Silber findet zu Unrecht wenig Beachtung
Ebenso wie der "große Bruder" Gold wird auch Silber als sicherer Hafen in Inflationszeiten angelaufen. Darüber hinaus wird Silber aber auch in der Industrie viel stärker nachgefragt. Circa 60% des weltweiten Silbers werden der Industrie zugeführt. bei Gold sind es gerade einmal 8%. Silber kommt in den Bereichen Elektromobilität und Energie (Photovoltaik) zur Anwendung. Beide Märkte wachsen stark. Hinzu kommt das "Erwachen" der chinesischen Volkswirtschaft (FB vom 20.02.2023). Das Silberdefizit dürfte 2023 bei 119 Mio. Unzen liegen, so der Branchenverband "Silver Institute". Das Institut rechnet für 2023 mit einem Durchschnittspreis von 23 US-Dollar je Unze Silber. Das entspräche ausgehend von heute einer Verteuerung von 5,8%.
Viele Möglichkeiten, um in Silber zu investieren
Anlegern stehen am Silbermarkt verschiedene Investitionsmöglichkeiten offen. Beliebt, weil hübsch anzusehen und erschwinglich, sind Silbermünzen. Die verlieren allerdings steuerlich an Attraktivität (FB vom 22.10.2022). Die naheliegendste Alternative sind Barren. Hier sollten Anleger darauf achten, dass die Schätze auch gut geschützt verwahrt werden können (FB vom 30.05.2022). Wer das Edelmetall nicht physisch erwerben will, findet in Silber-ETCs eine Alternative. Diese „Exchange Traded Commodities” bilden die Wertentwicklung eines Rohstoffes ab. Der Meistgehandelte bei Silber ist der WisdomTree Physical Silver (ISIN: JE 00B 1VS 333 3).
Über Aktien von Silber-Unternehmen können Anleger indirekt von steigenden Silberpreisen profitieren. Lukrative Einzelaktien sind etwa Fortuna Silver (ISIN: CA 349 915 108 0) oder First Majestic Silver (ISIN: CA 320 76V 103 1). Reine Silber-ETFs, also Indexfonds, die nur in Silber-Aktien investieren, sind in Deutschland nicht handelbar.
Fazit: Die industrielle Nachfrage ist ein Vorteil von Silber gegenüber Gold. In Inflationszeiten sollte der "kleine Bruder" daher nicht unbeachtet bleiben.
Hinweis: Wie groß Anleger ihren Edelmetall-Anteil im Depot gewichten, bleibt natürlich Ihnen selbst überlassen. FUCHSBRIEFE empfehlen angesichts der Inflationsphase einen Anteil zwischen 10% und 20% in einem ausbalancierten Portfolio.