Prozesse nicht mehr genutzt werden könne. Zur Wochenmitte wurde der Gasexport über die damit verbundene Sochraniwka-Route daher eingestellt. Über diese Pipeline fließt laut GTSOU rund ein Drittel des Erdgases, das von Russland über die Ukraine nach Europa geleitet wird.
Derzeit ist nicht absehbar, ob aus dieser Lieferunterbrechung mehr wird, als ein Muskelspiel. Dennoch zog der europäische Benchmark-Preis TTF auf 103 Euro je MWh an, nachdem dieser in den letzten Tagen ebenfalls gesunken war. Mittel- und langfristig orientierte Anleger nutzen den Rücksetzer zum (Wieder)Einstieg.