Russlands Mehreinnahmen aus Energieverkäufen landen bei Europas Banken
Was ist mit den Europäern los? Österreich bezieht inzwischen wieder über 80% seines Gases aus Russland. Deutschland bekommt reichlich Öl über die Druschba-Pipeline – nicht aus Kasachstan, sondern aus dem Reich des Kriegsherrn Putin. Und jetzt stellt sich auch noch heraus: Die Russen leg(t)en ihre Gewinne zu großen Teilen bei europäischen Banken an. Das ergibt eine Analyse des Institute of International Finance.
Aufgrund der künstlichen Energieverknappung durch die westlichen Sanktionen erntete Russland über deutlich gestiegene Preise erhebliche „windfall-profits“. „Dieser Geldsegen war beträchtlich“, schreibt das IIF, und schätzt die Summe „jenseits des normalen saisonalen Pfads“ auf +215 Mrd. in den Jahren 2021 und 2022. Das sind 13% des russischen BIP.
Europas Geld als Wachstumsmotor für die russische Wirtschaft
Diese reichliche zusätzliche Liquidität habe Russland wiederum ein robusteres BIP-Wachstum als erwartet ermöglicht. Der zusätzliche Leistungsbilanzüberschuss Russlands gegenüber der Eurozone aus Energieverkäufen im Jahr 2022 betrug allein 84 Mrd. USD. Rund zwei Drittel davon – 58 Mrd. USD – wurden bei Banken der Eurozone angelegt.
Seit Jahresanfang schwächt sich der Effekt deutlich ab. Das IIF vermutet, dass Russland seinen Energiegewinn für 2022 sukzessive aus der Reichweite der sanktionierenden Länder verlagert.