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Chesapeake Energy meldet Konkurs an

Shale-Pionier in der Insolvenz

Die ersten Großpleiten sind da. Copyright: Pixabay
Der Chesapeake-Konzern, der die USA über die Shale-Technik zum größten Ölförderer der Welt gemacht hat, ist endgültig pleite. Aus und vorbei ist es damit aber noch keineswegs mit Chesapeake Energy. Und auch andere Großpleiten rücken in den Fokus.

Die US-Ölförderindustrie erlebt ihre erste schlagzeilenträchtige Pleite. Chesapeake Energy hat jetzt (erwartungsgemäß) die Insolvenz angemeldet. Der Chesapeake-Konzern hatte Ende der 1980er Jahre die heute riesige amerikanische Shale-Öl- und Gaswirtschaft entwickelt. Über die Shale-Technik hat das Unternehmen die USA zum größten Ölförderer der Welt gemacht.

Der Vorstand hatte die Pleite des größten amerikanischen Shalegas-Unternehmens bereits Anfang Mai angedeutet. Grund ist der völlige Einbruch des Marktes. Der Absatz fiel, die Ölpreise ebenso und die Verschuldungslast des Konzerns war viel zu hoch. Das in Oklahoma City beheimatete Unternehmen weist nach zahlreichen Teilveräußerungen immer noch 9 Mrd. US-Dollar Verbindlichkeiten aus.

Ölgiganten-Pleite kostet Gläubiger viel Geld

Die Pleite wird auch am Finanzmarkt sichtbar. Der Unternehmsnwert ist von einst stolzen 37 Mrd. US-Dollar auf 116 Mio. US-Dollar gefallen. Bei Konkurseröffnung notierten auch die Chesapeake-Anleihen nur noch zu 5% ihres Emissionswertes.

Chesapeake arbeitet während des Konkursverfahrens normal weiter. Die Gläubiger haben die dafür erforderlichen Mittel zugesagt. Der Vorstand unter Führung von CEO Doug Lawler wird nach FUCHS-Informationen weiter im Amt bleiben. Angestrebt wird nun eine Lösung, bei der die Gläubiger auf 7 Mrd. Dollar ihrer Forderungen verzichten. Zugleich erhält das Unternehmen frische Mittel im Umfang von 2,5 Mrd. Dollar als Kredite und in Form neuer Aktien.

Weitere spektakuläre Großpleiten

Cheasapeake ist aber vielleicht nur die Spitze des Eisbergs. Der Druck auf die hoch verschuldeten Unternehmen in den USA ist gewaltig - und es wird noch mehr Pleiten geben. So ist bereits auch NPC International, Eigentümer von 1.200 Pizza Hut-Restaurants und 385 Wendy´s Stores insolvent. Und auch der kanadische Cirque du Soleil ist pleite. Das Unternehmen (Jahresumsatz 845 Mio. US-Dollar) hat seinen Schuldenberg von gut 900 Mio. US-Dollar nicht mehr schultern können. Eine hervorragende Zirkustruppe - ja, aber eben eine Zirkustruppe mit Krediten über fast 1 Mrd. Dollar: Daraus lässt sich die Dimension der Schuldenproblematik ablesen, die die lange Niedrigzinsphase bereits ausgelöst hat. Die Pleite von Wirecard (1,9 Mrd. Euro Luftbuchungen) wirkt dagegen fast wie "Peanuts".

Fazit: Die Pleitemeldungen nicht nur aus den USA werden sich weiter häufen. Damit sind dann zwar noch nicht die jeweiligen Industriezweige geschwächt. Es verlieren zunächst vor allem die Gläubiger/Eigentümer ihr Geld. Dauert die Konjunkturkrise jedoch an, wird die hohe Verschuldung zu einem Problem das weit ausstrahlen wird.

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