Silber wird gebunkert

Es kommt wieder Schwung in den Silberpreis. Nach dem deutlichen Anstieg des Silberpreises im vergangenen Sommer bewegt sich der Kurs des Edel- und Industriemetalls noch immer in einer breit angelegten Konsolidierungszone zwischen rund 22 und etwa 28 US-Dollar je Feinunze seitwärts. Doch während die Silbernotierungen im März das untere Drittel dieser Seitwärtsphase ansteuerten, kommt nun wieder Aufwärtsdynamik in den Silberpreis.

Mit aktuell rund 26,90 US-Dollar je Feinunze versucht sich der Silberpreis nun an einem Ausbruch nach oben. Gelingt dieser und ziehen die Silbernotierungen nachhaltig über die psychologisch und technisch wichtige Marke von 30 US-Dollar je Unze an, steht einer kräftigen Silber-Rally nichts mehr im Weg.

Silber wird in rauen Mengen benötigt

Aus fundamentaler Sicht spricht einiges für einen deutlichen Preisanstieg auf mittlere und lange Sicht. Denn Silber ist, anders als Gold, nicht nur Edel- sondern auch Industriemetall und wird von der Industrie künftig verstärkt nachgefragt. Ein Preistreiber kommt aus der Automobilindustrie. Der Trend zur E-Mobilität treibt den Silberverbrauch in die Höhe. So werden bei reinen Elektrofahrzeugen bis zu 3 Unzen Silber verbaut. Bei einem Verbrenner liegt der Silberanteil dagegen gerade einmal bei 0,5 bis 0,9 Unzen.

Auch die Photovoltaik-Industrie fragt große Mengen an Silber nach. Insgesamt gehen rund 50 bis 60% des physischen Metalls an die Industrie. Bei Gold sind es nur knapp 10%. Viele Silber-Investoren trauen der künftigen Preisentwicklung wohl einiges zu. So erwartet der Silberhändler „Silver Bullion“ einen regelrechten Ansturm auf das Edelmetall und hat jüngst einen riesigen Tresor in Singapur errichtet, in dem bis zu 15.000 Tonnen Silber gelagert werden können. Tatsächlich steigt die Lagerhaltung in dem Edelmetall derzeit deutlich an. Jüngsten Erhebungen zufolge zog die in London gelagerte Menge Silber im März um rund 11% an.