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Unternehmen brauchen neue Geschäftsmodelle

Smartphones sind technisch vorerst ausgereizt

Smartphone in der Hosentasche. © [M] Bacho Foto / stock.adobe.com
2007 wurde mit dem iPhone das erste massentaugliche Smartphone vorgestellt. Seitdem hat das Smartphone eine weltweite Erfolgsstory geschrieben. Allmählich ist der Markt aber gesättigt. Das hat Folgen für die Unternehmen der Branche.

Die Sättigung des Smartphone-Marktes verändert die Spielregeln in der Branche. Der Handel mit Smartphones ist seit Jahren rückläufig und liegt aktuell 6% unter seinem Höhepunkt von 2016. Darauf verweist ein aktuelles Research des Kreditversicherers Euler Hermes. Die Haltedauer der Geräte steigt parallel dazu deutlich an. In Nordamerika wird gegenüber dem Jahr 2016 im Durchschnitt nach 24 Monaten ein neues Gerät gekauft (+30%), in Europa sogar erst nach 40 Monaten (+24%). Dieser Trend wird sich laut Euler Hermes weiter fortsetzen und die Umsätze bis 2025 um 134 Mrd. US-Dollar schmälern.

Auswirkungen der Marktsättigung auf Smartphone-Branche

Das wird vor allem kleinere Smartphone-Hersteller unter Handlungsdruck bringen. Während die fünf größten Unternehmen 70% der Smartphone-Käufe weltweit auf sich vereinen, kämpfen hunderte Kleinanbieter um die restlichen 30%. Das hat Folgen:

  • Die Margen stehen unter Druck, Übernahmen und Geschäftsaufgaben nehmen zu.
  • Zulieferer müssen neue Geschäftsmodelle suchen. Denkbar ist, dass sie ihr Technik- und Software-Knowhow in der Elektromobilität bereitstellen können (Display, Fahrzeugelektronik etc.).
  • Die Kreislaufwirtschaft in der Branche wird sich erhöhen. Wartung, Reparatur und Service gewinnen an Bedeutung. Der Markt für gebrauchte Smartphones wächst.
  • Neue Sprung-Innovationen werden wichtiger. Die werden mit hoher Wahrscheinlichkeit von den großen Adressen der Branche (Apple, Samsung, Xiaomi) kommen. Kleinere Unternehmen mit aussichtsreichen Innovationen sind Übernahmekandidaten.

Die meisten Unternehmen der Branche haben ihren Sitz und Produktionsstandorte in China oder Vietnam (75% aller Mobiltelefonexporte). Zulieferer sollten sich darauf einstellen, dass hier in den nächsten Jahren Kunden wegfallen. Das zeigt exemplarisch der koreanische Konzern LG. Der hat seine Smartphone-Produktion voriges Jahr eingestellt.

Chancen durch Innovationen und Diversifikation

Allerdings können auch ganz neue Geschäftsbeziehungen entstehen. So steigen Apple, Xiaomi und Foxconn in die Elektromobilität ein. Intelligentes Zubehör (Sprachsteuerung, Smart Watches), Kopfhörer oder Apps sind gute Möglichkeiten, zu diversifizieren.

Auch der Trend zu mehr Nachhaltigkeit wird die Branche prägen. Die niederländische Firma Fairphone B.V. produziert nachhaltige Handys und hat zudem 2015 das erste Smartphone auf modularer Basis herausgebracht. Mit gerade einmal 70 Beschäftigten ist das Unternehmen allerdings einer der vielen „kleinen Fische“ am Markt.

Fazit: Das Marktwachstum bei Smartphones ist vorbei, die Technik ist vorerst ausgereizt. Die Margen werden dünner. Zulieferer der Branche brauchen neue Geschäftsansätze.

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