Sinkender Weizenpreis mit Risiken behaftet
Der Weizenpreis steht weiter unter Druck. Zur Wochenmitte fielen die Weizenpreise auf rund 688 US-Cent je Scheffel und damit auf den niedrigsten Stand seit 18 Monaten. Steigende Erwartungen an eine Verlängerung des Getreideabkommens und hohe russische Weizenexporte drücken den Preis.
Etwas mehr als zwei Wochen vor dem Auslaufen des aktuell gültigen Abkommens zwischen Russland und der Ukraine demonstriert Moskau eine harte Haltung. Das Außenministerium ließ nach Gesprächen mit Verhandlungsvermittlern aus der Türkei verlauten, dass Russland einer Verlängerung des Getreidekorridors zustimmen werde. Bedingung dafür sei, „dass die Interessen der russischen Produzenten von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Düngemitteln beim ungehinderten Zugang zu den Weltmärkten berücksichtigt werden.
Russland möchte neue Regeln im Getreideabkommen durchsetzen
Russland unternimmt somit einen neuen Anlauf, die Vereinbarungen im Rahmenabkommen anzupassen. Schon in den vergangenen Verhandlungen hatte sich Russland bemüht, Regelungen zur Erleichterung von Düngemittel-Exporten in das Abkommen aufzunehmen. Letztlich konnten sich beide Seite aber nicht einigen, die Ukraine wollte dem Vorstoß nicht zustimmen. Darum wurde das Abkommen zunächst unverändert für weitere drei Monate verlängert.
Die jüngsten Äußerungen aus Moskau erhöhen nun die Gefahr, dass die Gespräche diesmal weniger glimpflich ausgehen könnten. Aktuell konzentriert sich der Markt nach einer Riesenernte in Australien auf die gute Versorgungslage. Doch mit potentiellem Störfeuer aus Russland könnte es mit der Ruhe bald vorbei sein.