Silbernachfrage steigt
Die aktuell gedrückten Silberpreise sind eine gute Einstiegsgelegenheit für Anleger. Aus fundamentaler Sicht spricht vieles für steigende Preise, denn die Nachfrage zu industriellen Zwecken zieht weiter an. Seit Jahresbeginn liegt diese rund 4,4% höher als im Vorjahr. Auch die physische Nachfrage ist robust. Ende August hatte der Großimporteur Indien bereits 6.239 Tonnen Silber eingeführt. Der im Jahr 2015 erzielte bisherige Rekord von 7.530 Tonnen in einem Jahr dürfte somit locker übertroffen werden. Darüber hinaus sanken zuletzt die Silber-Lagerbestände in London mit 916 Millionen Feinunzen auf den tiefsten Stand seit 2016.
Volatile Kurse durch eine Vielzahl an Short-Spekulanten
Im Chartbild mal der Silberpreis ein hochvolatiles Bild. Zu Monatsbeginn sprang der Preis für die Feinunze Silber „aus dem Stand“ von rund 19,00 US-Dollar in der Spitze auf mehr als 21 US-Dollar nach oben. Inzwischen hat sich die Rally deutlich abgekühlt, mit 18,45 US-Dollar je Unze handelt Silber inzwischen tiefer als zu Monatsbeginn.
Der jüngste Kurssprung wurde maßgeblich von der aktuellen "Dollarabkühlung" sowie von Shorteindeckungen ausgelöst. So weist Rhona O’Connell – Leiterin der Marktanalyse für EMEA und Asien beim Researchhaus StoneX darauf hin, dass die Positionierung auf dem Silbermarkt der wesentliche Faktor der Kursturbulenzen war. An der Silberbörse COMEX gab es Anfang September offene Short-Kontrakte im Volumen von 9.420 Tonnen. Dies war der höchste Wert seit Juli 2019. Im Laufe des Monats gingen die Leerverkäufe auf 6.814 Tonnen zurück. Dies ist noch immer vergleichsweise viel, denn der Durchschnitt der letzten zwölf Monate liegt bei rund 5.200 Tonnen.